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Reinhard Perwitzschky

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Reinhard Perwitzschky (* 30. Januar 1896 in Stargard; † 27. August 1971 in Prien am Chiemsee) war ein deutscher HNO-Arzt und Hochschullehrer.

Leben

Herkunft, Studium und Berufseinstieg

Reinhard Perwitzschky war der Sohn des Fabrikdirektoren Walter Perwitzschky und dessen Ehefrau Ida Hinzel. Seine Schullaufbahn beendete er am Domgymnasium Kolberg. Nach dem Ersten Weltkrieg absolvierte er ein Medizinstudium an den Universitäten Marburg und Greifswald, wo er sein Studium 1922 mit Staatsexamen abschloss und 1923 zum Dr. med. promoviert wurde. Anschließend verbrachte er seinen Assistentenzeit in Greifswald.[1] Seinem Lehrer Wilhelm Brünings folgend wirkte er ab 1926 als dessen Oberarzt an der HNO-Universitätsklinik in Jena und habilitierte sich dort 1927 für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Kommissarisch übernahm er 1929 die Leitung der HNO-Universitätsklinik in München, bis Brünings ein Jahr später auf den Lehrstuhl berufen wurde und die Klinikleitung übernahm.[2] Der Privatdozent wurde 1931 zum außerordentlichen Professor ernannt.[3]

Zeit des Nationalsozialismus – Professor in Breslau

Von 1934 bis 1945 bekleidete er den Lehrstuhl für HNO-Heilkunde an der Universität Breslau und leitete die örtliche HNO-Universitätsklinik.[3] Zur Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 3.257.733).[4] Als Angehöriger des SD erreichte er 1941 den Rang eines Hauptsturmführers (SS-Nr. 107.374). Beim Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt gehörte er 1944 dem wissenschaftlichen Beirat an.[3] Im Zweiten Weltkrieg leitete er als Oberstabsarzt zudem ein Lazarett für Kriegsversehrte mit Gesichtsverletzungen.[2]

Nach 1945

Nach Kriegsende war er in Dortmund als Facharzt im Bereich Widerherstellungschirurgie tätig. Er wurde 1958 an der Universität Münster emeritiert.[3] An seinem letzten Wohnort Prien am Chiemsee praktizierte er ebenfalls.[2]

Wirken

Perwitzschky beschäftigte sich zunächst mit den „Temperatur- und Feuchtigkeitsregelungen“ der oberen Luftwege. Später tätigte er audiologische Untersuchungen, insbesondere zur Auswirkung und Behandlung von Schwerhörigkeit. Kriegsbedingt war ein weiterer Schwerpunkt die Wiederherstellungschirurgie.[2]

Schriften

  • Die Gonorrhoe der Säuglinge und Kinder, Greifswald 1922 (zugleich: Med. Dissertation an der Universität Greifswald, 1923)
  • Wiederherstellungschirurgie des Gesichts, mit Ausnahme der Chirurgie des Kiefers und der Mundhöhle, de Gruyter, Berlin 1951 (gehört zu: Chirurgie in Einzeldarstellungen, Bd. 39)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wer ist wer? Band 17 - Schmidt Römhild, 1971, S. 814
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Akademische Lehrstätten und Lehrer der Oto-Rhino-Laryngologie in Deutschland im 20. Jahrhundert. Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (Hrsg.), Berlin/Heidelberg 1996, S. 57
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 453f.
  4. Auszug aus der Dienstaltersliste der SS auf www.dws-xip.pl
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Reinhard Perwitzschky aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.