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Richard Leibler
Richard Arthur Leibler (* 18. März 1914 in Chicago, Illinois; † 25. Oktober 2003 in Reston, Virginia) war ein US-amerikanischer Mathematiker und Kryptologe. Er arbeitete unter anderem für die Geheimdienstbehörde National Security Agency. Nach Solomon Kullback und Richard Leibler ist die Kullback-Leibler-Divergenz benannt. Er ist ein Ehrenmitglied der American Mathematical Society.[1]
Leben
Nach einem Mathematikstudium bekam Leibler seinen Master an der Northwestern University, wo er auch seinen Bachelor erhalten hatte. Am 15. Juni 1939 erhielt er seinen Ph. D. an der University of Illinois. Sein Thema der Doktorarbeit war „Analytic theory of non-linear differential systems whose associated systems are of Fuchsian type“, sein Doktorvater war Waldemar J. Trjitzinsky.[2] Nach einer kurzen Zeitspanne als Lehrer trat er in die Navy ein, wo er im Zweiten Weltkrieg als „aviation ordnance officer“ bei den Invasionen auf Iwo Jima und Okinawa teilnahm. Nach dem Krieg arbeitete er weiterhin für die Navy sowie in der Industrie. In den Jahren 1946 bis 1948[3] arbeitete er für das von Neumann Computer Projekt am Institute for Advanced Study der Princeton University von John von Neumann.
Anschließend arbeitete Leibler für die NSA, wo er ab 1953 in der Research and Development Organization (Forschungs- und Entwicklungsabteilung) beschäftigt war. Während seiner ersten Jahre in der Agency entwickelte er mit Computerpionieren Programme und Anwendungen für die neu entwickelten Computer. In dieser Zeit verfasste er auch theoretische Arbeiten, die den Kryptoanalytikern der NSA halfen, sowjetische Nachrichten im VENONA-Projekt zu entschlüsseln.
Seine Zusammenarbeit mit Solomon Kullback führte zu einer neuen Methode, der Kullback-Leibler-Divergenz, Ähnlichkeiten zwischen Populationen zu messen.
1957 wurde Leibler Leiter der Mathematischen Forschungsabteilung und ein Jahr später wurde er stellvertretender Direktor der „Communications Research Division“ (Kommunikationsabteilung) des Instituts für Verteidigungsuntersuchung in Princeton. 1962 stieg er zum Direktor der Abteilung auf. Die „Communications Research Division“ war als Think-Tank für Mathematiker und Kryptologen als Ergebnis einer Studie gegründet worden. Obwohl die Denkfabrik in ihren Anfängen von der NSA kleingehalten wurde, gelang es Leibler, dass ihr wichtige Projekte übertragen wurden.
1977 kehrte Leibler zur NSA zurück, um das „Office of Research“ in der „Research and Engineering Organization“ zu leiten. Drei Jahre später, 1980, ging er in Pension und erhielt den „Exceptional Civilian Service Award“.
Bis zu seinem Tod war er President der Beratungsfirma Data Handling Inc.[4]
Am 25. Oktober 2003 starb Richard Leibler an einer Herzerkrankung in Reston. Er hinterließ eine Frau, Eleanor, und zwei Kinder.
Schriften
- Analytic theory of non-linear differential systems whose associated systems are of Fuchsian type (1939)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ams.org/notices/199711/from.pdf
- ↑ http://www.math.uiuc.edu/GraduateProgram/phd_defense_alpha.html (Memento vom 8. Juni 2009 im Internet Archive)
- ↑ http://www.math.ias.edu/people/past-alpha?letter=L
- ↑ Ausschnitt aus dem Buch „Model Based Inference in the Life Sciences: A Primer on Evidence“ in anderer Form
Weblinks
- Biographie in der NSA Hall of Honor (englisch)
- Biographie der Los Angeles Times (englisch)
- Kurzbiographie in dem Buch „Model Based Inference in the Life Sciences: A Primer on Evidence“ von David R. Anderson (PDF, englisch; 43 kB)
1999 | William F. Friedman | Elizebeth S. Friedman | Herbert O. Yardley | Laurance Safford | Frank B. Rowlett | Abraham Sinkov | Solomon Kullback | Ralph J. Canine
2000: Louis W. Tordella | Joseph J. Rochefort | Agnes Meyer Driscoll
2001: Howard C. Barlow | Mahlon E. Doyle | Sydney Jaffe | John E. Morrison
2002: Thomas H. Dyer | Norman Wild | Richard A. Leibler | Mitford M. Mathews | Charles C. Tevis | Julia Ward
2003: Lambros D. Callimahos | Lowell K. Frazer | Juanita Moody | Howard E. Rosenblum
2004: Dorothy T. Blum | James R. Chiles | Meredith Gardner | John Tiltman
2005: William Blankinship | Francis Raven | Arthur Salemme | Joseph N. Wenger
2006: Bernard Ardisana | Edward A. Everett | Cecil J. Phillips | James W. Pryde | Thomas E. Tremain
2007: Jacob Gurin | Robert J. Hermann | Samuel S. Snyder | Milton Zaslow
2008: Benson K. Buffman | Chareles L. Gandy | Alfred M. Gray | Oliver R. Kirby | Donald M. Showers
2009: Richard A. Day | Minnie M. Kenny | Doyle E. Larson | Arthur J. Levenson
2010: Joseph Amato | David Boak | Genevieve Grotjan Feinstein | Leo Rosen
2011: William D. Coffee | Joseph Desch | Parker Hitt | Laura Holmes
2012: Ann Caracristi | Robert Drake | Ronald Hunt | Juliana Mickwitz
2013: Vera Ruth Filby | Richard Proto | Washington Wong | Native American Code Talkers
2014: Frank Austin | Walter Deeley | Howard Ehret | Marian Rejewski | Alan Turing
Personendaten | |
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NAME | Leibler, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Leibler, Richard Arthur |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Kryptologe und Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 18. März 1914 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois |
STERBEDATUM | 25. Oktober 2003 |
STERBEORT | Reston, Virginia |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Richard Leibler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |