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Richard Speck

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Richard Franklin Speck (geb. 6. Dezember 1941 in Kirkwood, Illinois; gest. 5. Dezember 1991 in Joliet, Illinois) war ein US-amerikanischer Serienmörder.

Leben

Richard Speck überfiel in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1966 bewaffnet mit einem Messer ein Schwesternwohnheim in South Deering, Chicago. Laut eigener Aussage wollte er zunächst „nur“ einen Raub begehen. Während der Tat beschloss Speck allerdings, die im Wohnheim anwesenden neun Schwesternschülerinnen zu ermorden, damit sie ihn nicht identifizieren konnten. Speck fesselte die Frauen und schleppte sie in verschiedene Räume. Dort tötete er sie. Die nach der Tat vor allem in US-amerikanischen Medien kursierende Geschichte, er hätte alle Opfer vergewaltigt, entspricht nicht der Wahrheit. In einem späteren Gespräch mit dem amerikanischen Profiler John Douglas (Die Seele des Mörders, Jäger in der Finsternis) erklärte Speck, dass er nur das letzte Opfer vergewaltigt habe. Während er die Frauen nach und nach aus dem Raum zerrte, verlor er allerdings die Übersicht. So versteckte sich eine von ihnen unter einem Bett und wurde vom Täter schlicht vergessen.

Nach der Bluttat verließ Speck das Wohnheim. Die überlebende Frau alarmierte die Polizei und konnte den Beamten eine ziemlich exakte Täterbeschreibung geben. Unter anderem informierte sie die Beamten darüber, dass der Täter eine Tätowierung mit der Aufschrift „Born to Raise Hell“ auf dem linken Arm hatte. Nachdem dieser Hinweis an die Krankenhäuser der Stadt Chicago geschickt wurde, konnte Speck wenige Tage später verhaftet werden. Er wollte in einem Krankenhaus eine Wunde behandeln lassen, wobei eine Schwester die Tätowierung erkannte.

Speck hatte bereits vor der Tat im Wohnheim zahlreiche Verbrechen begangen. Bereits im Alter von zwanzig Jahren war er über vierzig mal verhaftet worden. Auch mehrere Morde hatte er bereits begangen. So tötete er eine Kellnerin, die seine Annäherungsversuche nicht erwidert hatte, eine 65-jährige Frau beraubte und ermordete er.

Im folgenden Prozess wurde Speck zum Tode verurteilt. Allerdings erklärte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Jahre 1972 noch vor seiner Hinrichtung die Todesstrafe für verfassungswidrig, womit alle vorher gefassten Todesurteile umgewandelt werden mussten. Richard Speck erhielt daraufhin insgesamt acht Freiheitsstrafen zwischen 50 und 150 Jahren. In den folgenden Jahren wurden mehrere Anträge auf Begnadigung abgewiesen.

Eine Zeit lang gab es das Gerücht, dass Speck in dem geschlechtsbestimmenden 23. Chromosomenpaar ein zusätzliches Y-Chromosom habe. Die Annahme, dass diese genetische Anomalie kriminalitätsfördernd wirkte, gilt weder als belegt noch als bewiesen[1]. Die Diagnose eines XYY-Syndroms stellte sich später als falsch heraus.

Am 5. Dezember 1991 starb Speck in seiner Zelle an einem Herzinfarkt.

Nach seinem Tod wurde ein Video entdeckt, das Speck bei Drogenpartys und Sexspielen im Gefängnis zeigt, und in dem er scherzend über die Morde an den Schwesternschülerinnen spricht. („Es war einfach nicht ihre Nacht!“). Eine weitere Aussage wurde später immer wieder als Argument für die Wiedereinführung der Todesstrafe eingesetzt: „Wenn sie wüssten, wie viel Spaß ich hier habe, würden sie mich sofort freilassen.“

Rezeption

Der 1976 unter der Regie von Denis Héroux entstandene Film Die Hinrichtung (Naked Massacre) mit Mathieu Carriere in der Hauptrolle zeichnet Richard Specks Taten im Schwesternwohnheim nach, verlegt die Handlung jedoch in das irische Belfast der 70er Jahre.

2002 verfilmte Keith Walley Specks Taten unter dem Titel Speck (The Richard Speck Story).

2007 erschien mit Chicago Massacre: Richard Speck eine weitere Verfilmung seines Lebens. Regie führte Michael Feifer und die Rolle des Richard Speck übernahm Corin Nemec.

Das Trashfilmstudio The Asylum brachte 2012 mit 100 Ghost Street – The Return of Richard Speck einen Film heraus, der lose an Specks Morde angelehnt ist.

Auch in der fünften Staffel der Serie Mad Men wurde wiederholt auf Specks Taten Bezug genommen.

Literatur

  • Murakami, Peter/Murakami, Julia: Lexikon der Serienmörder. München: Ullstein, 9. Aufl. 2003. ISBN 3-548-35935-3
  • Douglas, John/Olshaker, Mark: Die Seele des Mörders. 25 Jahre in der FBI-Spezialeinheit für Serienverbrecher. München: Orbis 2002. ISBN 3-572-01316-X
  • Reinhard Haller: Das ganz normale Böse. Reinbek: Rowohlt, 2011. ISBN 978 3 499 62721 7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Welt online, abgerufen am 2. Juni 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Richard Speck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.