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Reimar Lüst

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Reimar Lüst (* 25. März 1923 in Barmen; † 31. März 2020[1]) war ein deutscher Astrophysiker und Wissenschaftsmanager.

Leben

Lüst, Sohn eines evangelischen Pfarrers, besuchte zwischen 1933 und 1941 das Wilhelmsgymnasium und das Humanistische Gymnasium in Kassel, wo er 1941 das Abitur ablegte. Anschließend leistete er von 1941 bis 1943 Wehrdienst bei der Kriegsmarine; dort war er Leitender Ingenieur auf einem U-Boot (U 528). Von 1943 bis 1946 war er in Kriegsgefangenschaft in den USA (Mexia (Texas)) und in England.

Nach seiner Freilassung studierte Lüst zwischen 1946 und 1949 Physik an der Universität Frankfurt am Main. Er promovierte 1951 in Theoretischer Physik bei Carl Friedrich von Weizsäcker als wissenschaftlicher Mitarbeiter des von Werner Heisenberg geleiteten Göttinger Max-Planck-Instituts für Physik. Zwischen 1955 und 1956 erhielt Lüst ein Fulbright-Stipendium am Enrico Fermi Institute der University of Chicago und an der Princeton University. 1959 habilitierte er im Fach Physik an der Universität München.

Lüst war Gastprofessor für Mathematik an der New York University (1959) und am Massachusetts Institute of Technology (1961) sowie für Aeronautik und Astrophysik am California Institute of Technology (1962). 1960 war er wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik. Aufgrund seiner Forschung im Bereich Astrophysik arbeitete er von 1962 bis 1964 mit Beginn des Raumfahrtzeitalters als Technischer Direktor bei der ESA-Vorgänger-Organisation ESRO, deren Vizepräsident er von 1968 bis 1970 war. Zwischen 1963 und 1972 war Lüst Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik.

1964 war er außerordentlicher Professor an der Universität München und 1965 Honorarprofessor an der Technischen Universität München. Von 1969 bis 1972 war er Vorsitzender des Wissenschaftsrates und von 1972 bis 1984 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. Zwischen 1984 und 1990 war Lüst Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Von 1989 bis 1999 hatte er das Amt des Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung inne. Ab 1992 war er Professor der Universität Hamburg.

Durch die Verbindung von Forschung und Mitgliedschaft in zahlreichen wissenschaftlichen Organisationen auf der einen Seite und Mitarbeit in Aufsichtsräten von Firmen im Raumfahrtbereich auf der anderen Seite wurde er oft als Wissenschaftsmanager bezeichnet.

Lüst war bis zu ihrem Tod mit der Journalistin Nina Grunenberg-Lüst verheiratet. Er war Vater des theoretischen Physikers Dieter Lüst.

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften in anderen Einrichtungen

Mitgliedschaften in der Wirtschaft

  • Vorsitzender des Aufsichtsrates der ERNO GmbH, Bremen (1976–1984)
  • Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Aerospace AG München (1990–1993)
  • Mitglied des Aufsichtsrates der Daimler Benz Aerospace AG/DaimlerChrysler AeroSpace AG München (1998)

Ehrungen und Auszeichnungen

Ehrenbürgerschaft

Ehrenmitgliedschaft

Weitere Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Hydrodynamik. Bibliographisches Institut, Mannheim 1978, ISBN 3-411-01540-3.
  • Künstliche Wolken – ein Mittel der Weltraumforschung in: Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft. 1968, S. 150–172

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Souveräner Steuermann der Wissenschaft, Nachruf der Max-Planck-Gesellschaft, 31. März 2020
  2. Member History: Reimar Lüst. American Philosophical Society, abgerufen am 29. Oktober 2018 (english, mit biographischen Anmerkungen).
  3. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Reimar Lüst (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 17. Juli 2016.
  4. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 43, 9. März 1973.
  5. Susanne Mellinghoff: Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Max-Planck-Gesellschaft. (PDF) In: Beiträge zur Hochschulforschung. 25. Jahrgang, Heft 2, 2003, S. 86.
  6. Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. (PDF) Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 11. März 2017.
  7. Senatspressestelle Bremen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Reimar Lüst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.