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Regenstauf

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Adligen siehe Hans Zenger zu Schwarzeneck und Regenstauf.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Regenstauf
Regenstauf
Deutschlandkarte, Position von Regenstauf hervorgehoben
49.12277777777812.127777777778345
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 345 m ü. NN
Einwohner:

15.233 (31. Dez. 2011)[1]

Postleitzahl: 93128
Vorwahl: 09402
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 190
Marktgliederung: 87 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Bahnhofstraße 15
93128 Regenstauf
Webpräsenz: www.regenstauf.de
Erster Bürgermeister: Josef Schindler[2] (CSU)
Lage von Regenstauf im Landkreis Regensburg
Karte
Der Ortskern von Regenstauf

Regenstauf ist ein Markt im oberpfälzischen Landkreis Regensburg in Bayern. Die nördlichste und größte Gemeinde des Landkreises stellt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des nördlichen Landkreises dar. Im 14. Jahrhundert hatte Regenstauf bereits die Marktrechte und gilt heute als bedeutender Schul-, Industrie- und Gewerbestandort.

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt am Fluss Regen, der fünfzehn Kilometer weiter südlich bei Regensburg nahe ihrem nördlichsten Punkt in die Donau fließt. Regenstauf besitzt einige reizvolle Bauten, Brücken, Brunnen und Denkmäler, so zum Beispiel den berühmten Aussichtsturm auf der Spitze des 436 Meter hohen Regenstaufer Schlossberges, der den alten Markt um gut 90 Meter überragt. Kern der Siedlung ist der historische Straßenmarkt, der sich deutlich von der lockeren Bebauung im restlichen Siedlungsgebiet abhebt. Bekanntheit hat auch ein Storchennest auf einem ausgedienten Brauereikamin im Ortskern erlangt. Im Ortsteil Karlstein befinden sich das Schloss Karlstein (1393) und etwa 650 m westlich die Ruine der Burg Forstenberg (um 1200).

Gemeindegliederung

Es gibt 87 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Geschichte

Mittelalter

Im Jahre 970 wurde Regenstauf in Aufzeichnungen erstmals als Ort genannt. Der Name bedeutet "Burgberg am Regen", nach dem althochdeutschen stauf/stouf für einen spitzen, kegelförmigen Berg.[5] Im Jahre 1196 kam Regenstauf in den Besitz des Herzogtums Bayern. 1326 erfolgte die Erhebung Regenstaufs zum Markt.

Das Wappen des Marktes, verliehen 1470 durch Herzog Albrecht IV. von Bayern, zeigt zwei gekreuzte Fische als Symbol für den Fluss unter einem farbenprächtigen Regenbogen. 1563 wurde der Ortsteil Diesenbach Edelsitz. Während des Dreißigjährigen Krieges befanden sich von 1633 bis 1646 schwedische, kaiserliche, österreichische und bayerische Truppen in Regenstauf. Im Ortsteil Heilinghausen fand 1686 der Hexenprozess gegen die Mühlenbesitzerin der Eichmühle Anna Bayer statt.

In den Jahren 1713 und 1714 wurde die berühmte Sebastianskapelle erbaut. Johann Wolfgang von Goethe war 1786 in Regenstauf, seine Italienische Reise nimmt literarisch auf den ersten Seiten von Karlsbad aus über Regenstauf ihren Anfang.

Neuzeit

Am 1. Mai 1906 wurde der Nachtzug München–Berlin (D-Zug 21) bei Regenstauf in einen Auffahrunfall verwickelt.[6] Durch eine falsch gestellte Weiche fuhr er auf einen Güterzug auf, den er eigentlich überholen sollte. Prominenter Fahrgast des Zuges war Thomas Mann, der das Geschehen in der Erzählung Das Eisenbahnunglück – veröffentlicht 1909 – verarbeitete. „Die große Schnellzugmaschine von Maffei war hin und entzwei. Preis siebzigtausend“, schrieb Mann in der Erzählung.[7]


Im Jahre 1918 besuchte der englische Schriftsteller David Lindsay den Markt Regenstauf und besichtigte unter anderem den Aussichtsturm auf dem Gipfel des Schlossberges. Beeindruckt durch „das Mysteriöse des Turmes“ und die gewaltige Anstrengung bei der Bewältigung der vielen steilen Treppenstufen verewigte Lindsay den Turm im letzten Kapitel seines berühmten Planetenromans A Voyage To Arcturus. Der Turm mit seinen Fenstern, seinem inneren und äußeren Aussehen ist in Lindsays Buch Punkt für Punkt nach dem realen Vorbild in Regenstauf beschrieben.

Im Jahre 1924 stiftete Maximilian Marquart Freiherr von Pfetten für den Ortsteil Heilinghausen ein Benefiziat auf ewige Zeiten. Seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wurde Regenstauf von der Suburbanisierung erfasst. Ein reger Wohnungsbau setzte ein, der die Ortschaft in den folgenden Jahrzehnten primär zum Wohnstandort in der Nähe von Regensburg werden ließ. Im Jahre 1961 ließ sich hier die Brüterei Süd GmbH & Co KG Lohmann-Masthuhn-Brüterei nieder.

Im Jahre 1976 kam es zur Entdeckung und Ausgrabung von elf Urnengräbern aus der Keltenzeit im Gemeindeteil Diesenbach. Im Jahre 1982 erfolgte ein grundsätzlicher Aufschwung im Ort mit der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt, nachdem die Autobahnumfahrung fertiggestellt war. Ein Rathaus wurde neu erbaut, das alte Rathaus 1997 zu einem Kulturhaus umfunktioniert.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 die Gemeinden Heilinghausen, Hirschling, Karlstein und Ramspau sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Bubach am Forst eingegliedert. Die Gemeinden Diesenbach, Eitlbrunn und Steinsberg sowie die Gemeindeteile Hagenau und Medersbach der aufgelösten Gemeinde Ponholz folgten am 1. Mai 1978.[8][9] Zum 1. Oktober 2009 wurden Teile des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Schwaighauser Forst eingemeindet.[10]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 13.131 auf 16.343 um 3212 Einwohner bzw. um 24,5 %.

Konfessionen

Mit eigenen Kirchen- bzw. Versammlungsbauten sind in Regenstauf die römisch-katholische und die evangelische Kirche sowie die Zeugen Jehovas vertreten.

Politik

Marktgemeinderat

Marktgemeinderatswahl 2020[11]
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
42,88
18,81
16,14
9,30
8,18
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-18
-20
+2,78
-19,69
+16,14
+9,30
+6,18

Der Marktgemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Von den 13.042 stimmberechtigten Einwohnern im Markt Regenstauf, haben 8294 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 63,59 Prozent lag.

Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde Josef Schindler (CSU) zum Ersten Bürgermeister gewählt.[12] Sein Vorgänger Siegfried Böhringer war seit Mai 2008 im Amt. Der Bürgermeister mit der bisher längsten Amtszeit (1966 bis 1996) war Hans Zelzner. Sowohl Hans Zelzner, als auch Siegfried Böhringer tragen die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister.

Wappen

Wappen von Regenstauf
Blasonierung:

„In Blau unter einem von Rot, Grün und Gold gestreiften Regenbogen zwei schräg gekreuzte silberne Fische.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sportvereine

In der Marktgemeinde Regenstauf gibt es mehrere Sportvereine. Der größte Verein mit rund 2200 Mitgliedern ist der TB/ASV Regenstauf, der 2008 aus der Fusion des TB 1893 Regenstauf und dem ASV Regenstauf entstand. Neben der Fußballabteilung mit 500 Mitgliedern gibt es im Verein noch die Sparten Volleyball, Tischtennis, Tennis, Ski, Turnen, Karate, Taekwondo und Aerobic.

Sehenswürdigkeiten

Der Aussichtsturm


Wirtschaft und Infrastruktur

Der Bahnhof Regenstauf
Der Regen

Unternehmen

Verkehrsanbindung

Regenstauf liegt an der A 93 RegensburgHof (Anschlussstelle Regenstauf). Parallel durchquert die Bundesstraße 15 den Ortskern.

Der Bahnhof Regenstauf liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Weiden. Hier verkehren Züge der Deutschen Bahn sowie der Oberpfalzbahn.

Auf dem Gemeindegebiet von Regenstauf liegt der Verkehrslandeplatz Regensburg-Oberhub. Die nächsten internationalen Flughäfen sind in München und Nürnberg.

Der Regen ist nicht schiffbar.

Bildung

Schulen:

  • Schule am Schlossberg (Grund- und Hauptschule mit M-Zug)
  • Grundschule Diesenbach
  • Grundschule Ramspau
  • Grundschule Steinsberg
  • Max-Ulrich-von-Drechsel-Realschule, benannt nach dem auf Karlstein geborenen Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
  • Staatliche Förderschule
  • Eckert-Schulen
  • Manfred von Ziegelmeyer Schule
  • seit September 2008 ISR – Internationale Schule Regensburg-Regenstauf (bilingual/Waldorf) untergebracht in den Eckert Schulen

Persönlichkeiten

Literatur

  • Erich Buchmeier, Georg Jobst (Red.): 1000 Jahre Regenstauf. 970–1970. Regenstauf 1970

Weblinks

 Commons: Regenstauf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Regenstauf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Bürgermeister. Gemeinde Regenstauf, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  3. Gemeinde Regenstauf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
  4. Gemeinde Regenstauf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  5. Seite "Geschichte" im Internetauftritt des Marktes Regenstauf, abgerufen am 20. Februar 2014
  6. Markus Meinold: Die Lokomotivführer der Preußischen Staatseisenbahn 1880–1914. Hövelhof 2008. ISBN 978-3-937189-40-6, S. 170.
  7. Thomas Mann: Das Eisenbahnunglück. In: Die Erzählungen. Deutscher Taschenbuchverlag. Frankfurt am Main 1986, S. 462–473.
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 657f.
  9. Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987. München 1991, S. 82 (Fußnote 26, Digitalisat).
  10. www.regierung.oberpfalz.bayern.de
  11. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375190/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Markt_Regenstauf.html
  12. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375190/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_67_Gemeinde_Markt_Regenstauf.html

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