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Rotruthenien

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Rotruthenien als Russia (rot) (unten), im 14. Jahrhundert

Rotruthenien, auch Rothreußen oder Rotrussland (ukrainisch Червона Русь, polnisch Ruś czerwona, lateinisch Ruthenia rubra oder Rus rubra), war ein Gebiet der Polnischen Adelsrepublik, das aus dem ursprünglichen Tscherwener Burgenland, deutsch auch Rotburgenland (altrussisch Tscherwenskie grody, polnisch Grody Czerwieńskie) um die Burg Tscherwen (polnisch Czerwień) zwischen den Flüssen Bug und Wieprz hervorgegangen war.

Seine Ausdehnung veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte einige Male.

Namen

Seit das Tscherwener Burgenland 1340 von der Kiewer Rus zu Polen kam, wurde das neue Gebiet – erweitert um das Teilfürstentum Halytsch – nun als Ruś Czerwona,also Rotruthenien bezeichnet.

Der Name stellte einen Bedeutungswandel dar von ursprünglich Tscherwener Burgen (um Czerwień/Tscherwen) zu Rote Rus (von polnisch czerwona rot), in Analogie zu den ebenfalls neu erworbenen Weiße Rus und Schwarze Rus.

Während weiß und schwarz als ein Unterscheidungsmerkmal in der Bezeichnung verschiedener Gruppen von ursprünglich den gleichen Stämmen durchaus gebräuchlich war [1], ist die Bezeichnung rot in diesem Zusammenhang bisher nicht bekannt.

Geschichte

Tscherwener Burgenland

Tscherwener Burgenland vor 981

Dieses Gebiet wurde erstmals 981 erwähnt, als Großfürst Wladimir I. der Kiewer Rus das Gebiet auf dem Weg nach Polen einnahm. 1018 wurde das Gebiet polnisch, nach 1031 ging es zurück an die Kiewer Rus. Nach dem machtpolitischen Zerfall des Kiewer Reiches war es ein Teil des ruthenischen Fürstentums Galizien-Wolhynien. Dieses stand ab 1240 unter nomineller Oberherrschaft der Goldenen Horde, eines mongolischen Khanats, welches sich nach dem Tod von Dschingis Khan in Osteuropa herausbildete.

Rotruthenien

Rotruthenien 1525[2]

1340 gelang es dem polnischen König, Kasimir III., das Gebiet zurückzugewinnen, das von da ein integraler Bestandteil des Königreichs Polen bis zur Zeit der Teilungen Polens wurde.

Der Name „Rothreußen“ wurde von da an für die Landschaft um Przemyśl bis an den oberen Dnister verwendet. In späterer Zeit wurde die Bezeichnung synonym für die Wojewodschaft Ruthenien gebraucht, auch noch, als deren politischer Schwerpunkt sich von Przemyśl in den Osten nach Lemberg verlagert.

Literatur

  • Aleksandr Jabłonowski: Polska wieku XVI, Bd. VII: Ruś Czerwona, Warszawa 1901, 1903.

Anmerkungen

  1. siehe Weiß
  2. Martin Waldseemüller, „Karte von Germania, Kleinpolen, Hungary, Walachai u. Siebenbürgen nebst Theilen der angrenzenden Länder“, in: „Claudii Ptolemaei geographicae enarrationis libri octo“, Strassburg 1525
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rotruthenien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.