Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Richard Gerken

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard Gerken (* 1900) war von 1957 bis 1964 der Leiter der Abteilung Spionageabwehr im Bundesamt für Verfassungsschutz und Geheimdienst-Schriftsteller.

Das NSDAP-Mitglied Gerken arbeitete im Spionageapparat der NS-Diktatur. Er gehörte als Hauptmann zur militärischen Abwehr unter Wilhelm Canaris. In den besetzten Niederlanden hatte er mit der Verfolgung von Widerstandskämpfern zu tun. Um die Jahreswende 1944/45 wechselte er als SS-Hauptsturmführer in das Amt IV (Gegnerforschung und -bekämpfung/Gestapo) des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), Abteilung IV A 1, unter Heinrich Müller (Gestapo). Gerken war Experte für die Sowjetunion.

Seit 1949 arbeitete er wieder für den Geheimdienst: erst bei einem noch inoffiziellem Informationsamt des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Dort wurde er wegen Verschweigen der NSDAP-Mitgliedschaft entlassen. Er wechselte in das Niedersächsische Innenministerium in Hannover und wurde 1952 Abteilungsleiter beim Bundesverfassungsschutz, zuerst für Beschaffung bis 1957, dann für die Spionageabwehr. Er ging dort 1964 als Leitender Regierungsdirektor in den Ruhestand. Er verfügte durch die von ihm verwaltete und nur durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofs kontrollierte „Titelgruppe 300“ über sechsstellige Beträge für besondere Zwecke. Sein System der „Freien Mitarbeiter“, die er teilweise aus alten SS-Kreisen gewann, wurde von den Präsidenten Otto John und Hubert Schrübbers toleriert und von Vizepräsident Albert Radke befördert, weil es zu beachtlichen Erfolgen in der Spionageabwehr führte. Anlässlich eines Skandals 1963 nahm die Öffentlichkeit Notiz von der Wiederbeschäftigung dieser Täter, aber erst 1967 waren alle aus dem Dienst entfernt.

Schriften

  • Spione unter uns - Methoden und Praktiken der Roten Geheimdienste nach amtlichen Quellen, Auer Donauwörth 1965
  • Spion in Bonn. Der Fall Frenzel und andere, Auer, Donauwörth 1964

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Richard Gerken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.