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Robert Mitchum
Robert Mitchum (* 6. August 1917 in Bridgeport, Connecticut, USA als Robert Charles Durman Mitchum; † 1. Juli 1997 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
Zwischen 1945 und 1970 zählte Mitchum zu den populärsten Hollywood-Schauspielern und erlangte mit seinem betont lässigen, zynischen, minimalistisch-lakonischen Darstellungstil Kult-Status in dieser Ära. Als psychopathischer Krimineller Max Cady spielte er 1962 in Ein Köder für die Bestie eine seiner berühmtesten Rollen, zu seinen weiteren bekannten Filmen gehören Goldenes Gift und Die Nacht des Jägers.
Leben und Werk
Robert Mitchum verlor im Alter von zwei Jahren seinen Vater, einen Gleisarbeiter, durch einen Arbeitsunfall. Seine Mutter und sein Stiefvater zogen ihn zusammen mit seinen Geschwistern in Connecticut, New York und Delaware auf. Mitchum verbrachte einen Teil seiner Jugend damit, scheinbar ziellos durchs Land zu wandern.
Er übernahm Gelegenheitsjobs und stieß in Long Beach zu einer Laientheatergruppe. Seit 1942 in Hollywood beschäftigt, gelang Mitchum 1945 in der Rolle des Lt. Walker in Schlachtgewitter am Monte Cassino der Durchbruch als Filmschauspieler. Für diese Darstellung wurde er mit einer Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller geehrt. Mitchum war danach nie wieder für einen Oscar nominiert.
Der athletische, 1,85 m große Darsteller mit dem imposanten Brustumfang war eine unverwechselbare Erscheinung und kam beim Publikum gut an. Nachdem ihm in Hollwood der Durchbruch gelungen war, etablierte er sich als gefragter Hauptdarsteller in allen Genres und übernahm Rollen in zahlreichen Western, Thrillern, Komödien oder Kriegsfilmen. Mitchum zählte bis in die frühen 1970er Jahre zu den populärsten Darstellern in Hollywood und war zwischen 1942 und 1997 in 135 Film- und TV-Rollen zu sehen.
In den späten 1940er und frühen 1950er Jahren zählte Robert Mitchum zu den wichtigsten Protagonisten des Film Noir und spielte unter anderem in Klassikern wie Goldenes Gift (1947) oder Engelsgesicht (1952). 1949 absolvierte er wegen des Konsums von Marihuana eine kurze Gefängnisstrafe, die seine Filmkarriere jedoch nicht beeinträchtigte. Ganz im Gegenteil trug der Gefängnisaufenthalt dazu bei, seinen Mythos als notorischer „bad boy“ zu festigen. Mitchums Image war das des wortkargen, scheinbar teilnahmslosen Mannes mit dem überlegen-misstrauischen Blick, der selbstsicher seine Angelegenheiten regelte und auch bei der Damenwelt hoch im Kurs stand. Er „unterspielte“ seine Rollen derart konsequent, dass ihm zuweilen mangelndes Schauspieltalent vorgeworfen wurde. Im Lauf der Jahrzehnte avancierte Mitchum zu einem nahezu kultisch verehrten Darsteller, der in Körpersprache, Mimik und Sprechstil eine „Coolness“ kultivierte, die für Generationen von Filmschauspielern stilprägend wurde. In späteren Jahren fielen beispielsweise Schauspieler wie Steve McQueen, Clint Eastwood, Alain Delon oder Sylvester Stallone durch einen ähnlichen Darstellungsstil auf.
Berühmt ist in der Filmszene ein Witz Billy Wilders aus dem Jahr 1959, der satirisch den Unterschied dreier zu der damaligen Zeit für ihre „Verrücktheiten“ berüchtigten Schauspieler verdeutlichen sollte:
- Als Stanley Kramer 1958 'The Defiant Ones' (Flucht in Ketten) drehen wollte und Robert Mitchum das Drehbuch vorlegte, sagte dieser: „Kommt nicht in Frage, mit einem Neger zu spielen.“ Marlon Brando las das Buch und sagte: „Ich bin dabei, wenn ich die Rolle des Schwarzen spielen kann.“ Und Kirk Douglas, dem Kramer das Buch ebenso zum Lesen gab, erklärte: „Ja, ich akzeptiere. Mit einer kleinen Bedingung: Ich will beide Rollen spielen.“[1]
Die angebliche Aussage Mitchums bezüglich Sidney Poitiers wurde von Tony Curtis, der die Rolle des Joker übernahm, in seiner Autobiographie dementiert. Nach Abschluss der Dreharbeiten zu dem Thriller The Night Of The Hunter (Die Nacht des Jägers) im Jahr 1955 erklärte dessen Regisseur Charles Laughton, dass Mitchum der beste Schauspieler der Welt sei und keiner die Rolle des Macbeth besser spielen könne als dieser.[2]
In Hollywood war Mitchum aufgrund seiner zynischen Einstellung und seiner öffentlich geäußerten, scharfzüngigen Seitenhiebe gegen die Filmindustrie und deren Oberflächlichkeit, vor allem in seinen späteren Jahren, gefürchtet. In den 1980er Jahren verlegte „Mitch“, so sein Spitzname, seinen Arbeitsschwerpunkt allmählich vom Film zum Fernsehen. Seine letzte größere Kinorolle spielte er 1995 in Jim Jarmuschs Western Dead Man als John Dickinson.
Seit 1940 war Mitchum mit seiner Jugendliebe Dorothy verheiratet. Am 1. Juli 1997, fünf Wochen vor seinem 80. Geburtstag, verstarb er an den Folgen von Lungenkrebs.[3] Er hinterließ seine Ehefrau Dorothy Mitchum, und die Söhne, James Mitchum, Christopher Mitchum, die ebenfalls Schauspieler sind, sowie die Tochter Petrina (Trina) Mitchum. Seine Enkelkinder Bentley Mitchum and Carrie Mitchum sind ebenfalls Schauspieler, wie auch sein jüngerer Bruder John Mitchum, der 2001 starb. Ein anderer Enkel, Kian Mitchum, arbeitet als Model.[4]
Der Filmkritiker Roger Ebert bezeichnete Mitchum als seinen Lieblingsschauspieler.[5]
Filmografie (Auswahl)
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Auszeichnungen
- 1946: Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller (für „Schlachtgewitter am Monte Cassino“)
- 1956: BAFTA Award Nominierung als Bester Ausländischer Schauspieler für Der Seemann und die Nonne
- 1958: 2. Platz bei den Laurel Awards für Duell im Atlantik
- 1960: National Board of Review Award (für „Das Erbe des Blutes“)
- 1978: Lebenswerkpreis von der ShoWest Convention, USA
- 1980: Career Achievement Award der Los Angeles Film Critics Association
- 1991: National Board of Review für sein herausragendes Lebenswerk
- 1992: Cecil B. DeMille Award bei den Golden Globes für sein Lebenswerk
- 1993: Lifetime Achievement Award bei den Internationalen Filmfestspielen von San Sebastián
- 4 Laurel Award Nominierungen
- Das American Film Institute wählte ihn in die Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten. (Platz 23)
Diskografie (Auswahl)
Singles
- Little Old Wine Drinker Me / Walker's Woods (Monument MN 45-1006)
- That Man Right There / You Deserve Each Other (Monument MN 45-1025)
- What Is This Generation Coming To / Mama Looka Boo Boo (Silver Capitol F3672)
- The Ballad Of Thunder Road / My Honey's Lovin' Arms (Capitol 3741 )
Alben
- Calypso – is like so… (LP, 1957, Reedition: 1984, Reedition auf CD: 1996)
- That Man (LP, 1967)
- That Man (CD, 1996; RI Calypso - Is Like So / That Man)
- Tall Dark Stranger, (CD, 1997; Songs für den Film 'Rachel And The Stranger' von 1948 und der Titelsong des Filmes 'Young Billy Young' sowie einige Pop Standards, die er als Demos aufnahm. Das beigefügte 72seitige Buch zeigt viele seltene Filmposter, Lobbycards, Programme, Filmographie sowie weiteres seltenes Material)
- The Wrath Of God (LP, 1972)
Filmdokumentation
- Robert Mitchum - Star wider Willen (Originaltitel: Robert Mitchum - The Reluctant Actor). TV-Dokumentation, USA 1991, 60 Minuten
Literatur
- Michael Althen: Robert Mitchum. Seine Filme - sein Leben. Heyne-Filmbibliothek Nr. 101. Heyne, München 1987, 287 S., ISBN 3-453-86103-5
Weblinks
- Literatur von und über Robert Mitchum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Mitchum in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Robert Mitchum bei filmportal.de
- Bilder von Robert Mitchum In: Virtual History
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Karasek/Wilder: Billy Wilder, Eine Nahaufnahme, Heyne1992, S. 372
- ↑ Vgl. Michael Althen: Robert Mitchum, seine Filme, sein Leben, Heyne 1986, S. 173
- ↑ [1] „Bandit und Biederling“, Der Spiegel, 7. Juli 1997
- ↑ , "Kian Mitchum." The Fashion Spot, April 28, 2007.
- ↑ [2] „Robert Mitchum interviewed by Roger Ebert“, 6. Dezember 2007 (engl.)
Personendaten | |
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NAME | Mitchum, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Mitchum, Robert Charles Durman (wirklicher Name); Mitchum, Bob |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. August 1917 |
GEBURTSORT | Bridgeport |
STERBEDATUM | 1. Juli 1997 |
STERBEORT | Santa Barbara |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Mitchum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |