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Robert Fisk

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Robert Fisk während eines Vortrags an der Carleton Universität in Ottawa 2004

Robert Fisk (* 12. Juli 1946 in Maidstone, Kent; † 30. Oktober 2020 in Dublin) war ein britischer Journalist. Er arbeitete als Nah-Ost-Korrespondent für die britische Zeitung The Independent. Er lebte ab 1976 in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Leben

Fisk, der von der New York Times als „der wohl berühmteste britische Auslandskorrespondent[1] bezeichnet wurde, berichtete seit mehr als 30 Jahren über viele Krisenregionen der Welt, wie z. B. den Nordirland-Konflikt (1972–1975), die portugiesische Nelkenrevolution, Afghanistan unter sowjetischer Besatzung und den Guerillakrieg mit den Taliban, den Bürgerkrieg im Libanon und die Nach-Bürgerkriegszeit im Libanon. Fisk berichtete ebenfalls über die Golfkriege von 1980, 1990 und 2003.

Fisk war der einzige ausländische Reporter, der 1982 Zeuge des Massakers von Hama in Syrien wurde.[2] 1982 erlebte er auch das Massaker von Sabra und Schatila mit. In einer Reportage über den Libanon interviewte er Hassan Nasrallah und einen Überlebenden des Bombenanschlages auf die US-Botschaft in Beirut 1983. 2018 war Fisk der erste westliche Reporter, der während des Bürgerkrieges in Syrien nach dem Giftgaseinsatz im April 2018 nach Duma durfte. Dort berichtete er für die britische Zeitung The Independent von der Aussage eines syrischen Arztes, dass die beobachteten Atemprobleme nicht auf Chlorgas, sondern auf Staub nach Bombardements durch die Assad-Regierung verursacht worden seien.[3]

Fisk war einer der wenigen westlichen Journalisten, die mit Osama bin Laden Interviews führten (drei Interviews zwischen 1993 und 1997).[4]

Anfang der 2000er-Jahre betrachtete Fisk im Independent sowohl die US-amerikanischen Medien als auch die BBC als gleichgeschaltet, zumal, so Fisk, Präsident Bush dem israelischen Premierminister Sharon ohnehin nach dem Mund reden würde. Im Juli 2002 illustrierte seinen Beitrag im Independent eine US-amerikanische Fahne, deren weiße Sterne durch goldene Davidsterne ersetzt waren, als Anspielung auf eine „jüdische Lobby“, die angeblich die Medien im Sinne US-amerikanisch-israelischer Interessen beherrschen würde.[5]

Sein Name wird in englischen Weblogs auch als Verb verwendet: Fisking bezeichnet dort einen Abschnitt, in dem ein Autor die Aussagen eines Gegners voll zitiert und Absatz für Absatz mit einer eigenen Stellungnahme versieht. Ursprünglich haben sich konservative amerikanische Blogger auf diese Weise mit den Artikeln Fisks auseinandergesetzt (der der amerikanischen Außenpolitik äußerst kritisch gegenübersteht).[6]

Am 30. Oktober 2020 verstarb Fisk im Alter von 74 Jahren im Dubliner St Vincent’s Hospital, vermutlich an den Folgen eines Schlaganfalls.[7]

Auszeichnungen

Fisk wurde siebenmal mit dem Titel British Press Awards' International Journalist of the Year ausgezeichnet[8] und gewann den "Reporter of the Year-Award" ("Reporter-des -Jahres-Preis") zweimal.[9] Er gewann den Amnesty International UK Media Awards 1992 für seine Reportage "The Other Side of the Hostage Saga", und 1998 für seine Reportage aus Algerien und noch einmal im Jahr 2000 für seine Artikel über den Krieg der NATO gegen Restjugoslawien 1999.

Werke

Einzelnachweise

  1. Ethan Bronner: A Foreign Correspondent Who Does More Than Report. nytimes.com, 19. November 2005
  2. Ismael Quiades (2009): The Hamah Massacre - February 1982, Online Encyclopedia of Mass Violence, abrufbar online als html, zuletzt abgerufen am 28. August 2011.
  3. The search for truth in the rubble of Douma – and one doctor’s doubts over the chemical attack
  4. Anti-Soviet warrior puts his army on the road to peace The Independent am 6. Dezember 1993.
  5. Helga Embacher, Bernadette Edtmaier, Alexandra Preitschopf: Antisemitismus in Europa. Fallbeispiele eines globalen Phänomens im 21. Jahrhundert. Böhlau, Wien 2019, S. 140 f.
  6. Word detective, July 2003
  7. Conor Pope: Veteran journalist and author Robert Fisk dies aged 74. Abgerufen am 1. November 2020 (english).
  8. Patrick Keatinge: Ireland in International Affairs: Interests, Institutions and Identities: Essays in Honour of Professor N.P. Keatinge, FTCD, MRIA. Institute of Public Administration 2. Dezember 2002, ISBN 978-1-902448-76-3
  9. Times reporter wins award. , 15. Dezember 1987. 
  10. Lancaster University: Honorary Degrees. Lancaster University. Abgerufen am 9. Juni 2013.
  11. "In the wars". The Irish Times (Dublin). 19. November 1991.
  12. List of 1999 winners (Memento vom 20. November 2010 im Internet Archive). The Orwell Prize for Journalism.
  13. Fisk wins award for political journalism. , 20. Juli 2001. 
  14. Previous Winners. Martha Gellhorn Prize for Journalism. Abgerufen am 12. Dezember 2013.
  15. Doctor of the University 1973-2011. , The Open University. Abgerufen am 10. Juni 2013. 
  16. University of St Andrews: Honorary degrees Juni 2004. The University of St Andrews. 21. Juni 2004. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2013. Abgerufen am 9. Juni 2013.
  17. Carleton University: Honorary Degrees Awarded Since 1954. Carleton University. 31. Mai 2013. Abgerufen am 9. Juni 2013.
  18. About the Edward Said Memorial Lecture. University of Adelaide. Abgerufen am 17. Oktober 2009.
  19. American University of Beirut: Honorary Doctorates. American University of Beirut. 2006. Archiviert vom Original am 1. August 2013. Abgerufen am 10. Juni 2013.
  20. Communications & External Affairs Office: Distinguished journalist receives Queen's honorary degree. Queen's University Belfast. 2006. Archiviert vom Original am 4. Juni 2013. Abgerufen am 10. Juni 2013.
  21. 2006 Lannan Cultural Freedom Prize awarded to Robert Fisk. Lannan Foundation. Archiviert vom Original am 22. Mai 2007. Abgerufen am 12. Dezember 2013.
  22. News, Press and Media: University Honorary Degrees July 2008. The University of Kent. 7. Juli 2008. Archiviert vom Original am 15. Juni 2013. Abgerufen am 7. Juni 2013.
  23. Five recipients to receive honorary degrees at Trinity College Dublin. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2013. Abgerufen am 12. Dezember 2013.
  24. Jon Ihle: Trinity College awards harsh Israel critic. Jewish Telegraphic Agency. 8. Januar 2009. Abgerufen am 7. Juni 2013.
  25. Ben Schofield: Liverpool Bishops honoured by Liverpool Hope University. Liverpool Daily Post.co.uk. 16. Juli 2009. Abgerufen am 9. Juni 2013.
  26. Robert Fisk: Some lessons in sacrifice from Liverpool in two world wars. The Independent. 18. Juli 2009. Abgerufen am 9. Juni 2013.
  27. Robert Fisk wins International Prize. In: The Independent. London, 18. Juni 2011.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Fisk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.