Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Robert Weltsch

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Robert Weltsch im Jahre 1935

Robert Weltsch (geb. 20. Juni 1891 in Prag; gest. 22. Dezember 1982 in Jerusalem) war ein israelischer Publizist, Journalist und Zionist.

Leben

Der Sohn des Advokaten Theodor Weltsch (gest. 1922) war, wie viele später bekannte jüdische Prager Studenten, Mitglied in der Vereinigung Bar Kochba. Er studierte an der juristischen Fakultät der Prager Deutschen Universität.

Von 1919 bis 1938 war er Chefredakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift Jüdische Rundschau in Berlin und wurde durch einige Artikel mit offener Kritik gegen Hitler weiter bekannt. Berühmtheit erlangte sein in der Rundschau am 4. April 1933[1] erschienener Leitartikel zum Boykott-Tag am 1. April 1933: Tragt ihn mit Stolz, den gelben Fleck!.[2]

1938 emigrierte Robert Weltsch nach Palästina und überlebte so den Holocaust. In Jerusalem war er in den Jahren 1939 und 1940 Chefredakteur der Jüdischen Welt-Rundschau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Weltsch nach England über und arbeitete für verschiedene zionistische Institute als Publizist, unter anderem in London leitend für das Leo Baeck Institut. Ebenfalls war er Korrespondent der israelischen Tageszeitung Haaretz. Seine letzten Lebensjahre (ab 1978) verbrachte er in Israel.

Sein Cousin Felix Weltsch gab die tschechoslowakische zionistische Zeitschrift Selbstwehr heraus. Beide stammen aus einer alten Prager Familie.

Werke

  • Zionistische Politik. Mährisch-Ostrau 1927 (gemeinsam mit Hans Kohn).
  • Ja-Sagen zum Judentum. 1933.
  • Deutsches Judentum. Aufstieg und Krise. (14 Monographien), 1963.

Literatur

  • John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh, Berlin, München, Wien. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 861.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsches Reich 1933-1937: Band 1 von Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland S.115 Abgerufen 13. Januar 2012
  2. Das verpflichtende Tragen des „Judensterns“ wurde allerdings erst 1939 (besetztes Polen) bzw. 1941 (Deutsches Reich) eingeführt. - Textauszug: "Über die Judenfrage zu reden, galt noch vor dreissig Jahren in gebildeten Kreisen als anstössig. Man betrachtete damals die Zionisten als Störenfriede mit einer Idee fixe. Jetzt ist die Judenfrage so aktuell, dass jedes kleine Kind, jeder Schuljunge und der einfache Mann auf der Strasse kein anderes Gesprächsthema haben. Allen Juden in ganz Deutschland wurde am 1. April der Stempel 'Jude' aufgedrückt. Man weiss, wer Jude ist. Ein Ausweichen oder Verstecken gibt es nicht mehr. Die jüdische Antwort ist klar. Es ist der kurze Satz, den der Prophet Jona sprach: Iwri anochi. Ja, Jude. Zum Jude-Sein ja sagen. Das ist der moralische Sinn des gegenwärtigen Geschehens. Die Zeit ist zu aufgeregt, um mit Argumenten zu diskutieren. Hoffen wir, dass eine ruhigere Zeit kommt, und dass eine Bewegung, die ihren Stolz dareinsetzt, als Schrittmacherin der nationalen Erhebung gewürdigt zu werden, nicht ihren Gefallen daran finden wird, andere zu entwürdigen, selbst wenn sie meint, sie bekämpfen zu müssen. Aber wir Juden - unsere Ehre können wir verteidigen. Wir gedenken aller derer, die seit fünftausend Jahren Juden genannt, als Juden stigmatisiert wurden. Man erinnert uns, dass wir Juden sind. Wir sagen ja, und tragen es mit Stolz."
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Weltsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.