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Rolf Huisgen

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Rolf Huisgen (2004) vor dem Bild Mandrill von Franz Marc in der Pinakothek der Moderne in München.

Rolf Huisgen (* 13. Juni 1920 in Gerolstein, Eifel; † 26. März 2020)[1] war ein deutscher Chemiker.

Leben und Werk

Nach dem Abitur an der Staatlichen Reginoschule in Prüm begann Huisgen mit dem Studium der Chemie an der Universität Bonn und wechselte dann zur Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Schüler des Nobelpreisträgers Heinrich Otto Wieland wurde er 1943 an der LMU München mit der Arbeit Beiträge zur Kenntnis des Vomicins promoviert.[2] 1947 wurde er habilitiert und wurde Privatdozent. 1949 wurde er als außerordentlicher Professor für Organische Chemie an die Eberhard Karls Universität Tübingen berufen. 1952 erhielt er einen Ruf zurück an die LMU als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Organische Chemie. Seit 1988 war er Emeritus. Rolf Huisgen war Autor von etwa 590 wissenschaftlichen Publikationen in internationalen Zeitschriften. Hauptgebiet seiner Forschungen war die Physikalische Organische Chemie. Im Zentrum seines Interesses stand insbesondere die Reaktionsklasse der [3+2]-Cycloadditionen oder 1,3-dipolaren Cycloadditionen, die häufig nach ihm benannt werden („Click-Chemie“).[3] Als typische Cycloaddition war die Diels-Alder-Reaktion bekannt, bei der ein Alken mit einem vieratomigen Dien reagiert und die Sechserringe liefert. Lässt man Alkene mit dreiatomigen Kohlenstoffverbindungen reagieren, die als Dipole wirken mit positiver Ladung an einem Ende und negativer Ladung am anderen Ende, entstehen häufig Fünferringe, und Huisgen fand heraus, dass hier ein eigener Reaktionsmechanismus vorliegt ohne Zwischenprodukte oder freie Radikale. Huisgen veröffentlichte diese Erkenntnisse 1963. Die dipolare Cycloaddition (1,3-dipolare Cycloaddition von Alkenen oder Alkinen mit 1,3-dipolaren Molekülen wie Aziden, Nitriloxiden oder Diazoalkanen) wird manchmal nach ihm benannt. Auch die Huisgen-Pyrrolsynthese ist nach ihm benannt.

Seit 2019 zählte ihn der Medienkonzern Clarivate zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates).

Auszeichnungen

1959 wurde Huisgen ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1960 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1961 wurde er mit der Liebig-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ausgezeichnet. Im Jahr 1964 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1965 erhielt er die Lavoisier-Medaille der Société Chimique de France, 1975 die Roger Adams Award der American Chemical Society. 1979 erhielt er den Otto-Hahn-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker und die Achema-Plakette. Seit 1985 war er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, seit 1989 Mitglied der National Academy of Sciences. 1990 wurde er auswärtiges Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom. 1991 verlieh ihm die GDCh ihre Ehrenmitgliedschaft, 2006 die Chemical Society of Japan. Rolf Huisgen wurde mit Ehrendoktoraten der Universität Complutense Madrid (1975), der Universität Freiburg (1977), der Universität Erlangen-Nürnberg (1980), der Universität Würzburg (1984), der Universität Regensburg (1985), vom Staatlichen Technologischen Institut Sankt Petersburg (1993) und der FU Berlin (2010)[4] ausgezeichnet. Rolf Huisgen erhielt den Bayerischen Verdienstorden (1982) und den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1984). Von der Staatsuniversität St. Petersburg wurde er 2002 mit einer Ehrenprofessur geehrt.

Privates

Huisgen war verheiratet und Vater zweier Töchter.

Schriften

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rolf Huisgen (1920 – 2020) :: ChemViews Magazine :: ChemistryViews. Abgerufen am 27. März 2020 (english).
  2. Lebensdaten, Publikationen und Akademischer Stammbaum von Rolf Huisgen bei academictree.org, abgerufen am 12. Februar 2018.
  3. Kendall N. Houk: Rolf Huisgen’s Profund Adventures in Chemistry. In: Helvetica Chimica Acta. Band 93, 2010, S. 1241–1260.
  4. FU Berlin: Verleihung der Ehrendoktorwürde an Rolf Huisgen (PDF; 76 kB).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rolf Huisgen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.