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Rekultivierung

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Rekultivierter Abschnitt der Inde auf Gelände des früheren Tagebau Inden
Kalksteinbruch mit rekultivierter Abbaufläche im Vordergrund

Unter Rekultivierung versteht man die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere auf so genannten devastierten Flächen, wie sie z. B. vom Tagebau hinterlassen werden. Auch alte Deponie­flächen, Straßen oder bebaute Gelände können rekultiviert werden. Wichtig ist dabei vor allem die Entsiegelung des Bodens, also die Rückgängigmachung der Flächenversiegelung. Die größten Schwierigkeiten liegen darin, dass die zu rekultivierenden Böden in der Regel stark verdichtet und oft mit Chemikalien, Schwermetallen oder Öl verseucht sind.

Die Renaturierung bezieht sich dagegen auf Bodenoberflächen und Flüsse und hat im Gegensatz zur Rekultivierung immer eine naturnahe Wiederherstellung zum Ziel.

Bezug zum Landschaftsschutz

Vor allem durch den Berg- und Straßenbau werden Natur- und Kulturflächen zerstört. Bergbaugesellschaften müssen (in Deutschland) die Flächen rekultivieren bzw. wiederherstellen, wogegen beim Straßenbau im Austausch andere Flächen renaturiert werden können.

Rekultivierung im Tagebau Spreetal 1987

Oft geht jedoch nicht nur die bergbauliche Nutzung mit einem Rückgang ökologischer Vielfalt einher, sondern auch die spätere Rekultivierung bzw. Renaturierung, da sich u. a. in Steinbrüchen oder Tagebaurestlöchern über Jahre Biotope gebildet haben können, die denen vor der Nutzung hinsichtlich Artenreichtum nicht nachstehen oder sie sogar übertreffen. Daher ist die bloße Wiederherstellung bergbaulich genutzter Flächen oft zu eng gefasst, zumal die beim Betrieb oft erforderliche Absenkung des Grundwasserspiegels weit größere Landschafts- und Kulturflächen nachhaltig verändert.

Rekultivierte Abraum- und Müllhalden können meist nicht bebaut oder landwirtschaftlich genutzt werden, hier werden Baum-, Busch- oder Grasflächen angelegt, die ein Tätigkeitsfeld der Landschaftsarchitektur und der Forstwirtschaft sind und u. a. der Erholung dienen können. Das trifft auch auf die Braunkohlen-Abbaugebiete und deren große Tagebaurestlöcher zu, die nicht verfüllt werden können.

Die Rekultivierung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen für Pflanzen und andere Lebewesen. Sie dauert in der Regel Jahrzehnte. Durch die Aufschüttung von fast zwei Meter hohen dicken Bodenschichten auf eingeebneten Flächen gewinnt man landwirtschaftliche Nutzflächen. Durch Aufforstung entstehen somit an den Hängen Mischwälder. Aus den Restlöchern entstehen Seen in der Größe zwischen 25 und 4800 Hektar, welche als Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten dienen.

Das Leipziger Neuseenland ist ein Beispiel für die großflächige Rekultivierung von vorher im Braunkohletagebau genutzten Flächen.

Formen

  • Rekultivierung von Abraumhalden
  • Rekultivierung von ehemaligen Tagebauen

Beispiele

Literatur

  • Wolfram Pflug (Hrsg.): Braunkohlentagebau und Rekultivierung. Landschaftsökologie - Folgenutzung - Naturschutz. Springer-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-540-60092-2

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rekultivierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.