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Rozhinkes mit Mandlen

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Rozhinkes mit Mandlen ist ein traditionelles jiddisches Lied. Es wurde 1880 von Abraham Goldfaden für das jiddische Musical Shulamis arrangiert und ist seitdem ein im aschkenasischen Judentum sehr beliebtes Wiegenlied.

Text

  • Im jiddischen Text wird von einer als Tochter Zions (jidd.: bas-tsioyn) bezeichneten Witwe und Mutter berichtet, die im Eckzimmer des Heiligen Hauses (jidd: in dem beyz hamikdosh) die Wiege ihres Sohnes schaukelt. Dabei träumt sie von einer kleinen Ziege, die mit Rosinen und Mandeln (jidd.: rozinkes mit mandlen) [1] handelt. [2] [3] Dies dient als Bild für den erhofften Lebensweg ihres Kindes als erfolgreicher und wohlhabender Händler oder besser noch Toragelehrter. [4]
  • Dovid Beyglman und Isaiah Shpigl haben im Angesicht des Holocaust das Lied Nit kayn rozhinkes, nit kayn mandlen geschrieben, welches eine andere Melodie und Text aufweist, aber im Titel auf Goldfadens Lied anspielt. Hier gibt es keine Aussicht auf eine Berufskarriere als Händler mehr und der Vater des Kindes wird nie mehr wiederkommen. [5]

Musik

  • Das melancholische Lied geht nach zweimaligem Quartsprung a1 - d2 über d-Moll, A-Dur und d-Moll in den Takten 5 bis 7 zu einer melodischen Bewegung in Vierteln über. Im zweiten Achttakter wird dann unter Beibehaltung der gleichmäßigen Viertelbewegung von d-Moll zu F-Dur gewechselt. Nach zwei Takten mit einer virtuos ornamentierten Figur über den Worten al-la-la-la wird der Titel in d-Moll weitergeführt.
  • Von Rozhinkes mit Mandlen existieren über 100 Einspielungen. Es wurde u.a. von bedeutenden Künstlern wie Jan Peerce, Shoshana Damari, den Barry Sisters, Chava Alberstein, Itzhak Perlman oder Giora Feidman aufgenommen.

Weblinks

Videos auf Youtube

Literatur

  • Julian Rowlands: Klezmer Piano Collection - 22 tunes from the Klezmer and Yiddish traditions for solo piano, Schott Music Ltd., ED 13678, London, 2014, Seite 16 bis 18

Einzelnachweise

  1. Anm.: Mandeln und Rosinen haben im Judentum auch symbolische Bedeutung. In jeder jüdischen Gemeinschaft wird an Pessach die Süßspeise Charosset zubereitet. Sie symbolisiert den uralten, in der ägyptischen Sklaverei von den jüdischen Arbeitern verwendeten Baustoff, eine Mischung aus Lehm, Stroh und Kuhmist, aus Hütten und Paläste gebaut wurden. Um daran zu erinnern, wird zu Pessach eine bräunliche Masse aus Datteln, Früchten, Zimt, Rosinen, Nüssen, Mandeln, Ingwer und Wein gestampft und dann löffelweise in einem frischen zusammengefalteten Salatblatt gereicht. (nach Ulrich Sahm: Pessach - Ein süßes Stück Zement in der Jüdischen Allgemeinen vom 3. April 2012
  2. Jiddischer Liedtext mit deutscher Übersetzung auf www.klesmer-musik.de
  3. Rachel Rubin: A Jewish New World in Jacob Glatshteyn`s "Sheeny Mike"; in Heather Hathaway, Josef Jarab und Jeffrey Melnick: Race and the Modern Artist, Oxford University Press, 2003, S. 195
  4. Michelle Klein: A Time to Be Born - Customs and Folklore of Jewish Birth, Jewish Publication Society, Philadelphia, 2000, S. 249
  5. Nit kayn rozhinkes , nit kayn mandlen auf www.holocaustmusic.ort.org
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