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Roland Flade

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Roland Flade (* 10. September 1951 in Aschaffenburg) ist ein deutscher Historiker, Autor, und Journalist.

Leben

Flade stammt aus einer unpolitischen Aschaffenburger Kleinbürgerfamilie. Die Familie seines Vaters stammt aus Niederschlesien. Der Besuch Willy Brandts in Erfurt am 19. März 1970 weckte sein politisches Interesse. Nach seinem Abitur am Friedrich-Dessauer-Gymnasium 1971 studierte er bis 1977 Anglistik und Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der University of East Anglia in Norwich und der State University of New York in Oswego. Seine Zulassungsarbeit schrieb er über den Vietnamkrieg als Medienphänomen.[1][2]

Anschließend arbeitete er für die Main-Post, zuerst als Volontär, später als Zeitungsredakteur in Bad Kissingen, bevor er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit einer Dissertation über die Geschichte der Würzburger Juden zum Dr. phil. promoviert wurde. In dieser Zeit war er von 1980 bis 1984 freier Mitarbeiter der Main-Post. Anschließend war er bis zu seinem Ruhestand 2017 erneut als Zeitungsredakteur in der Würzburg-Redaktion der Main-Post angestellt, für die er weiterhin gelegentlich schreibt.[3][4]

1983 erschien im Pupille-Verlag sein erstes Buch mit dem Titel „Es kann sein, dass wir eine Diktatur brauchen. Rechtsradikalismus und Demokratiefeindschaft in der Weimarer Republik am Beispiel Würzburg". Er hat mehrere Bücher zur Würzburger Zeitgeschichte veröffentlicht. Von seinen Büchern zur Geschichte Würzburgs und Unterfrankens wurden bis 2018 rund 40.000 Exemplare verkauft.[1][2]

Flade hat zwei erwachsene Söhne und lebt in der Würzburger Altstadt.[5]

Auszeichnungen

Bibliografie

  • Die Menschen starben, die Erinnerung lebt. Neuere Forschungen über Juden in Würzburg, in: Würzburg-heute. Zeitschrift für Kultur und Wirtschaft, Heft 32, 1981, S. 48–49.
  • „Es kann sein, dass wir eine Diktatur brauchen“. Rechtsradikalismus und Demokratiefeindschaft in der Weimarer Republik am Beispiel Würzburg, 158 S., Würzburg (Pupille-Verlag) 1983.
  • Jüdische Schüler am Realgymnasium, in: Vom Königlichen Realgymnasium zum Siebold-Gymnasium Würzburg, Festschrift und Jahresbericht für das 120. Jahr 1983/84, Würzburg 1984, S. 71–73.
  • Juden in Würzburg, 1918–1933 (Mainfränkische Studien, Bd. 34), 519 S., Würzburg (Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte), 1985 (1. Aufl.), 1986 (2. Aufl.)
  • Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit einem Beitrag von Ursula Gehring-Münzel, 433 S., Würzburg (Stürtz) 1987. Zweite, erweiterte Auflage, 469 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1997.
  • Juden und Christen in ländlichen Gemeinden Unterfrankens im 19. Jahrhundert, dargestellt anhand von Selbstzeugnissen aus jüdischer Feder, in: Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit, Bayreuth 1987, S. 43–46.
  • Ländliches Judentum in Unterfranken im 20. Jahrhundert, in: Jüdische Landgemeinden in Franken. Beiträge zu Kultur und Geschichte einer Minderheit, Bayreuth 1987, S. 47–50.
  • Leben und Tod Felix Fechenbachs, in: Der Puppenspieler. Ein Roman aus dem alten Würzburg, hrsg. von Roland Flade und Barbara Rott, Würzburg (Königshausen & Neumann) 1988, S. 7–30.
  • Der Novemberpogrom von 1938 in Unterfranken. Vorgeschichte, Verlauf, Augenzeugenberichte (Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 6), 142 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh) 1988.
  • Felix Freudenberger (1874–1927), sozialdemokratischer Bürgermeister und Pazifist, in: Manfred Treml, Wolf Weigand (Hrsg.) Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 18/88), München (Haus der Bayerischen Geschichte) 1988, S. 269–272.
  • „Jene, einem rebenreichen Weinstock verglichene Gemeinde“. Zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Würzburg, in: Manfred Treml, Josef Kirmeier (Hrsg.), Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Aufsätze (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 17/88), München (Haus der Bayerischen Geschichte) 1988, S. 173–180.
  • Felix Fechenbach und die Reform des Strafvollzugs in der Weimarer Republik, in: Felix Fechenbach, Im Haus der Freudlosen. Als Justizopfer im Zuchthaus Ebrach, hrsg. von Roland Flade, Würzburg (Könighausen & Neumann) 1993, S. 129–140.
  • „Gesichtsausdruck: freundlich“ – Fotos und Dokumente zur Haft Felix Fechenbachs im Zuchthaus Ebrach, in: Felix Fechenbach, Im Haus der Freudlosen. Als Justizopfer im Zuchthaus Ebrach, hrsg. von Roland Flade, Würzburg (Könighausen & Neumann) 1993, S. 141–167.
  • Chronik der jüdischen Familie Loeb aus Simmern unter Dhaun, in: Beiträge zur jüdischen Geschichte in Rheinland Pfalz, hrsg. von Matthias Molitor und Hans-Eberhard Berkemann, 3. Jg., Ausgabe 1/1993, Heft Nr. 4, S. 61–69.
  • Leben und Tod Felix Fechenbachs (in hebräischer Sprache), in: Der Puppenspieler (hebräische Ausgabe), Jerusalem (Verlag Rubin Mass) 1995.
  • The Lehmans: From Rimpar to the New World. A Family History, 131 S., mit Grußworten von US-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Helmut Kohl, Würzburg (Königshausen & Neumann), 1996. Zweite, erweiterte Auflage, 152 S., 1999. Unveränderter Nachdruck 2002.
  • Die Lehmanns und die Rimparer Juden. Zur Dauerausstellung im Rathaus Rimpar, 38 S., Würzburg (Königshausen & Neumann) 1996.
  • Der Ritualmord von Manau und seine Instrumentalisierung durch die unterfränkische NSDAP, in „’Denn das Sterben des Menschen hört nie auf…’. Aspekte jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. Von Ulrich Wagner. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 11, Würzburg (Ferdinand Schöningh) 1997, S. 169–182.
  • Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer. Die Höchberger Juden und die Israelitische Präparandenschule. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 12, 125 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh), 1998
  • Max Mohr, ein vergessener Würzburger Schriftsteller, in: Max Mohr: Ramper, Programmheft zur Inszenierung im Theater Chambinzky, Februar 2002.
  • The Immigrant’s Progress. An account of the travels of Henry Lehman from his home in Bavaria to New York in 1844, then by boat down the coast to Mobile, eventually settling in Montgomery, in: Montgomery County Historical Society Herald, vol. 13, No. 2, Spring 2005, S. 1-7, 16.
  • Ruth hat auf einer schwarzen Flöte gespielt. Geschichte, Alltag und Kultur der Juden in Würzburg, mit Christoph Daxelmüller, hrsg. von Klaus M. Höynck, 120 S., Würzburg (Echter) 2005.
  • Family History and its Meaning Today: The Case of the Lehman Family, in: Stammbaum. Journal of German-Jewish Genealogical Research, published by the Leo Baeck Institute, Issue 29, Summer 2006, S-34-38.
  • Der Mann, der Bismarck die Stirn bot. Der Publizist und Politiker Leopold Sonnemann aus Höchberg, in: Festschrift der Leonhard Frank-Gesellschaft zum 80. Geburtstag von Werner Dettelbacher, Würzburg (Echter) 2006.
  • Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen an der Universitäts-Frauenklinik Würzburg im „Dritten Reich“, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Jg. 58, Würzburg (Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte) 2006, S. 171–182.
  • „Unterfränkische Amerika-Auswanderer in der Mitte des 19. Jahrhunderts“, in: Andreas Mettenleiter (Hrsg.), Tempora mutantur – et nos? Festschrift Walter M. Brod, Pfaffenhofen (Akamedon) 2007.
  • Die Würzburger Juden von 1919 bis zur Gegenwart, in Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1, Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert, hrsg. von Ulrich Wagner. Stuttgart (Theiss) 2007, S. 529–545.
  • Schlaglicht: Ruschkewitz – eine Würzburger Familie, in Geschichte der Stadt Würzburg. Band III/1, Vom Übergang an Bayern 1814 bis zum 21. Jahrhundert, hrsg. von Ulrich Wagner. Stuttgart (Theiss) 2007, S. 546–548.
  • Dieselben Augen, dieselbe Seele. Theresia Winterstein und die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im „Dritten Reich“, 233 S., Würzburg (Ferdinand Schöningh) 2008.
  • Hoffnung, die aus Trümmern wuchs. 1945 bis 1948: Würzburgs dramatischste Jahre, 280 S., Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2008 (erste und zweite Auflage), 2009 (dritte Auflage).
  • Jüdisches Leben in Höchberg, in: Kirchenführer Matthäuskirche Höchberg, zusammengestellt von Martin Eisen, Höchberg 2008, S. 4–10.
  • Der Koloss über dem Main. Ein Jahr residierte Gustav Adolf von Schweden im Aschaffenburger Schloss Johannisburg, in: Burgen und Schlösser in Unterfranken, Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2008.
  • Zukunft, die aus Trümmern wuchs. 1944 bis 1960: Würzburger erleben Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, 336 S., Würzburg (Mediengruppe Main-Post GmbH) 2009.
  • David Schuster – Blick auf ein fränkisch-jüdisches Leben im 20. Jahrhundert, mit Rotraut Ries (Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Band 7), Würzburg 2010, 126 S., 66 Abb.
  • Einsatz der Ritaschwestern für die Würzburger Juden (1912–1942 und 1945–1960, in: Mit Herz und Hand aus gutem Grund. 100 Jahre Ritaschwestern, hrsg. von Schw. M. Theresa Reulbach OSA, Würzburg 2011.
  • Würzburgs neuer Stadtteil Hubland. Seine Geschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert (Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 20), 223 S., 100 Abb., Würzburg (Ferdinand Schöningh) 2014.
  • Jüdische Familiengeschichten aus Unterfranken, 304 S., 138 Abb., Würzburg (Main-Post) 2015.
  • Vergessenes Leid. Wie Würzburger den Ersten Weltkrieg erlebten. 284 S., zahlr. Abb., Würzburg (Main-Post) 2018
  • „Reiche Vergangenheit. Unterfranken hatte ungewöhnliche viele jüdische Gemeinden und jüdische Einrichtungen“, in: Jüdisches Museum München, Museum für Franken in Würzburg (Hrsg.), Katalog zur Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material“ – Von Raub und Wiederentdeckung von 1938 bis heute, Berlin. Leipzig 2018, S. 14–23.
  • „Jehuda Amichais Roman ‚Nicht von jetzt, nicht von hier’: Dichtung und Wirklichkeit“, in:Eric Hilgendorf, Daniel Osthoff (Hrsg.), Erinnerung als Ausweg. Beitrage zu Jehuda Amichais Roman ‚Nicht von jetzt, nicht von hier’, Würzburg (Königshausen & Neumann) 2019, S. 9–36.
  • „Die Ritaschwester Elisabeth Wenzel in Jehuda Amichais Roman ‚Nicht von jetzt, nicht von hier“, in: Hilgendorff, Osthoff (Hrsg.), S. 37–60.
  • „Max Mohr (1891-1937) – eine biographische Skizze“, in: Max Mohr, Frau ohne Reue, Neuausgabe des Romans, der erstmals 1933 erschien, aus Anlass der Aktion „Würzburg liest ein Buch“ 2020, Bonn (Weidle Verlag) 2019, S. 189–214.
  • „Verzweiflung und Not: Eine Würzburger Familie im Ersten Weltkrieg“, in: Revolution! Der Übergang von der Monarchie zur Republik im Raum Würzburg 1918/19. Begleitband zur Ausstellung und Vortragsreihe im Jubiläumsjahr, hrsg. vom Stadtarchiv Würzburg, Würzburg (Spurbuchverlag) 2019, S. 89–98.[6]

Weblinks

  • Flades Youtube-Kanal[1]
  • Roland Flade auf Twitter[2]
  • Roland Flade auf Facebook[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Roland Flade – WürzburgWiki. Abgerufen am 1. März 2020.
  2. 2,0 2,1 Roland Flade, Historiker und Journalist | von Wolfgang Jung. In: Wolfgang Jung. Abgerufen am 1. März 2020 (deutsch).
  3. Roland Flade im Porträt: Die Macht des Zufalls. 2. Januar 2012, abgerufen am 1. März 2020.
  4. Roland Flade. Abgerufen am 1. März 2020.
  5. Roland Flade, Würzburg im Das Telefonbuch - Jetzt finden! Abgerufen am 1. März 2020.
  6. Roland Flades Bibliografie. In: Wolfgang Jung. Abgerufen am 1. März 2020 (deutsch).
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