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Robert Toberentz

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Robert Toberentz (geb. 4. Dezember 1849 in Berlin; gest. 31. Juli 1895 in Rostock) war ein deutscher Bildhauer. Er war mit der Rodinschülerin Catherine Toberentz verheiratet.

Leben

1867 bis 1869 studierte Toberentz an der Berliner Kunstakademie und danach zwei Jahre im Atelier von Johannes Schilling in Dresden.

Von 1872 bis 1875 ging er nach Rom, wo er allmählich immer mehr eine realistische Richtung in seinen mythologischen Genrefiguren und Gruppen einschlug, z. B.: „Ein Satyr mit Amor“, „Perseus verhüllt das Haupt der Medusa“, „Römischer Hirt“ (Nationalgalerie Berlin) und andere.

Nach seiner Rückkehr aus Italien nach kam er wieder nach Berlin und war von 1879 bis 1885 Leiter des Meisterateliers für Bildhauerei am Schlesischen Provinzialmuseum in Breslau.

1885 bis 1889 hielt sich Toberentz in Amerika auf und kehrte 1890 über Paris wieder nach Berlin zurück.

Den Professorentitel erhielt er 1895 in Berlin.

Am 31. Juli 1895 verstarb Robert Toberentz während einer Reise in Rostock. Sein Grab befindet sich auf dem St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg.

Werke

1875 brach er mit seiner älteren Richtung, die sich im rauchschen Idealstil bewegt hatte und arbeitete in der Weise von Reinhold Begas im engen Anschluss an die Natur. Die ersten dieser Arbeiten waren die Marmorfigur einer Elfe und ein Faun mit Amor, denen 1878 die Bronzefigur eines ruhenden Hirten (in der Berliner Nationalgalerie) folgte. Auch seine sehr treffend charakterisierten Porträtbüsten wurden gerühmt.

Am 12. November 1887 wurde der monumentale Brunnen von Görlitz mit der bronzenen Frauenfigur und der Wasser spendenden Muschel über dem Kopf (die „Muschelminna“) eingeweiht. Der Name „Muschelminna“ entstand aus dem Volksmund, der die auf dem Marmorsockel befindliche Bronzestatue so bezeichnete. Die Statue wurde während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen. Seit 1994 ist wieder eine originalgetreue Nachbildung auf dem Brunnen zu sehen.

1891 entstanden in Berlin die lebensgroße nackte Figur einer altgriechischen Bildhauerin, ein auf einem Ruhebett schlafendes Mädchen und das Reiterstandbild des Kaisers Barbarossa für die Kaiserpfalz in Goslar.

Nach dem Tode des Bildhauers Martin Paul Otto wurde Robert Toberentz 1893 die Vollendung des Lutherdenkmals für Berlin übertragen, an dem vornehmlich der Kopf Luthers und die Gestalten von Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen sein eigenes Werk sind. Nach dem Einschmelzen sämtlicher Begleitfiguren der Denkmalsanlage und der Zerstörung des Platzes im Zweiten Weltkrieg wurde die Lutherfigur in der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee aufgestellt. Die Rückführung des Denkmals an die St. Marienkirche in die Nähe seines ursprünglichen Standorts auf dem Neuen Markt im Marienviertel fand im Oktober 1989 kurz vor dem Fall der Berliner Mauer statt.

Werk-Auswahl

  • 1873 Italienisches Mädchen – Hamburger Kunsthalle
  • 1877 Ruhender Hirte – im Bestand der Alten Nationalgalerie Berlin
  • 1885 Vollendung des Luther-Denkmals (nach dem Tod von Paul Otto) – Berlin
  • 1887 Muschelminna-Brunnen – für Görlitz
  • 1893 Entwurf für das Reiterbild Friedrich Barbarossa; nach Toberentz' Tod in Kupfer getrieben und 1900 enthüllt – Kaiserpfalz Goslar

Weblink

 Commons: Robert Toberentz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 19. Leipzig 1909.
  • Georg-Kolbe-Museum, Berlin
  • Ethos und Pathos, Die Berliner Bildhauerschule 1786−1914, herausgegeben von Peter Bloch, Sibylle Einholz und Jutta von Simson 1990
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Toberentz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.