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Revolte
Unter einer Revolte versteht man ein Aufbegehren, einen Aufruhr oder einen Aufstand von Menschen.
Begriffsbestimmung
Im Gegensatz zur Revolution steht der Begriff der Revolte meist für das Sich-Auflehnen einer kleineren Gruppe von Personen mit lokaler Begrenzung. Typische Beispiele sind Gefangenen-, Sklaven-, Bauern-, Armeen- oder Arbeiterrevolten, wobei der Begriff hier synonym zu „Aufstand“ gebraucht wird. Eine Revolte von Truppenteilen oder Schiffsbesatzungen wie auch Strafgefangenen wird in der Rechtssprache als „Meuterei“ bezeichnet.
Eine „Revolution“ dagegen ist ein Aufstand von weitaus größerer Tragweite, z.B. die Französische Revolution von 1789, die zu einem Umsturz der Verhältnisse in ganz Frankreich führte und auch die Nachbarländer in Mitleidenschaft zog. Oft spricht man auch von Revolten, wenn ein Revolutionsversuch gescheitert ist, etwa bei der „Revolte der 68er“. Manchmal werden gescheiterte Revolutionen jedoch als Revolution bezeichnet, wie etwa die Märzrevolution 1848/49.
„Revolte“ kann auch in einem eher individuellen Sinn verstanden werden. Der Begriff bedeutet dann die Auflehnung eines Individuums gegen von außen auferlegte oder verinnerlichte Zwänge und Erwartungen, etwa gegen die Familie oder die sozialen Normen der Gesellschaft.
Zitat
„Revolten kennen im allgemeinen nur das Scheitern, sonst wären sie Revolutionen. Die gescheiterte Revolte indessen greift in die Geschichte ein, sie setzt Zeichen, die teils verschwinden, um später wieder aufzutauchen, sie verändern doch die Welt.“
Literatur
Bücher
- Jean Améry: Über das Altern: Revolte u. Resignation. Stuttgart: Klett-Cotta, 6. Auflage, 1987.
- Clive Bloom: Violent London: 2000 years of riots, rebels and revolts. London: Sidgwick & Jackson, 2003.
- Paul Burgard: Tagebuch einer Revolte: ein städtischer Aufstand während des Bauernkrieges 1525. Frankfurt/Main, New York: Campus-Verlag, 1998.
- Fritz Brupbacher: Michael Bakunin, der Satan der Revolte. Berlin: Libertad-Verlag, 1979.
- Albert Camus: Der Mensch in der Revolte. Hamburg: Rowohlt, 1953.
- Claude Dufresne: Les révoltes de Paris: 1358–1968. Paris: Bartillat, 1998.
- Werner Giesselmann: „Die Manie der Revolte“: Protest unter der französischen Julimonarchie (1830–1848). München: Oldenbourg, 1993.
- Paul A. Gilje: Rioting in America. Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 1996.
- Ursula Günther: Die Frau in der Revolte: Fatima Mernissis feministische Gesellschaftskritik. Hamburg: Dt. Orient-Institut, 1993.
- Eric Hobsbawm: Revolution und Revolte: Aufsätze zum Kommunismus, Anarchismus und Umsturz im 20. Jh. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1977.
- Christina von Hodenberg: Aufstand der Weber: die Revolte von 1844 und ihr Aufstieg zum Mythos. Bonn: Dietz, 1997.
- Johann Mader: Philosophie in der Revolte: das Ende des Idealismus im 19. Jahrhundert. Wien: WUV-Univ.-Verl., 1993.
- Ahlrich Meyer: Die Logik der Revolten. Studien zur Sozialgeschichte 1789–1848. Assoziation A 1999, ISBN 3-924737-42-8.
- Martin Raether: Der „Acte gratuit“, Revolte und Literatur. Hegel, Dostojewskij, Nietzsche, Gide, Sartre, Camus, Beckett. Heidelberg: Winter, 1980 (ausführliche Zusammenfassung des Autors: [1] insbes. Dostojewski).
- Catherine Salles: Spartacus et la revolte des Gladiateurs. Bruxelles: Éd. Complexe, 1990.
- Hilde Schmölzer: Revolte der Frauen: Porträts aus 200 Jahren Emanzipation. Wien: Ueberreuter, 1999.
- Jean-François Steiner: Treblinka: die Revolte eines Vernichtungslagers. Vorwort von Simone de Beauvoir, Oldenburg, Hamburg: Stalling, 1966.
- Subrealistische Bewegung: Des Kaisers neue Kleider. Über die orientalische Revolution. Hamburg: Ed. Nautilus, 1979.
Zeitschriften
- Kursbuch, Nr. 65 – Der große Bruch – Revolte 81, 1981.
- La révolte: organe communiste anarchiste, 1879–1893.
- Le cri de révolte: organe revolutionnaire. Paris: Lamargue, 1898–1899.
- Revolte. Organ der Subrealisten, 1973–1982.
- Les Révoltes logiques: cahiers du Centre de Recherches sur les Idéologies de la Révolte. Paris: Solin, Nr. 1, 1975.
Weblinks
- Fragmentarisches über die Revolte von Ibrahim Türkdogan
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