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Robert S. Rubin

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Robert S. Rubin, links, Chairman des Brooklyn Museum, spricht während einer Pressekonferenz 1999; rechts der Justiziar des Museums, Floyd Abrams

Robert S. Rubin (19322018), US-amerikanischer Bankier und Philanthrop

Leben

(auf Basis eines im tachles am 27. März 2018 erschienenen, von Andreas Mink verfassten Nachrufes)

Robert S. Rubin verstorben. Der Banker und Philanthrop wurde durch seine Opposition gegen New Yorks Bürgermeister Rudy Giuliani in einem Disput um künstlerische Freiheit bekannt.

Im Herbst 1999 schlug die Ausstellung «Sensation: Young British Artists from the Saatchi Collection» am Brooklyn Museum weit über New York hinaus Wellen. Stein des Anstosses war das Gemälde «The Holy Virgin Mary» von Chris Ofili, eine afrikanische Version der Mutter Jesu mit Applikationen von Elefantenkot. Darüber als gläubiger Katholik erzürnt, zog der damalige Bürgermeister von New York, Rudy Guiliani, vor Gericht, um den Museums-Direktor zu entfernen. Giuliani wollte die Institution zudem aus ihrem massiven Gebäude schmeissen und die öffentlichen Zuschüsse für das Museums-Budget streichen. Diese beliefen sich auf ein Drittel des Haushaltes.

Dass Giuliani mit dieser Attacke auf künstlerische Freiheit scheiterte, war nicht zuletzt das Verdienst von Robert S. Rubin. Der Banker und Philanthrop war Vorsitzender des Museums-Beirates und suchte zunächst einen Kompromiss mit dem streitlustigen Bürgermeister. Als dies scheiterte, verpflichtete Rubin mit dem Anwalt Floyd Abrams einen prominenten Spezialisten für die Meinungsfreiheit und klagte seinerseits den Bürgermeister an. Die Affäre endete nach einem halben Jahr mit dem Rückzug beider Klagen und dem vorgesehenen Ablauf der Ausstellung.

Rubin ist am Donnerstag einer Lungenentzündung erlegen. Abrams würdigte der «New York Times» gegenüber den Mut und das Stehvermögen seines damaligen Klienten: Giuliani habe die Öffentlichkeit auf seiner Seite und zudem die fiskalische Kontrolle über das Museum gehabt. Ein Erfolg sei Rubin daher keineswegs sicher gewesen.

Rubin wuchs als Sohn russisch-jüdischer Immigranten in Boston auf. Er studierte an den Elite-Universitäten Yale und Harvard. Nach dem Militärdienst begann er 1958 eine lange Karriere an der Wall Street, die ihn zu dem Präsidenten-Posten bei Lehman Brothers Kuhn Loeb, sowie später zu wichtigen Posten bei Salomon Smith Barney, BankOne, JP Morgan Chase und One Equity Partners führte.

Rubin machte sich neben seinem Engagement am Brooklyn Museum als Unterstützer des Brooklyn Children’s Museum, der Saint Ann’s School und der Brooklyn Historical Society einen Namen. Er war führend an der Bewahrung des historischen Charakters von Brooklyn Heights beteiligt, wo er mit seiner Frau Martha und den vier Kindern Nathaniel, David, James und Rebecca wohnhaft war.

Siehe auch

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