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Regensburger Dom

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Regensburger Dom St. Peter
Dom St. Peter – Ansicht von der Dreieinigkeitskirche aus

Der Regensburger Dom (auch: Dom St. Petrus[1]) ist die bedeutendste Kirche der Stadt Regensburg und Kathedrale des Bistums Regensburg. Er gehört neben dem Kölner Dom zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen in Deutschland.

Geschichte

Geschichte des Vorgängerbaus

Die kanonische Errichtung des Bistums durch den heiligen Bonifatius geht etwa auf das Jahr 739 zurück. Bis 975 übte der Abt der Benediktinerabtei St. Emmeram gleichzeitig das Amt des Bischofs von Regensburg aus. Er wählte als Bischofsresidenz den Bereich der Porta Praetoria (Nordtor) des alten Römerkastells; dieser Dombezirk wurde nie mehr geändert. Zum ersten Dombau gibt es keine verlässlichen Hinweise. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts – wahrscheinlich im Rahmen der Ämtertrennung zwischen Abt und Bischof – entstand ein neuer Dombau, als dreischiffige Basilika mit halbrunder Chorapsis und ohne Querhaus, wahrscheinlich auch ohne Türme, die 58 Meter lang war. Eine große Erweiterung nach Westen folgte um 1000 mit einem etwa 15 Meter tiefen Querhaus, zwei Türmen und einem Atrium, das den Dom mit der westlich gelegenen Taufkirche St. Johann verband. Die Gesamtanlage erstreckte sich nun über 128 Meter. Der nördliche Turm, der sog. Eselsturm, prägt bis heute die Nordquerhausfassade mit. Der Dom brannte in den Jahren 1156 und 1172 zweimal aus und wurde wiederhergestellt.[2]

Geschichte des heutigen Doms

Südquerhaus, Fries unter dem Giebelansatz mit Blattmaske mittig ca. 1310
Aufnahme des Doms vom Sommer 1860, nach der am 21. Mai 1860 begonnenen Niederlegung des Südturm-Daches
Älteste bekannte fotografische Gesamtansicht Regensburgs (um 1866). Man erkennt die gerade im Bau befindlichen Turmhelme
Die Regensburger Domtürme im Frühjahr 1865

Nachdem der alte Dom infolge von Bränden in den Jahren 1272 und 1273 endgültig zerstört worden war,[3] wurde im Jahr 1275 mit einem Neubau begonnen. Dabei wurde der Bauplatz nach Westen verschoben, so dass der alte Dom nach provisorischer Reparatur noch zur Hälfte genutzt werden konnte. Nach den ersten Plänen war eine Domkirche mit konservativem Zuschnitt ohne Triforium und Strebewerk geplant, deren Proportionen eher gedrungen ausgefallen wären. Ab etwa 1280 ist als Bildhauer der sog. Erminoldmeister nachweisbar (neuerdings als Meister Ludwig identifiziert), der für die Skulpturen und den Baudekor verantwortlich war. Um 1295 wurde Meister Ludwig zum Dombaumeister ernannt. Er führte eine behutsame, aber konsequente Neuplanung über den schon vollendeten Bauteilen durch und verwandelte den Dom in einen hochgotischen Bau nach dem Muster der klassischen gotischen Kathedralen Frankreichs. Da durch die Immunitätsgrenze im Westen das Langhaus auf fünf Joche begrenzt war, plante man als räumlichen Ausgleich einen für das 14. Jahrhundert ungewöhnlichen Vierungsturm. Dessen Unterbau war bereits ausgeführt, die Vollendung wurde jedoch zurückgestellt. Nachdem die drei Chöre des Doms, das Querhaus und das erste Joch der beiden Seitenschiffe vollendet waren, zog das Domkapitel feierlich in den Neubau um. Der alte Dom wurde profaniert und diente wahrscheinlich nun als Dombauhütte. Nach dem zweiten Joch des Langhauses war der Weiterbau blockiert, da die Stiftskirche St. Johann im Weg stand und das zuständige Stiftskapitel langwierige Verhandlungen durchsetzte, bis der Bau abgebrochen werden durfte. Dies zwang zu einem ungewöhnlichen Baufortschritt Richtung Westen. Nur das südliche Seitenschiff und das Erdgeschoss des Südturms konnten bis etwa 1360 hochgezogen werden. Selbst dann blieb der Weiterbau von Mittelschiff, nördlichem Seitenschiff, Nordturm und Hauptportal verwehrt, so dass das erste und zweite Obergeschoss des Südturms und der südlichen Obergaden des Mittelschiffs errichtet wurden. Erst 1380 wurde die Fläche freigegeben – nun arbeitete die Dombauhütte mit Hochdruck und vollendete bis etwa 1425 die fehlenden Teile des nördlichen Seitenschiffs, das Erdgeschoss des Nordturms und das Hauptportal mit seinem überreichen Figurenschmuck. Dann konzentrierte sich die Bautätigkeit auf das erste Obergeschoss des Nordturms und den nördlichen Obergaden, so dass 1443 ein neues steiles Dachwerk über dem Mittelschiff errichtet werden konnte. Damit war der gesamte Dom überdacht und konnte liturgisch genutzt werden. Die gesamte Raumschale präsentierte sich im Weiß des Kalksteins; die Gewölbesegel und sporadisch eingesetzte Gründsandsteinquader wurden ebenfalls weiß gekalkt. Farbig bemalt waren nur die Schlusssteine, die Altäre und die Skulpturen. In den folgenden Jahrzehnten bis um 1500 folgten der Nordturm bis zum zweiten Obergeschoss und die fehlenden Bereiche des Mittelteils der Westfassade einschließlich des Dreiecksgiebels. Danach blieben die Türme, der Ausbau der Querhausgiebel, der nach wie vor geplante Vierungsturm und die letzten drei Mittelschiffgewölbe unvollendet. Weitere Bauarbeiten konzentrierten sich nun auf den Domkreuzgang und den Neubau des Domkapitelhauses. Fehlende Finanzmittel und das Aufkommen der Reformation verhinderten ab etwa 1525 weitere Aktivitäten im gesamten Dombereich.[4]

Westfassade reitender König vor der Stirnwand der Turmstrebepfeiler in Höhe der Erdgeschoßfenster. Nach der Vision des Propheten Daniel (südlich) der babylonische König Nebukadnezar auf einem Löwen. Kragstein mit Blattmaske

Die Finanzierung des Dombaus leisteten bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts die Regensburger Bischöfe und die Bürger der Reichsstadt durch zum Teil sehr großzügige Stiftungen. Da die Wirtschaftskraft der Stadt zusehends erlahmte und die Bischöfe andere Interessen hatten, mussten nun die Pfarreien des Bistums einspringen, die in der Oberpfalz durch die Eisenverhüttung und in Niederbayern durch die fruchtbaren Ackerböden durchaus vermögend blieben.[5]

Erst unter Bischof Albert IV. von Törring (1613–1649) wandte man sich wieder der Architektur des Doms zu. Damals erhielten die drei fehlenden Joche des Mittelschiffs ihre Gewölbe, die von den mittelalterlichen kaum zu unterscheiden sind. Entsprechend den Empfehlungen des Konzils von Trient entfernte man den gotischen Lettner und ersetzte ihn durch ein schmiedeeisernes Gitter. Die mittelalterliche, ganz in Weiß gehaltene Farbfassung des Innenraums wurde durch eine Bemalung in Goldocker ersetzt, akzentuiert durch vergoldete Kapitelle und anderen Golddekor. Dadurch wirkte der ganze Innenraum wie vergoldet, wie ein nach innen gekehrter monumentaler Reliquienschrein. Auch die Altäre und die Skulpturen wurden neu gefasst, so dass eine einheitliche künstlerische Neugestaltung entstand. Später (um 1700) entschloss sich das Domkapitel zu einer erneuten Umgestaltung. Diesmal wurde die Raumfassung sogar zu einem Olivgrau abgedunkelt. Gleichzeitig wurden die mittelalterlichen Glasmalereien im Obergaden des Mittelschiffs entfernt und durch farblose Gläser ersetzt, um den Innenraum heller werden zu lassen. So ergab sich ein spannungsreicher Kontrast zwischen den dunklen Bauteilen unten und den hell erleuchteten Fenstern oben. In diesem Zusammenhang erhielt der Dom 1697 an Stelle des im Mittelalter geplanten Vierungsturmes eine flache Pendentifkuppel, die von den Gebrüdern Carlone bunt bemalt und mit üppigen Stukkaturen versehen wurde. Auch die Skulpturen wurden neu bemalt, diesmal meist in hellen Weißtönen mit sparsamer Vergoldung, damit sie sich vor dem nun dunklen Hintergrund besser abhoben.[6]

Im 19. Jahrhundert führten die Geringschätzung des Barock und die romantische Vorstellung von „stilreiner“ Architektur zu einschneidenden Maßnahmen. Der bayerische König Ludwig I. stiftete ab 1827 farbige Glasfenster, um die Lücken im Bestand der mittelalterlichen Glasmalereien zu schließen. Dann ordnete er 1834 eine radikale Purifizierung des Inneren an, die unter der Leitung des Münchner Architekten Friedrich von Gärtner bis 1839 durchgeführt wurde. Bis auf den Hochaltar entfernte man alle barocken Altäre sowie das Chorgitter, die Oratorien und Tribünen. Die Barockkuppel wurde durch ein „stilgerechtes“ gotisches Rippengewölbe ersetzt. Auch wurden alle barocken Grabdenkmäler und die großen, an den Wänden hängenden Gemälde entfernt. Die Farbigkeit der Raumschale wurde aber nicht verändert, da man sie als steinfarben erachtete: Die Reste der teilweise abgepuderten olivgrauen Farbschicht des Doms bestimmten in Verbindung mit der älteren Ockerfassung, die besser erhalten war und deshalb dominierte, die Farbigkeit des Innenraums.

Während der Zeit der Purifizierung des Doms entstand die lange verschollene und deshalb unbeachtet gebliebene Monografie zum Regensburger Dom von Aloys Resch, die auf 1838 datiert ist, aber damals nicht publiziert wurde. Resch war königlich bayerischer Beauftragter zur Durchführung der Säkularisation in Regensburg. Er kannte den Dom seit seiner Ankunft in Regensburg 1810, also schon lange bevor die Purifizierung begann. Deshalb ist diese Monografie besonders interessant, zumal sie auch mit 216 Grafiken bebildert ist. Resch verließ Regensburg 1839 nachdem es ihm nicht gelungen war, seine Monografie drucken zu lassen und er sie verschenkt hatte.[7] 1847/8 publizierte der Historiker Schuegraf seine Monografie zum Regensburger Dom. Auf seine Anregungen hin, die vom Historischen Verein und von König Ludwig I. auch nach seiner Abdankung dauerhaft unterstützt wurden, erfolgte in den Jahren von 1859 bis 1869 unter Leitung des zum Dombaumeister neu bestellten bayerischen Baubeamten, Ingenieurs und Architekten Franz Josef von Denzinger der Ausbau der Domtürme und die Vollendung der Turmhelme. Mit der Fertigstellung der Querhausgiebel und des Dachreiters anstelle eines teuren Vierungsturms war der Dom 1872 nach 600 Jahren vollendet. Nach Abschluss seines wichtigsten Bauprojektes erhielt Denziger viele Auszeichnungen und wurde zum Regensburger Ehrenbürger ernannt. Trotzdem wurde erst nach jahrelangen Beratungen im Dezember 1910 eine Gedenktafel mit Porträtmedaillon für Denzinger im Osten der südlichen Domfassade angebracht.[8]

Portal des Domes nach der Restaurierung

Durch den Hausbrand mit Steinkohle und die damit verbundene Luftverschmutzung wurde bereit wenige Jahre nach der Domvollendung eine extreme Zunahme der Verwitterungsschäden festgestellt, die insbesondere die Ergänzungen des 19. Jahrhunderts betrafen. Da die Reparaturen und Ergänzungen durch verschiedene Privatfirmen wenig erfolgreich waren, wurde im Jahr 1923 die staatliche Dombauhütte für die ständige Wartung, Instandhaltung und Restaurierung des Doms gegründet.[9] Sie ist dem Staatlichen Bauamt unterstellt und besteht bis heute aus einem Leiter und in der Regel aus zwölf Mitarbeitern. Die Gebäude und Werkstätten der Dombauhütte befinden sich östlich des Doms im heute Domgarten genannten Gelände des ehemaligen Domfriedhofs, der am Beginn des 19. Jahrhunderts wegen Überbelegung und katastrophaler hygienischer Zustände aufgelöst wurde.[10]

Da 1984/1985 das Domkapitel den Ehrgeiz hatte, im Mittelschiff des Domes eine unterirdische Bischofsgrablege einzurichten, musste dem eine umfangreiche archäologische Grabungen und bauforscherische Untersuchung vorausgehen. Eingebunden wurden daraufhin Teile der ehemaligen romanischen Atriumsarkaden. Von 1985 bis 1988 erfolgte eine umfassende Restaurierung des Innenraums, welche die historisch gewachsene Raumfarbigkeit unverändert beließ. Anschließend wurden alle Außenfassaden von ihren schädlichen Gipskrusten befreit. Die restauratorischen Arbeiten an den über 170 Figuren und Figürchen des Hauptportals dauerten bis zum Jahr 2010 an. Seitdem zeigt sich der Dom, nachdem er jahrzehntelang schwarz erschienen war, wieder im ursprünglichen Weiß des Kalksteins.[11]

Kurzcharakterisierung des Baus

Regensburger Dom, im Vordergrund ein Teil der Altstadt sowie ein Raddampfer des Donau-Schiffahrts-Museums Regensburg

Der Regensburger Dom ist nach dem in Frankreich geprägten Typus der „klassischen“ gotischen Kathedralen erbaut worden. Charakteristisch sind hierfür die basilikale Anlage mit dreigeschossigem Aufriss des Mittelschiffs, das Querhaus und eine imponierende Westfassade mit zwei Türmen. Zusätzlich sollte die Vierung durch einen hoch aufragenden Turm bekrönt werden, der nie zur Ausführung kam. Es fallen jedoch einige Veränderungen gegenüber den französischen Vorbildern auf: Der durchgehend gewölbte Bau besitzt ein verhältnismäßig kurzes Langhaus mit nur fünf Jochen. Das Querhaus kragt nicht aus, vor allem aber fehlt der übliche Chorumgang mit Kapellenkranz. Dafür findet sich in Regensburg eine traditionsbezogene Lösung mit drei gestaffelten Chören. Bereits der alte Dom besaß diese Chorgestalt. So wurden beim Neubau absichtlich Elemente vom alten Dom zitiert und liturgische „Orte“ übernommen. Ungewöhnlicherweise steht der gesamte Dom auf einem mächtigen Sockel, der sich mehr als drei Meter über das Fußbodenniveau des alten Dom erhob. Damit hebt er sich deutlich von seiner Umgebung ab.

Besonders hervorzuheben ist die künstlerische Leistung des Dombaumeisters, der ab etwa 1295 die Planänderung für den bereits begonnenen Dombau durchgeführt hat. Er verstand es, die anfangs geplante, niedrige und gedrungene Anlage, die in den Ostteilen durch die fertigen Fundamente und einige aufragende Mauerzüge schon weitgehend festgelegt war, zu einer gotische Kathedrale nach französischem Schema umzuwandeln. Feinfühlig führte er die älteren Formen fast unmerklich in den neuen Stil über. Er entschied sich deshalb auch für eine im ausgehenden 13. Jahrhundert höchst ungewöhnliche Formensprache: Statt des filigranhaften, zerbrechlichen Skelettsystems der französischen Gotik dieser Zeit wählte er eine ausgesprochen körperhaft-kräftige Architektur, welche Durchdringung, Masse und räumlich-plastische Modellierung als wesentliche Gestaltungselemente einsetzt. So glückte ihm eine harmonische Anbindung der älteren Bauphase an die Formensprache der Hochgotik. Die beschriebene Architektur wirkt wie eine Vorwegnahme von Gestaltungsweisen, die sich nach der Mitte des 14. Jahrhunderts allgemein verbreiteten. So konnte dieser Dombaumeister auch spätere Generationen überzeugen, und seine Pläne wurden bis zur Fertigstellung des Innenraums nicht mehr geändert.[12]

Die wichtigsten Maße: Gesamtlänge des Domes innen 85,40 Meter, Breite innen 34,80 Meter, Höhe des Mittelschiffs 31,85 Meter, Höhe der Türme 105 Meter.

Eine Besonderheit des Regensburger Doms ist die räumliche Trennung vom älteren Doppelkreuzgang, die durch die Versetzung des gotischen Neubaus nach Südwesten entstand.[13]

Ausstattung

Der Hochaltar

Silberner Hochaltar

Der prunkvolle Hochaltar aus Silber und vergoldetem Kupfer ist trotz seines einheitlichen Bildes erst im Laufe von knapp 100 Jahren zur heutigen Anlage zusammengewachsen.

Die einzelnen Teile entstanden in folgender Reihe:

  • 1695/96 Silberne Büsten der Heiligen Maria und Josef
  • 1731 Antependium mit Reliefdarstellung des hl. Johannes Nepomuk
  • 1764 Silberne Büsten der Heiligen Petrus und Paulus
  • 1777 Sechs Silberleuchter und Altarkreuz, Stiftung des Bischofs Anton Ignaz Graf von Fugger (1769–1787)
  • 1784/85 Altaraufbau einschließlich Tabernakel und Vasen.

Bischof Anton Ignaz stiftete dazu 5.000 Gulden; die restlichen 10.000 Gulden finanzierte das Domkapitel durch Einschmelzen großer Teile des Domschatzes. Alle Stücke stammen von Augsburger Künstlern, wobei vor allem der Goldschmied Georg Ignaz Bauer beteiligt war.

Baldachinaltäre

Ziborium im Südchor, davor der Zelebrationsaltar von Helmut Langhammer

Im Dom haben sich fünf gotische Baldachin- oder Ziboriumaltäre erhalten:

  • Der Heinrich- und Kunigunden-Altar im 3. Joch des nördlichen Seitenschiffs ist der älteste Altar im Dom, entstanden um 1320, mit freigelegter alter Bemalung. In den Figurentabernakeln die Heiligen Heinrich und Kunigunde über den Wappen der Stifter und den Evangelistensymbolen. Als Stifter darf man Heinrich und Kunigunde von Hohenfels annehmen (nachweisbar zwischen 1290 und 1326). Das Altarbild zeigt die Taufe des Bayernherzogs Theodo durch den hl. Rupert (1838/39 von Max Joseph Hailer).
  • Der Verkündigungsaltar im 2. Joch des südlichen Seitenschiffs entstand um 1330. Unter den Eckbaldachinenen befindet sich eine einer Darstellung der Verkündigung. In dem 1938 geschaffenen Altarretabel mit Strahlenkranz steht eine kleine Steinfigur der Muttergottes mit Kind, im sogenannten weichen Stil, um 1420.
  • Der Geburt-Christi-Altar im südlichen Nebenchor entstand um 1410/20. Seinen Namen trägt er nach dem Altarbild, das 1838 von Joseph Kranzberger gemalt wurde. Die Altararchitektur und die Skulpturen in den Figurentabernakeln (Joachim, Anna, zwei Bischöfe) stammen von der Werkstatt, die gleichzeitig am Hauptportal des Doms arbeitete. Vor dem Ziborium befindet sich seit 2004 ein Zelebrationsaltar aus der Hand von Helmut Langhammer.
  • Der Ursula-Altar im nördlichen Nebenchor ist um 1420/30 entstanden. Er präsentiert in seiner artistisch überfeinerten Steinmetzkunst einen Höhepunkt spätgotischer Dekorationsmöglichkeit. Über der Mensa erhebt sich ein wohl bald nach 1440 eingepasstes Steinretabel mit Reliefs der Verkündigung an Maria und des Martyriums der hl. Ursula, dazu als Stifter der Kanoniker Wolfhard Wölfel († 1440). Rückseitig ist das Schweißtuch Christi zwischen zwei Engeln dargestellt.
  • Der Albertus-Magnus-Altar steht vor der Wand des nördlichen Querhauses, unter der neuen Domorgel. Er wurde 1473 vom damaligen Dombaumeister Konrad Roritzer geschaffen – damals als Wolfgangsaltar. Das Altarbild zeigt den hl. Albertus Magnus (1932 von Franz Xaver Dietrich).

Die Kanzel

Die spätgotische, auf 1482 datierte und von Matthäus Roritzer entworfene Kanzel steht vor dem ersten südlichen Langhauspfeiler. Über einer aufwendigen Stütze erhebt sich der achtseitige Kanzelkorb, dessen Brüstungsfelder mit Maßwerk und kunstvoll verschlungenen Ästen belegt sind. Treppe mit schmiedeeisernem Geländer des 17. Jahrhunderts. Von der Kanzel hat 1556/1557 der heilige Petrus Canisius gepredigt.

Das Sakramentshaus

Im Hauptchor ist nördlich des Hochaltars das Sakramentshaus an die Wand gesetzt. Offensichtlich wurde es zunächst als kleinere, freistehende Anlage in Form einer spätgotischen Turmmonstranz begonnen, aber dann während der Ausführung direkt an die Wand gerückt und mit einem sehr hohen, überschlanken Aufbau versehen. Es trägt die Jahreszahl 1493 und das Wappen des Stifters, des Domherrn Georg von Preysing. Der Unterbau ist dem Matthäus Roritzer zuzuschreiben, der hohe Aufsatz wurde nach 1495 von seinem Bruder Wolfgang Roritzer geschaffen.

Der Ziehbrunnen

Der mehr als 12 Meter tiefe Ziehbrunnen neben dem südlichen Querhausportal erhielt um 1470/80 ein neues polygonales Brunnenbecken. Im Jahr 1500 setzte Dombaumeister Wolfgang Roritzer einen reichen Maßwerkbaldachin darauf, den zwei profilierte Pfeiler tragen. Am vorderen Pfeiler stehen die Steinfigürchen von Christus und der Samariterin am Brunnen.[14]

Glasmalereien

Der Regensburger Dom besitzt einen der umfangreichsten noch erhaltenen mittelalterlichen Glasmalereibestände des deutschsprachigen Raumes. In beinahe allen Fenstern haben sich, mit Ausnahme des Obergadens und der Westfassade, originale Glasmalereien erhalten. Die ältesten stammen noch aus dem romanischen Vorgängerbau und wurden als Spolien in den heutigen Dom eingebaut. Die Fenster der Westfassade wurden erst im 19. Jahrhundert ergänzt. 1967 und 1968 kamen die Fenster aus der Hand von Prof. Josef Oberberger im linken Nebenchor hinzu.

Lageplan der Oberberger-Fenster

Sie haben im nebenstehenden Lageplan die Nummern 11 bis 14. Er schuf auch die acht Obergadenfenster (1–8) im Stil zur Gotik passend, die sieben Laternenfenster (15–21) in der Sockelzone des Hauptchorabschlusses und ein kleines Fenster (10) im Nordchor. Im Westen des nördlichen Querschiffes befindet sich das ebenfalls von Josef Oberberger gestaltete Pfingstfenster (9), das 1989 anlässlich des 1250-jährigen Jubiläums des Bistums eingesetzt wurde.

Weitere Ausstattung

Die Erminoldmaria ist der eine Bestandteil einer berühmten Verkündigungsgruppe im Regensburger Dom. Sie geht zurück auf den sogenannten Erminoldmeister, der die Marienfigur und die gegenüber stehende Figur des „lachenden Engels“ Gabriel um 1280 in Stein gehauen und bunt bemalt hat. Die beiden Figuren korrespondieren an den beiden westlichen Vierungspfeilern miteinander. Maria hat die rechte Hand leicht abwehrend zum Gruß erhoben. In der linken Hand hält sie ein Buch, in das sie den Zeigefinger eingemerkt hat.

An den östlichen Vierungspfeilern befinden sich die Steinfiguren der Heiligen Petrus und Paulus, die um 1320 bzw. 1360/1370 entstanden.

An der Außenseite befindet sich auch eine Judensau in Form einer Sau, an deren Zitzen drei Juden hängen. Die Judensau ist zudem in Richtung auf das ehemalige Judenviertel am Neupfarrplatz ausgerichtet. Im Jahr 2005 wurde nach einer Kontroverse ein Hinweisschild aufgestellt.

Allerheiligenkapelle

Die Allerheiligenkapelle im Domkreuzgang wurde 1164 als Grabkapelle für Bischof Hartwig II. von den Comasken (einer Baumeisterzunft aus Como, Norditalien) erbaut. Im Inneren besteht sie aus einem feingegliederten Zentralbau mit Fresken aus der Erbauungszeit.

Bedeutung

Innenraum des Doms; links im Vordergrund das Bronzedenkmal für Philipp von Bayern

Der Regensburger Dom ist die Bischofs- und Hauptkirche des Bistums Regensburg. Das Bauwerk gilt als das bedeutendste der süddeutschen Gotik.

Der Dom ist auch die Ruhestätte bedeutender Bischöfe, darunter Johann Michael Sailer (1829–1832, Grabdenkmal geschaffen von Konrad Eberhard im südlichen Nebenchor), Georg Michael Wittmann (1832–1833, Grabdenkmal ebenfalls von Konrad Eberhard im nördlichen Nebenchor), Erzbischof Dr. Michael Buchberger (1927–1961, ebenfalls im nördlichen Nebenchor).

Im westlichen Teil des Mittelschiffs steht das Bronzedenkmal für Fürstbischof Kardinal Philipp Wilhelm (gest. 1598), in Auftrag gegeben von seinem Bruder Maximilian I. von Bayern und ausgeführt von 1607 bis 1611. Das bedeutende Monument auf mächtigem Rotmarmorsockel zeigt den jung verstorbenen Kardinal vor einem hohen Kreuz kniend. Es stand ursprünglich in der Mitte des Chors. Als Bildhauer vermutet man Hans Krumper, vielleicht war auch Hubert Gerhard beteiligt.[15]

Der Regensburger Dom ist auch die Heimat des traditionsreichen Domchores, der Regensburger Domspatzen. Domkapellmeister und musikalischer Leiter der Domspatzen ist seit 1994 Roland Büchner.

Am 13. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. den Dom zu Regensburg und hielt dort ein ökumenisches Abendlob ab.

Domorgeln

Der Dom zu Regensburg beherbergt zwei Orgeln: Eine Chororgel hinter dem Hauptaltar, sowie seit 2009 eine neue Hauptorgel im nördlichen Querschiff. Seit 1996 ist Franz Josef Stoiber als Domorganist tätig.

Chororgel

Bis zum Bau der neuen großen Orgel im nördlichen Querschiff war die Chororgel, die direkt hinter dem Hochaltar steht, die „Hauptorgel“ des Doms. Das Instrument wurde 1989 von der Firma Mathis Orgelbau (Näfels/CH) erbaut und besaß zunächst 43 Register auf drei Manualen und Pedal. Spiel- und Registertrakturen sind vollmechanisch. Die Orgel kann auch von den beiden neuen Spieltischen der Hauptorgel aus angespielt werden. Da die Chororgel nach der Fertigstellung der neuen Rieger-Orgel nicht mehr die Aufgabe einer Hauptorgel übernehmen musste, wurde das Positiv von der Schweizer Firma Orgelbau Goll entfernt, so dass die Orgel heute noch über 33 Register verfügt. Das Positiv wurde durch die Schweizer Orgelbaufirma Mathis adaptiert und erklingt jetzt als eigenständige Orgel (mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal) in der Pfarrkirche St. Petri in Hüsten.

II Hauptwerk C–a3
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Flauto 8′
4. Tibia 8′
5. Octave 4′
6. Spitzflöte 4′
7. Quinte 2 23
8. Octave 2′
9. Cornett V 8′
10. Mixtur V 2′
11. Scharff IV 1′
12. Trompete 8′
III Schwellwerk C–a3
13. Hohlflöte 8′
14. Gambe 8′
15. Vox coelestis 8′
16. Principal 4′
17. Traversflöte 4′
18. Nasat 2 23
19. Octave 2′
20. Nachthorn 2′
21. Terz 1 35
22. Plein jeu V 2 23
23. Oboe 8′
24. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
25. Principal 16′
26. Subbaß 16′
27. Quintbaß 10 23
28. Octave 8′
29. Gedecktbaß 8′
30. Choralbaß 4′
31. Hintersatz IV 2 23
32. Posaune 16′
33. Zinke 8′

Hauptorgel

Die neue Rieger-Orgel

Die Hauptorgel im nördlichen Querschiff wurde 2009 von der Orgelbaufirma Rieger Orgelbau erbaut. Das Instrument hängt an der Nordwand. Es hat 80 Register auf 4 Manualen und Pedal und ist die größte freihängende Orgel (Schwalbennestorgel) der Welt.[16]

Das Korsett der Hauptorgel bildet eine Stahlkonstruktion. Sie besteht aus zwei aufrechten, über die gesamte Orgelhöhe verlaufenden Rahmen, die über Seile von einer Stahlkonstruktion im Dachstuhl gehalten werden. Verbunden werden die beiden senkrechten Rahmen mittels horizontaler Rahmen, durch die insgesamt fünf Ebenen entstehen, welche die 6 Teilwerke der Orgel, sowie den Hauptspieltisch, aufnehmen. Diese Trägerkonstruktion selbst wiegt etwa sieben Tonnen. Sie hängt an einer Stahlkonstruktion, die im Dachboden oberhalb des nördlichen Seitenschiffs errichtet wurde. Am oberen Ende der beiden aufrechten Rahmen befinden sich vier Ösen, an denen jeweils ein 30 mm dickes Stahlseil befestigt ist. Die Seile werden durch kleine Löcher in der Gewölbedecke in den Dachstuhl geleitet und sind dort an der Trägerkonstruktion verankert. Durch diese Aufhängung wird die Traglast des Instruments von insgesamt 36,7 Tonnen[17] auf die Vierungspfeiler abgeleitet. Rein rechnerisch wäre ein einziges Stahlseil mit dem Durchmesser von nur 16 mm in der Lage, die gesamte Last der Orgel zu tragen.

Die Stahlkonstruktion der Orgel gliedert sich in fünf Ebenen. Auf der untersten Ebene sind das Pedalwerk sowie das Solowerk (IV) untergebracht; das Register Prinzipalbass 32' ist ab Gis im Prospekt sichtbar. Auf der darüberliegenden zweiten Ebene befindet sich das Positiv (II). Auf der mittleren Ebene (3.) steht der Spieltisch, über diesem (Ebene 4) das Hauptwerk (I). Auf Ebene 5 wird die Orgel mit dem Schwellwerk (III) bekrönt. Die Pfeifen der Orgel stehen auf Tonkanzellenladen, die in C- und Cs-Seiten aufgeteilt sind. Jedes einzelne Werk ist mit einem Ladenbalg ausgestattet, die durch zwei Windsysteme (Gebläse und Magazinbalg) versorgt werden, die jeweils auf der obersten und der untersten Ebene untergebracht sind. Insgesamt ist die Orgel 18,5 Meter hoch, 7,7 Meter breit und hat eine Tiefe von 4,1 Meter in der Mitte, sowie 2,5 Meter an den Seiten.

Das Instrument lässt sich von zwei Spieltischen aus anspielen. Der Hauptspieltisch befindet sich innerhalb der Orgel (Ebene 3). Zugänglich ist er über einen in das Instrument eingebauten Aufzug, der frei hängend an ebenfalls 4 Seilen auf den Boden des Kirchenschiffs abgesenkt werden kann. Hat man die Höhe des Spieltischs (ca. 15 Meter über dem Boden) erreicht, fährt die Kabine in horizontaler Bewegung in das Innere der Orgel und ermöglicht dem Organisten so mühelos zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen. Die Teleskopkonstruktion des Aufzuges ist auf der vierten Ebene zwischen Spieltischbereich und Hauptwerk untergebracht. Die Spieltraktur beim Hauptspieltisch ist vollmechanisch, die Registertraktur komplett elektrisch. Im Chorraum des Domes befindet sich der Generalspieltisch, durch welchen die Orgel bei liturgischen Feierlichkeiten oder bei den Mittagsmeditationen gespielt wird. Zusätzlich zu seiner elektrischen Registertraktur ist hier auch die Spieltraktur elektrisch angelegt. Von beiden Spieltischen aus lassen sich sowohl Haupt- als auch Chororgel anspielen.[18]

I Hauptwerk C–c4
1. Principal 16′
2. Bourdon 16′
3. Principal 8′
4. Bourdon 8′
5. Doppelflöte 8′
6. Gambe 8′
7. Großquinte 5 13
8. Octave 4′
9. Spitzflöte 4′
10. Großterz 3 15
11. Quinte 2 23
12. Superoctave 2′
13. Mixtur major IV–VI 2 23
14. Mixtur minor V 1′
15. Cornet V 8′
16. Trompete 16′
17. Trompete 8′
18. Trompete 4′
II Positiv (schwellbar) C–c4
19. Quintatön 16′
20. Principal 8′
21. Holzgedackt 8′
22. Flûte harm. 8′
23. Salicional 8′
24. Unda maris 8′
25. Octave 4′
26. Rohrflöte 4′
27. Nasat 2 23
28. Octave 2‘
29. Waldflöte 2′
30. Terz 1 35
31. Larigot 1 13
32. Sifflöte 1′
33. Scharff V 1 13
34. Cymbel IV 12
35. Bassklarinette 16′
36. Trompete 8′
37. Krummhorn 8′
Tremulant
Glockenspiel
III Schwellwerk C–c4
38. Bourdon 16′
39. Salicional 16′
40. Diapason 8′
41. Cor de nuit 8′
42. Flûte harmonique 8′
43. Viole de Gambe 8′
44. Voix céleste 8′
45. Prestant 4′
46. Flûte octaviante 4′
47. Viole 4′
48. Nazard harmonique 2 23
49. Octavin 2′
50. Tierce harm. 1 35
51. Plein Jeu V 1 13
52. Basson 16′
53. Trompette harmonique 8′
54. Hautbois 8′
55. Voix humaine 8′
56. Clairon harmonique 4′
Tremulant
IV Solo C–c4
57. Chamade 16′
58. Chamade 8′
59. Chamade 4′
60. Flûte harmonique 8′
61. Grand Cornet V 8′
62. Clarinette 8′
63. Tuba episcopalis 8′
64. Campane
Pedal C–g1
65. Principalbass 32′
66. Principal 16′
67. Violon 16′
68. Subbass 16′
69. Quinte 10 23
70. Octave 8′
71. Cello 8′
72. Gedackt 8′
73. Choralbass 4′
74. Mixtur II–IV 2 23
75. Bombarde 32′
76. Posaune 16′
77. Fagott 16′
78. Trompete 8′
79. Schalmey 4′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Superoktavkoppeln: Sub in jedem Werk, III/I, III/II.
    • Suboktavkoppeln: Super in jedem Werk, III/I, III/II, III/P.
    • 3 Freie Koppeln.
  • Spielhilfen:
    • Kombinationen: Rieger Setzersystem: 20 Benutzer mit je 1000 Kombinationen mit je 3 Inserts, Archiv für 250 Titel mit je 250 Kombinationen.
    • 4 Crescendi (einstellbar).
    • Sonstiges: Kopierfunktionen, Wiederholungsfunktionen, Werkabsteller, Generalabsteller, Sostenuto, Rieger Stimmsystem, Rieger Aufnahme- und Wiedergabesystem, Anbindung der Chororgel, Geteiltes Pedal am Generalspieltisch.

Am 22. November 2009 wurde die Orgel von Bischof Gerhard Ludwig Müller geweiht.

Glocken

Die Große Fürstin hängt im massiven Holzglockenstuhl des Nordturmes.
Die Frauenglocke ist nur per Seilzug läutbar und wurde im gleichen Jahr wie die Große Fürstin gegossen.

Das Geläut des Domes besteht aus insgesamt sechs Glocken und zählt zu den tontiefsten in Bayern. Die alte Frauenglocke hängt in der Südturm-Glockenstube und ist lediglich von dort aus per Seil läutbar. Im Dachreiter befindet sich eine kleine Glocke, die nur zu Pfingsten geläutet wird. Das Vollgeläut der sechs großen Glocken ist den Hochfesten vorbehalten, an Sonntagen fehlt die Große Fürstin. Zum Angelusläuten (u. a. um 12 Uhr mittags) erklingt die Angelusglocke. Die Aufhängungen der einzelnen Glocken sind verschieden: Die drei großen Glocken läuten an geraden Stahljochen mit Obergewicht und Gegengewichtsklöppel, Glocke 5 am verkröpften Stahljoch und Glocken 4 und 6 am geraden Stahljoch, wobei Letztere zusätzlich einen Gegengewichtsklöppel hat. Alle Glockenstühle sind aus Holz.

Nr. Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Ø
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
 
Rippentyp
 
Turm
 
1 Große Fürstin 1696 Joh. Gord. Schelchshorn, Regensburg 2030 4800 g0 Große Septim Nord
2 St.-Michaels-Glocke 1961 Glockengießerei Rudolf Perner, Passau 1890 4500 a0 Moll-Oktav Süd
3 Kleine Fürstin 1616 Georg (II) Schelchshorn, Regensburg 1800 3250 h0 None Nord
4 Angelusglocke 1961 Glockengießerei Rudolf Perner, Passau 1410 1550 d1 Dur-Oktav Nord
5 Agnus-Dei-Glocke 1965 1260 1151 e1 Moll-Oktav Süd
6 Armeseelenglocke 1961 1050 626 g1 Dur-Oktav
I Patrona Bavariæ 2000 720 238 d2 Moll-Oktav Dachreiter
II Frauenglocke 1696 Joh. Gord. Schelchshorn, Regensburg 1152 ~900 e1 Kleine Septim Süd

Literatur

Datei:DPAG 2011 Weltkulturerbe der UNESCO Altstadt Regensburg.jpg
Der Dom. Deutsche Briefmarke, 2011, Gemeinschaftsausgabe mit Japan
  • Herbert E. Brekle: Der Regensburger Domkreuzgang. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2295-0.
  • Georg Dehio, bearbeitet von Jolanda Drexler, Achim Hubel u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern. Band 5: Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München 1991, ISBN 3-422-03011-5.
  • Domkapitel Regensburg (Hrsg.): Te Deum Laudamus. Die Regensburger Domorgel. Schnell und Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2328-5.
  • Friedrich Fuchs: Der Dom St. Peter in Regensburg. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2412-1.
  • Achim Hubel: Die Glasmalereien des Regensburger Domes. Schnell und Steiner, München u. Zürich 1981, ISBN 3-7954-0428-2.
  • Achim Hubel, Peter Kurmann: Der Regensburger Dom. Architektur – Plastik – Ausstattung – Glasfenster (= Große Kunstführer. Band 165). Schnell & Steiner, München/ Zürich 1989, ISBN 3-7954-0689-7.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Regensburger Dom. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-1977-6.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Textband 1. Mit Beiträgen von Johann Josef Böker, Friedrich Fuchs, Johann Gruber, Peter Kurmann, Peter Morsbach, Isolde Schmidt, Karl Schnieringer, Angelika Wellnhofer (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Egon Johannes Greipl, Band 7, Teil 1, Textband. 1). Friedrich Pustet, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7917-2333-4.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Textband 2. Mit Beiträgen von Friedrich Fuchs, Markus T. Huber, Peter Knoch, Michael Kühlenthal, Peter Kurmann, Jürgen Michler, Karl Schnieringer (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Mathias Pfeil, Band 7, Teil 2, Textband. 2). Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2334-1.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. Mit Beiträgen von Philip Caston, Barbara Fischer-Kohnert, Friedrich Fuchs, Johann Gruber, Christoph Kleiber, Markus Kühne, Maren Lüpnitz, Peter Morsbach, Katarina Papajanni, Claus Peter, Isolde Schmidt, Karl Schnieringer, Melissa Speckhardt, Kerstin Weiß, Angelika Wellnhofer (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Mathias Pfeil, Band 7, Teil 3, Textband. 3). Friedrich Pustet, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2335-8.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Fotodokumentation. Fotografiert und zusammengestellt von Achim Hubel (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Egon Johannes Greipl, Band 7. Teil 4). Friedrich Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2336-5.
  • Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg – Tafeln. Konzeption, Zusammenstellung und Bearbeitung Manfred Schuller und Katarina Papajanni (= Die Kunstdenkmäler von Bayern NF, hrsg. von Egon Johannes Greipl, Band 7. Teil 5). Friedrich Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2337-2.
  • Markus T. Huber: Die Westfassade des Regensburger Doms. Konvention und Innovation in einem spätmittelalterlichen Hüttenbetrieb. Schnell & Steiner, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7954-2820-4.
  • Peter Morsbach (Hrsg.): Der Dom zu Regensburg: Ausgrabung, Restaurierung, Forschung. Ausstellungskatalog. 2., verb. Auflage. Schnell u. Steiner, München/ Zürich 1989, ISBN 3-7954-0649-8.
  • Peter Morsbach: Die Erbauer des Domes. Die Geschichte der Regensburger Dommeisterfamilie Roriczer-Engel. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2036-9.
  • Joseph Rudolf Schuegraf: Geschichte des Domes von Regensburg und der dazu gehörigen Gebäude. Hrsg. Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg. 2 Bände. Manz, Regensburg 1848/49 (Digitalisat von Band 1, Digitalisat von Band 2 in der Google Buchsuche).
  • Elgin Vaassen: Die Glasgemälde des 19. Jahrhunderts im Dom zu Regensburg: Stiftungen König Ludwigs I. von Bayern 1827–1857. Schnell & Steiner, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7954-1956-1.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Regensburger Dom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bistum Regensburg: Dom St. Peter
  2. Karl Schnieringer, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 2. 2014, S. 1–18.
  3. Markus T. Huber, Regina Simmerl: Die wiederentdeckte Domschrift Georg Reschs von 1838 „Beytraege zur historisch topographischen Beschreibung des Doms in Regensburg von Georg Aloys Resch, Königl. Bay. Rath u. Regierungs Assessor 1838. Mit drey Beylagen Heften“. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. 154, Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 2014, ISSN 0342-2518, S. 79.
  4. Manfred Schuller, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 2. 2014, S. 19–92.
  5. Johann Gruber, Achim Hubel, Peter Morsbach, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. 2016, S. 85–105.
  6. Angelika Wellnhofer, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. 2016, S. 133–230.
  7. Markus T. Huber, Regina Simmerl: Die wiederentdeckte Domschrift Georg Reschs von 1838 „Beytraege zur historisch topographischen Beschreibung des Doms in Regensburg von Georg Aloys Resch, Königl. Bay. Rath u. Regierungs Assessor 1838. Mit drey Beylagen Heften“. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. 154, Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 2014, ISSN 0342-2518, S. 71–133.
  8. Martin Dallmeier: Das Franz Josef von Denzinger–Denkmal in Regensburg. Ein langer Weg von einer Denkmalidee zur Gedenktafel (1897–1910). In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. 158, Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 2018, ISSN 0342-2518, S. 143.
  9. Isolde Schmidt, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. 2016, S. 231–340.
  10. Karl Bauer: Regensburg Kunst- Kultur- und Alltagsgeschichte. 6 Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 800.
  11. Markus Kühne, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 3. 2016, S. 341–374.
  12. Achim Hubel, Manfred Schuller: Der Regensburger Dom. 2008, S. 35.
  13. Herbert E. Brekle: Der Regensburger Domkreuzgang. 2010, S. 13–17, 19–31.
  14. Achim Hubel, in: Der Dom zu Regensburg – Textband 2. 2014, S. 425–447.
  15. Heinfried Wischermann: „Princeps ad maxima natus“ - Überlegungen zum Denkmal des Kardinalbischofs Philipp Wilhelm von Bayern im Regensburger Dom. In: Arbeitskreis Regensburger Herbstsymposion (Hrsg.): Zwischen Gotik und Barock. Spuren der Renaissance in Regensburg. Regensburg 2012, S. 91–114.
  16. Regensburg zieht alle Register. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) In: Süddeutsche Zeitung. 28. April 2009.
  17. Gesamtgewicht 36,7 Tonnen
  18. Umfassende Informationen zur neuen Hauptorgel auf der Website der Domorgel Regensburg
49.0194912.09823
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