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Rangordnung
Eine Rangordnung (auch Rangfolge, Rangliste, Ranking [ˈræŋkɪŋ]) ist eine Reihenfolge mehrerer vergleichbarer Objekte, deren Sortierung eine Bewertung festlegt. Populäre Beispiele sind Weltranglisten im Sport und Musikcharts. Die eindimensionale Anordnung einer Rangordnung vereinfacht den Vergleich und das Treffen einer Auswahl: so werden beim Suchmaschinenranking Ergebnisse einer Suchanfrage nach ihrer Relevanz sortiert. Rangordnungen können nach einfachen, auch umstrittenen, Kriterien erstellt werden oder als Ergebnis von aufwendigen Vergleichsstudien. Häufig bilden ihre Reihenfolgen Bestandteile von Hierarchien ab. Eine konkrete Position in einer Rangordnung wird auch als Platzierung bezeichnet.
Beispiele
- Die Hackordnung wird in der Verhaltensbiologie meist gleichbedeutend mit Rangordnung verwendet, wenn es darum geht, die Hierarchie in Tiergruppen zu beschreiben. Das Wort Hackordnung geht auf den norwegischen Zoologen und Verhaltensforscher Thorleif Schjelderup-Ebbe zurück, der diese Bezeichnung nach Studien zum Dominanzverhalten von Hühnern einführte.
- Die protokollarische Rangordnung der einzelnen Staaten ordnet die Träger öffentlicher Ämter nach ihrer nominellen Bedeutung ein. Zuoberst steht in der Regel das Staatsoberhaupt, gefolgt von den höchsten Vertretern der drei Staatsgewalten.
- In Hochschulrankings werden die Qualität von Forschung und Lehre an Hochschulen bewertet und meist in Form von nach Fächern sortierten Ranglisten in Zeitschriften veröffentlicht. Bekannt ist in Deutschland beispielsweise das jährlich vom Centrum für Hochschulentwicklung erstellte Hochschulranking.
- In Zeitschriftenbewertungen wird die Qualität wissenschaftlicher Zeitschriften bewertet.
- Das Suchmaschinenranking von Ergebnissen einer Suchmaschine ist im Information-Retrieval von Bedeutung. Um eine möglichst hohe Position zu erreichen sind verschiedene Verfahren der Suchmaschinen-Optimierung entwickelt worden.
- Städte- und Nationenrankings werden von zahlreichen Organisationen erstellt, um Städte bzw. Ländern nach bestimmten Kriterien miteinander zu vergleichen. Beispiele hierfür sind der Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International, und das von der Bertelsmann Stiftung erstellte Ranking von deutschen Unternehmensstandorten.
- Hitparaden legen aufgrund bestimmter Erhebungsmethoden für einen festgelegten Zeitraum ebenfalls eine Rangfolge nach bestimmten Kriterien (Single, LP oder Popmusik, Soul usw.) fest.
Weitere Beispiele:
- der Soziale Status in der Soziologie
- der Dienstgrad beim Militär
- die Rangeinteilung der Kriegsschiffe
- die Rangliste der Platzierungen bei einem Wettkampf
- der Kunstkompass in der bildenden Kunst
Statistische Analyse von Rangordnungen
Die Untersuchung von Rangordnungen mit Hilfe der Statistik (rank order statistics, zum Beispiel mit Hilfe des Wilcoxon-Rangsummentests) bietet in vielen Fällen wesentliche Vorteile gegenüber der Analyse der Rohdaten durch den t-Test, denn Rangtests sind deutlich robuster gegenüber Extremwerten und Nichtlinearitäten. Durch die Bildung von Rängen werden die zu untersuchenden Einheiten in eine Ordinalskala gebracht; die Beträge der absoluten Unterschiede zwischen benachbarten Werten wirken sich dann weniger stark auf das Testergebnis aus, was insbesondere bei mehrgipfeligen Verteilungen der Rohdaten die Nachweismöglichkeiten von Signifikanzen erhöht.
Rangordnungen beruhen meist auf mehreren Kriterien, die miteinander zu einem Gesamtwert verrechnet werden. Daraus ergibt sich das grundsätzliche Problem, dass die Verrechnungsmethode das Ergebnis deutlich beeinflussen kann.[1]
Siehe auch
- Ranglisten im Sport
- Rangliste (Armee) und Rangtabelle
- Rating
- Ordinalzahl
- Probleme beim Elo-Zahl Ratingsystem
- statistischer Rang
- Wichtigkeit
- Zipfsches Gesetz
- Rangfunktion (Wahrscheinlichkeitstheorie)
Literatur
- Kladroba, Andreas (2005), Statistische Methoden zur Erstellung und Interpretation von Rankings und Ratings, Verlag für Wissenschaft und Forschung, Berlin, ISBN 3-89700-431-3
- Roger Newson: Confidence intervals for rank order statistics: Somers' D, Kendall's tau-a and their differences. (PDF)
- Dominik Rohn, Karsten Weihe: Sind Rankings inhärent willkürlich? Forschung & Lehre, Nr. 9/2013, S. 740-741, Online-Version in Wissenschaftsmanagement Online
Einzelnachweise
- ↑ Dominik Rohn, Karsten Weihe: Sind Rankings inhärent willkürlich? Forschung & Lehre, Nr. 9/2013, S. 740-741, Online-Version in Wissenschaftsmanagement Online
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rangordnung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |