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Rangkrone

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Wappenelemente

Die Helmkrone als Helmzier bei Adelswappen (franz. couronne de noblesse, eng. crown, coronet) symbolisiert seit den Wappen des 15. Jahrhunderts den Rang von Adels- und Patrizierfamilien.

Im 13. Jahrhundert waren Helmwulst und Laubkrone üblich. Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildete sich die Verleihung von Perlenkronen bei Adelsdiplomen als Vorrecht des Adels aus, früher kamen gekrönte Helme nur fürstlichen Personen zu.

Die Rangkronen sind ein Teilgebiet der Heraldik. Die Rangkronen unterscheiden nicht zwischen Uradel und Briefadel. Der alte untitulierte Adel (Uradel) verwendete oft die gefälligere, siebenperlige Freiherrnkrone mit vielfältigen, irreführenden Argumenten. Die berechtigte fünfperlige Krone schmückt zu wenig und wird oft aus diesem Grund nicht verwendet. Es war eine Aufgabe der Heroldsämter, auf die richtige Verwendung der Rangkronen zu achten.[1]

Die Rangkronen im deutschen Sprachraum

Heiliges Römisches Reich

80px Kaiserkrone Bei der Kaiserkrone handelt es sich oft um eine Mitrenkrone, bei der sich unter dem aus dem Kronreife hocherhebenden Bügel eine um neunzig Grad gedrehte Mitra erscheint. Spätere Ausführungen deuten diese Mitrenform durch Metallplatten, die eine Samtmütze umgeben, nur noch an.
80px Königskrone (Böhmen) Die Wenzelskrone tritt mitunter als eine Schildkrone in den kaiserlichen Wappen Joseph II. auf.
80px neuer Kurhut/Herzogshut Der Kurhut hat fünf sichtbare Bügel mit Reichsapfel an der Spitze und einen fünflatzigen Hermelinstulp und wird zuweilen auch als Herzogshut verwendet. Zwischen den Bügeln ist volles purpurnes Futter sichtbar.
80px älterer Kurhut Eine frühere Form des Kurhutes zeigt nur einen Bügel und Reichsapfel.
80px ältester Kurhut Der älteste Kurhut hat keine Bügel und statt des Reichsapfels ein Hermelinschwänzchen.
80px Erzherzogshut
80px Herzogshut Der Herzogshut der Steiermark geht auf ältere Typen von Herzogshüten/-kronen zurück und wird noch heute im Wappen der Steiermark verwendet.
80px Herzogskrone Die Herzogskrone gleicht dem Herzogshut, weist anstelle des Hermelinstulps jedoch einen edelsteinbesetzten Stirnreif mit Blattzinken auf.
80px Fürstenhut Der Fürstenhut hat drei sichtbare Bügel mit Reichsapfel an der Spitze und einen fünflatzigen Hermelinstulp. Zwischen den Bügeln ist volles purpurnes Futter sichtbar.
80px Fürstenkrone Die Fürstenkrone ist ein goldener, mit Steinen besetzter Reifen mit fünf Blattzinken und einer von drei sichtbaren Bügeln umschlossenen purpurnen Mütze mit dem Reichsapfel als oberem Abschluss. Der Fürstenhut dagegen zeigt anstelle des Reifs einen dreilatzigen Hermelinstulp.
80px moderne Landgrafenkrone
80px alte Grafenkrone Der Stirnreif der alten Grafenkrone trägt fünf Blattzinken.
80px moderne Grafenkrone Bei der Grafenkrone sind auf einem goldenen Reif (ähnlich dem der Adelskrone) neun mit silbernen Perlen besetzte Zacken sichtbar.[2] Einige ältere reichsständische Grafenhäuser verwendeten Kronen, die auf den Zinken abwechselnd fünf Blätter und vier Perlen zeigen.
80px alte Freiherrnkrone Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde die alte Form der Freiherrnkrone mit fünf „aufsitzenden“ Perlen und Perlenschnur verwendet.
80px moderne Freiherrnkrone Die „neuere“ Form der Freiherrnkrone besteht aus einem goldenen Reif (ähnlich dem der Adelskrone), auf welchem sieben mit silbernen Perlen besetzte Zacken sichtbar sind.[3]
Datei:Rangkronen-Fig. 38.svg allgemeine Adels- und Helmkrone Die alte Adelskrone des untitulierten Niederadels ist identisch mit der Helmkrone und ist ein goldener, mit Perlen und Steinen besetzter Reif, der oben mit acht Zinken versehen ist, von denen fünf sichtbar sind. Davon sind die mittleren und die äußeren blätterartig gebildet, während die anderen Perlen tragen.
80px moderne Adelskrone Die neuere Adelskrone des untitulierten Adels, besonders vom Briefadel geführt, trägt statt der Blattzinken insgesamt fünf silberne Perlen. Der Kronreif ist golden, mit Perlen und Edelsteinen (meist als Saphire und Rubine dargestellt) besetzt.[4]

Vor allem seit 1803/1806 gebräuchliche Kronen

80px Kaiserkrone (HRR 1804–1806) Nach Schaffung der Erbkaiserwürde für Österreich wird im kaiserlichen Wappen erstmals die Reichskrone als heraldische Krone verwandt, die hier den Adler krönt.
80px Kaiserkrone (Österreich seit 1804) Das Kaisertum Österreich übernimmt die Hauskrone Rudolfs II. als Kaiserkrone und als heraldische Krone.
80px Moderne Königskrone Die (moderne) Königskrone, welche Württemberg und Sachsen einführen, zeigt einen goldenen edelsteinbesetzten Stirnreif mit fünf sichtbaren in der Bügelmitte mit Edelsteinen und am Bügelrand mit Perlen besetzten Bügeln. Der Raum unterhalb der Bügel ist leer.
80px Moderne Großherzogskrone Die Großherzogskrone besteht aus einem edelsteinbesetzten goldenen Stirnreif mit fünf sichtbaren perlenbesetzten Bügeln und vier Blattzinken, unterbrochen von kleineren Perlenzinken. Unter den Bügeln zur Hälfte ausgefüllt mit einer purpurnen Mütze. Allerdings wird diese Krone mitunter auch als Königskrone verwendet und anerkannt.
80px Erlauchtkrone Einige mediatisierte Grafen- und kleinere Fürstenhäuser, die das Anrecht auf die Anrede Erlaucht hatten, führten eine Krone, aus der sich eine purpurne Mütze ohne Bügel erhob, die bei dem Familienoberhaupt oben mit einem Reichsapfel, bei den Nachgeborenen mit einem Hermelinschwänzchen besetzt war.

Deutsches Kaiserreich

Für das Deutsche Kaiserreich wurden mit Regelung des Wappens auch neue heraldische Kronen für Kaiser, Kaiserin und Kronprinz geschaffen. Das exakte Design der Kronen unterlag ab Wilhelm II. leichten Veränderungen, die bspw. im veränderten Reichswappen ebenfalls ersichtlich sind. Die heraldische Kaiserkrone ist von der römisch-deutschen Reichskrone abgeleitet und nach dem damaligen Stilempfinden gestaltet worden. Alle drei heraldischen Kronen existieren nur als ebensolche, zu einer Realisierung der Entwürfe als echte Kronen kam es nicht. Die Königreiche Bayern und Preußen übernahmen bei ihrem Entstehen für die heraldischen Kronen ihrer Wappen das Aussehen der tatsächlichen Königskronen. Die übrigen Staaten verwendeten in der Regel die bereits zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches üblichen heraldischen Kronen.

80px Wilhelminische Kaiserkrone Die Krone zeigt vier größere und vier kleinere, in einem Achteck nebeneinandergestellte, oben abgerundete und mit Brillanten eingefasste Goldplatten. Die größeren Platten zeigen je ein großes Kreuz, das unten von zwei kleineren Kreuzen bewinkelt wird; die kleinen Platten erhalten je einen Adler, mit über seinem Kopfe schwebendem, achtstrahligem Stern. Auf den größeren Platten ruhen goldene, reichverzierte Bügel, die im Scheitelpunkte der Krone in ein Blattornament auslaufen, das einen mit Steinen gezierten, blauen Reichsapfel trägt. Die Krone ist golden gefüttert und umschließt eine niedere Mütze aus Goldbrokat, der mit Reichsadlern und Reichskronen gemustert ist.
80px Wilhelminische Kaiserkrone (schwebend) Wird die Kaiserkrone schwebend dargestellt, so treten noch goldene mit Blattwerk verzierte Kronenbänder hinzu.
80px Kaiserin Die Krone weist vier Bügel auf, die eine Mütze aus Goldbrokat umschließen. Der Stirnreif ist mit vielen Rubinen und Brillanten geschmückt und mit Goldstoff gefüttert.
80px Kaiserlicher Kronprinz Die Krone des preußisch-deutschen Kronprinzen besteht aus einem edelsteinbesetzten Stirnreif, der oben abwechselnd von vier Kreuzen und vier aus Brillanten gebildeten Adlern geziert ist. Vier goldene, perlenbesetzte und reichverzierte Bügel laufen im Scheitelpunkt der Krone in ein Blattornament aus, das einen mit Steinen gezierten, blauen Reichsapfel trägt. Umfasst von den Bügeln erscheint eine niedere rotsamtene Mütze mit ebenso gefärbtem Futter. Die Gestalt der Kreuze hat sich im Laufe der Zeit von eher dem eisernen Kreuz nachempfundenen zu schmuckvolleren Formen verändert.
Ströhl-Regentenkronen-Fig. 07.png Preußische Königskrone Die Krone Wilhelms II., oder auch Hohenzollernkrone wurde 1888 für die (nie erfolgte) Krönung Wilhelms zum König von Preußen angefertigt. Sie ist der ursprünglich angerfertigen Krone des Königreichs Preußen recht ähnlich. Sie besitzt einen goldenen Stirnreif, der mit Diamanten geschmückt ist. Die Ansätze der je mit 10 Brillanten geschmückten acht Kronenbügel sind durch Fleurons aus je vier Brillanten gedeckt, zwischen denen sich Perlzinken erheben. Als Reichsapfel erscheint ein großer Saphir.
80px Bayerische Königskrone Die Krone des Königreichs Bayern wurde nach der Erhebung Bayerns zum Königreich durch Vermittlung des Hofjuweliers Borgnis in Frankfurt am Main in derselben Pariser Werkstätte entworfen und angefertigt, aus welcher auch die Kroninsignien Napoleons I. hervorgingen. Sie wird in der Schatzkammer der Residenz zu München aufbewahrt. Die Krone wurde auch als heraldische Krone Bayerns verwendet. Von gewöhnlichen Königskronen unterscheidet sie sich vor allem dadurch, dass die Kronbügel mit Edelsteinen besetzt sind, statt Perlen zu tragen. Die hier dargestellte Abbildung Hugo Ströhls weicht allerdings von der behördlich in den Wappen verwendeten heraldischen Krone in einigen Details ab.

Rangkronen in bestehenden Monarchien

Belgien

Das Königreich Belgien hat nach der Abspaltung von den Niederlanden viele Rangkronen beibehalten, allerdings gibt es auch Unterschiede, die oft auf das Erbe der spanischen Niederlande oder das Heilige Römische Reich zurückführbar sind.

50px 50px 50px 50px 50px 50px
König Fürst /
Prinz
Fürst
(alt)
Herzog Marquis Graf
50px 50px 50px 50px 50px 50px
Graf
(alt)
Graf
(alt)
Vizegraf Baron Baron
(alt)
Chevalier

Dänemark

90px 90px 90px 90px 90px 90px 90px 90px
König Kronprinz Prinz Herzog Marquis Graf Freiherr Adelskrone

Großbritannien

Im formalen englischen Sprachgebrauch wird das Wort Krone für die Krone eines Monarchen verwendet und für alle anderen Kronen wird von „Coronets“ gesprochen. In der Peerage zeigt das Design einer Krone den Rang seines Besitzers.

Eine Person mit der Bemächtigung, eine Rangkrone zu tragen, stellt diese üblicherweise in ihrem Wappen über dem Schild und unter dem Helm dar.

Mitglieder des britischen Königshauses haben Rangkronen auf ihren Wappen und dürfen diese bei Krönungen tragen. Hin und wieder werden durch königliche Vollmachten abweichende Versionen für Individuen zugelassen.

50px König / Königin
St. Edwardskrone
50px König / Königin
Imperial / Tudor Crown
50px König / Königin
Schottland
50px Thronfolger
50px Prince or Princess
Sohn oder Tochter des Monarchen
50px Prince or Princess
Kinder eines Sohns des Monarchen
50px Prince or Princess
Kinder einer Tochter des Monarchen
50px Herzog Die englische Herzogskrone ist ein reich ziselierter Reif, von dem sich acht Erdbeerblätter erheben, dahinter eine purpurne Samtkappe, die mit einer goldenen Quaste nach oben und einem Hermelinreifen nach unten abschließt.
50px Alte Form des englischen Herzogshutes
50px Britische Marquiskrone Die Krone eines Markgrafen (Marquess) hat vier Erdbeerblätter und vier so genannte silberne Perlen. Bei der Marquiskrone sind von den acht Erdbeerblättern vier durch silberne Kugeln ersetzt.
50px Earlskrone Die Krone eines Grafen (Earl) hat acht Erdbeerblätter und acht auf Zinken sitzende Perlen. Sie hat acht goldene Zacken mit silbernen Kugeln, dazwischen je ein goldenes Erdbeerblatt.
50px Britische Vizegrafenkrone Die Krone eines Vizegrafen (Viscount) hat nur zwölf silberne Kugeln und keine Erdbeerblätter. Siehe auch: Viscountkrone.
Coronet of a British Baron.svg Britische Baronskrone Die Baronskrone hat nur sechs silberne Kugeln und keine Erdbeerblätter.

Niederlande

50px 50px 50px 50px 50px 50px 50px 50px Datei:Rangkronen-Fig. 38.svg
König Fürst /
Prinz
Herzog Marquis Graf Burggraf Baron Ritter Adelskrone

Norwegen

Das norwegische Rangkronensystem hat Gemeinsamkeiten mit dem System Dänemarks und Schwedens.

90px 90px 90px 90px 90px 90px 90px 90px
König König (1905) Kronprinz Herzog Marquis Graf Freiherr Adelskrone

Schweden

Das schwedische Rangkronensystem gilt als besonders archaisch und konservativ.

70px 70px Datei:Coronet of a Swedish Duke.svg 70px 70px Rangkronen-Fig. 38.svg
König Kronprinz Herzog Graf Freiherr Adelskrone

Spanien

50px 50px 50px 50px 50px 50px 50px
Monarch Thronfolger Kind des
Monarchen mit
dem Titel Infant
Granden Herzog Marqués Graf
50px 50px 50px 50px 50px 50px 50px
Vizegraf Baron Señor/Don Alte
Caballerokrone
Alte
Herzogskrone
Alte
Grafenkrone
Alte
Baronskrone

Die Rangkronen in untergegangenen Monarchien

Frankreich

Ancien Regime

Wichtigste Figur im Rangsystem stellt die Bourbonenlilie dar, die im Kronreif statt der üblichen Blattzinken getragen wird. Sie ist allein dem König, seinen nächsten direkten Anverwandten und den Nachkommen königlicher Linien vorbehalten.

50px König (Roi) Die Königskrone ist eine typische Bügelkrone, jedoch weist sie statt des üblichen Reichsapfels mit Kreuz eine Lilie (teils aus einem Globus) als Abschluss auf.
Rangkronen-Frankreich-Dauphin.png Dauphin (Kronprinz) Eine ungewöhnliche Krone ist dem Kronprinzen, dem Dauphin vorbehalten: Aus dem Kronreif mit fünf Lilienzinken ragen vier Bügel hervor, die Delphinen nachempfunden sind und an deren Scheitelpunkt eine Lilie herausragt. Siehe Dauphinkrone
50px Enfant de France Die Kinder des Monarchen (Princes du Sang Royal / Enfants de France) tragen die alte offene Königskrone. (Kronreif mit fünf Lilienzinken)
50px Prince du Sang Die Nachkommen königlicher Blutslinien (Princes du Sang) tragen ebenfalls einen Kronreif jedoch mit nur drei Lilienzinken, zwischen denen jeweils ein Blattzinken eingeschoben ist.
50px Duc et Pair de France Die Pairs de France, Titelträger, die dem König gleichgestellt sind, haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
Datei:Rangkronen-Fig. 05.svg Duc (Herzog) Der französische Herzog trägt einen offenen Kronreif mit fünf Blattzinken.
50px Marquis et Pair de France Die Pairs de France, Titelträger die dem König gleichgestellt sind, haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
50px Marquis (Markgraf) Der Marquis trägt einen offenen Kronreif mit drei Blattzinken und dazwischen zwei Perlzinken, auf denen jeweils drei Perlen befestigt sind. Die alte Form der Marquiskrone sieht drei Zinken mit jeweils einer Perle zwischen den Blattzinken vor.
50px Comte et Pair de France Die Pairs de France, Titelträger die dem König gleichgestellt sind, haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
50px Comte (Graf) Der Graf trägt einen Kronreif mit neun Perlzinken.
50px Graf (Alt) Die alte Form der Grafenkrone sah jeweils links und rechts außen sowie am mittleren Zinken drei Perlen statt nur einer vor.
50px Vicomte Der Vicomte trägt eine Krone mit fünf Perlzinken.
50px Vidame Die Krone des seltenen Titels des Vidame fällt aus dem üblichen Schema, da sie drei Kreuzzinken aufweist.
50px Baron Die Baronskrone ist ein einfacher Kronreif mit einer dreimal umgewundenen Perlenkette.
Datei:Rangkronen-Fig. 39.svg Chevalier (Krone der Bannerherren) Die Chevalier-Bannerherren tragen nur einen einfachen Kronreif.
Datei:Ströhl-Rangkronen-Fig. 52.png Chevalier (Tortillon) Ein Chevalier führt nur den zweifarbigen Wulst (Tortillon).

Napoleonisches Kaiserreich

Napoléon Bonaparte schuf ein eigenes neues heraldisches System, in dem auch alle Rangkronen weitestgehend durch Mützen (Birets / Toques) ersetzt wurden. Das System verschwand mit dem Ende seiner Herrschaft wieder zugunsten des alten traditionellen Systems der Rangzeichen.

Imperial Crown of Napoleon.svg 50px Datei:French heraldic crowns - Napoleonic Prince Souverain.png 50px 50px 50px 50px 50px
Kaiser Bonnet
d’honneur
Souveräner
Fürst
Fürst /
Prinz
Herzog Graf Baron Chevalier

Italien

Königreich Italien (1861–1946)

Das italienische System weist viele Gemeinsamkeiten mit dem spanischen und französischen auf, birgt jedoch auch Unterschiede. Vor Entstehung des Königreiches gab es keine regelnde Instanz für den Gebrauch von Rangkronen für ganz Italien. Grundlage des italienischen Rangkronensystems bildete die Verordnung zu den äußeren Wappenelementen vom 4. März 1870. Nach der Errichtung der Consulta Araldica del Regno d’Italia, der dem Innenministerium unterstellten Heroldskommission, zuständig für alle heraldischen und Adelsangelegenheiten, war man bestrebt, eine normative Grundlage für das Königreich zu schaffen; so wurden am 1. Januar 1890 die Wappen und mit ihnen die Rangkronen des königlichen Hauses reguliert. Gleichzeitig war man bereit, auf die bisherigen Vielfalten Rücksicht zu nehmen, was in der Folgeverordnung vom 13. April 1905 (erweitert am 7. Juni 1943) zur Unterscheidung von „normalen“ Kronen und vor dem Risorgimento gebräuchlichen, sogenannten tolerierten Kronen führte.

50px König
50px Principe ereditario
50px Principe
Datei:Rangkronen-Fig. 05.svg Herzog
50px Marchese
50px Graf
50px Vizegraf
50px Baron
50px Edelleute
50px Erbritterkrone
50px Patrizier
50px Provinz
50px Stadt
50px Kommune

Italienische Einzelstaaten vor 1861

50px 50px 50px 50px
Tiara
(Kirchenstaat)
Krone der
Toskana
Dogenmütze
Venedig
Krone von
San Marino

Russland

Das russische System orientierte sich grob an den Rangzeichen der Nachbarstaaten.

50px 50px 50px 50px Datei:Rangkronen-Fig. 38.svg
Zar Fürst
(Erlaucht)
Graf Baron Adelskrone

Weitere Beispiele

Datei:Ströhl-Regentenkronen-Fig. 04.png Königskrone Ungarns Die heilige Stephanskrone ist die Königskrone des Königreiches Ungarn, der wichtigste und allein gültige Gegenstand der ungarischen Krönungsinsignien. Die Pendilien sind eine Reminiszenz. Sie erinnern an die Entstehung der Krone. Das Diadem, der Siegeskranz wurde mit Schnüren an dem Helm befestigt. Daraus entwickelte sich die Krone.
Datei:Ströhl-Regentenkronen-Fig. 15.png Königskrone Rumäniens Die Stählerne Krone des Königreichs Rumänien besteht aus Stahl und wurde aus einer Gussstahlkanone, die die rumänische Armee bei Plewen (Bulgarien) von den Osmanen im Rumänischen Unabhängigkeitskrieg (1877–1878) erbeutet hatte, angefertigt.
Datei:Ströhl-Regentenkronen-Fig. 20.png Krone des Großfürstentums Siebenbürgen
Datei:Crown of Bulgaria.png Krone des Königreichs Bulgarien
Crown of the Khedive of Egypt.svg Krone des Vizekönigs von Ägypten
Ströhl-Regentenkronen-Fig. 42.png Krone des Schahs von Persien
Ströhl-Rangkronen-Fig. 53.png Zackenkrone Die Zacken sollen der Überlieferung nach die zwölf Monate eines Jahres symbolisieren.
Ströhl-Rangkronen-Fig. 54.png Mauerkrone Die Mauerkrone versinnbildlicht das freie Bürgertum.
Mural crown of the coat of arms of the Berlin boroughs.svg Berliner Mauerkrone
Ströhl-Rangkronen-Fig. 55.png Schiffskrone Die Schiffskrone (naval crown) ist eine Besonderheit über englischen Wappen.
Coat of arms of Kotovsky district.jpeg Russische Form einer Mauerkrone

Siehe auch

Literatur

  • Ottfried Neubecker: Heraldik. Wappen – Ihr Ursprung, Sinn und Wert. Krüger, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8105-1306-7, S. 166–185.
  • H. G. Ströhl: Heraldischer Atlas. Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde. J. Hoffmann, Stuttgart 1899 (Nachdruck. (= Heraldische Reihe. Band 4). PHV – Phaleristischer Verlag Autengruber und Hrdina, Offenbach am Main 2000, ISBN 3-934743-08-0).

Einzelnachweise

  1. Theodor Ilgen, Erich Gritzner, Ferdinand Friedensburg: Grundriss der Geschichtswissenschaft zur Einführung in das Studium der Deutschen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Band 1 Abteilung 4 ... Heraldik ... 1912 - S. 96, 5. Rangkronen - Im Jahr 1912, als dieses Buch geschrieben wurde, gab es noch den Adel und die Heroldsämter. Die Heroldsämter konnten aber den häufigen Missbrauch der freiherrlichen Rangkrone nicht wirklich verhindern. Die Tradition in den Familien führt noch immer zu erstaunlichen Fehlinformationen.
  2. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 89.
  3. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 89.
  4. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 88.
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