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Robert Mandler

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Robert Mandler (geb. 4. Mai 1896 in Wien; gest. 30. Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein österreichischer Geschäftsmann, Funktionär bei der Jüdischen Kultusgemeinde in Prag und Häftling im Ghetto Theresienstadt, der Opfer des Holocaust wurde.

Biographie

Robert Mandler lebte mit seiner Frau Martha, geb. Fischer (* 1896 in Prag)[1] und den Töchtern Rita und Hertha (1921–2009)[2][3] in der Wiener Keilgasse 9. Mandler emigrierte 1938 in die Tschechoslowakei und arbeitete ab 1939/40 im Auswanderungsamt als Verbindungsmann zur SS. Er war Leiter der Transportabteilung der Prager Jüdischen Kultusgemeinde (JKG). Bei den ins Ghetto Theresienstadt Deportierten waren er und seine Kollegen nach Angaben von H. G. Adler verhasst und wurden Der Zirkus[4] genannt.[5] Allerdings werden Adlers Darstellungen in Hinsicht auf die negative Rolle der jüdischen Selbstverwaltung heute stark angezweifelt. [6]Mandler leitete auch das im März 1939 gegründete Transportbüro Jüdische Emigrationshilfe am Wenzelsplatz.[7]

Er organisierte illegale Transporte nach Palästina. Das mit seinem Cousin Perl organisierte Schiff Sakarya kam am 13. Februar 1940 in Haifa an und die Flüchtlinge (600 in der Mandler-Gruppe[8]) wurden im August aus dem Anhaltelager freigelassen.

Später leitete er mit Hilfe seines Schwagers Fischer das Sammellager in den Prager Messehallen.

Seine Tochter Hertha, die schon 1937 mit ihrem Freund die Auswanderung nach England geplant und ein Visum beschafft hatte, erhielt in Prag die Ausreisegenehmigung nach England.

Am 29. Januar 1943 wurde er mit seiner restlichen Familie nach Theresienstadt deportiert, wo er er von den Häftlingen misshandelt wurde.[9] Er leitete eine Abteilung der Ghettowache und soll nach manchen Berichten als Konfident gearbeitet haben. Er wurde zum Stellvertreter des Leiters des Sicherheitswesens Karl Loewenstein ernannt.

Seine Frau starb im Juli 1943 an Lungenentzündung. Verübelt wurde ihm, dass er sich bei der Zählung im Bauschowitzer Kessel am 11. November 1943 verzählte. Im August/September 1944 wirkte er am Film Theresienstadt mit. Robert Mandler wurde zusammen mit seiner Tochter Rita aufgrund einer "Weisung" mit dem letzten Transport gezielt nach Auschwitz zur Liquidation geschickt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.lettertothestars.at/liste_ermordete.php?numrowbegin=0&id=53851&action=search&searchterm=Martha+Mandler
  2. http://archive.is/m0c7C
  3. http://archive.is/zM6Rc
  4. "because of the „traveling show“ it helped put in motion"
  5. H.G. Adler: Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft. Mohr, Tübingen 1955; Reprint: Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 3-89244-694-6, teilweise online H. G. Adler: Theresienstadt: das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft; S. 70
  6. Jiří Kosta: H. G. Adlers Opus magnum über das Ghetto Theresienstadt. Kritik eines Standardwerkes. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 58, 2010, H. 2, S. 105–133.
  7. Peter Heumos: Die Emigration aus der Tschechoslowakei nach Westeuropa und dem Nahen Osten 1938-1945
  8. Vertreibung und Neubeginn - israelische Bürger österreichischer Herkunft. Hrsg. Erika Weinzierl; Otto Dov Kulka in Zusammenarbeit mit Gabriele Anderl, Vorw. von Ernst L. Ehrlich. Böhlau, Wien 1992, ISBN 3-205-05561-6, teilweise online über google books ; S. 293
  9. Egon Redlikh: The Terezin Diary of Gonda Redlich; S. 101
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Mandler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.