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Rama (Markenname)

Aus Jewiki
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Rama
Aktueller Besitzer Unilever
Einführungsjahr 1924[1]
Produkte Margarine/Streichfette
Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz
www.rama.de

Rama ist eine Marke des Unilever-Konzerns, unter der seit 1924 größtenteils pflanzliche Streichfette und Margarinen in Deutschland, Österreich und seit 1954 (damals als Planta)[2] auch in der Schweiz angeboten werden. Unter der Bezeichnung Rama Cremefine bietet Unilever zudem Kunstsahne und ähnliche Erzeugnisse auf Basis von Pflanzenfett an.

Der Markenname Rama für „Butter, Margarine, Speisefette, Speiseöle“ wurde bereits am 15. Januar 1901 in das deutsche Markenregister eingetragen.[3]

Entwicklung und Marketing

Emaillewerbeschild noch unter dem Namen „Rahma“

Zu Beginn der 1920er Jahre wurde Margarine in Deutschland regional produziert und beworben. So auch bei der Deutschen Jurgenswerke AG. Die Deutsche Jurgenswerke AG beschloss 1924, diese Vielfalt der eigenen Marken durch eine gemeinsame Marke, Rahma, zu ersetzen.[4] Der Name des Pflanzenfettes Rahma sollte Assoziationen mit dem tierischen Rahm erwecken;[4] auch mit Attributen wie „butterfein“ u. ä. wurde Ra(h)ma beworben, bis allerdings eine deutsche Rechtsverordnung Ende 1932 solchen Anlehnungsversuchen ein Ende setzte, indem sie in der Etikettierung und Werbung von Margarine jegliche Hinweise auf Milch, Butter und andere Milcherzeugnisse in Wort und Bild untersagte.[5][6] Bereits 1926 wurde das „h“ aus dem Markennamen genommen, um eine Verwechslung mit reinen Milchprodukten auszuschließen.[7]

Nach der Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg führte die Margarine-Union (die deutsche Unilever-Tochter) zunächst nur den Markennamen Sanella wieder ein. Erst 1954 wurde die Marke Rama, die bei den Verbrauchern aus Vorkriegszeiten noch recht bekannt war, mit großem Werbeaufwand als teurere, hochwertige Margarinemarke lanciert. Die Verpackung gestaltete die Unilever-Werbeabteilung nach systematischen Verbrauchertests aus goldfarbenem Papier mit Motiven im Stile von Delfter Kacheln, und als Werbefigur wurde eine junge Frau in Vierländer Tracht eingesetzt, die schon nach wenigen Jahren breite Bekanntheit erlangte und von den Verbrauchern eng mit Margarine in Verbindung gebracht wurde. Die Markteinführung verlief so erfolgreich, dass Rama bereits 1962 einen Anteil von ca. 40 % auf dem stagnierenden, seit 1956 sogar rückgängigen deutschen Margarinemarkt erreichte und Sanella mit ca. 15 % weit abgeschlagen war; die Marken anderer Hersteller waren dagegen vergleichsweise bedeutungslos.[5] Das „Rama-Mädchen“ wurde zu einem bestimmenden Merkmal der Markenidentität des Produkts und wurde, mehrmals überarbeitet, jahrzehntelang als zentrales Motiv der Werbespots der Marke eingesetzt. Anfang 2011 überholte und vereinheitlichte Unilever das Erscheinungsbild einiger seiner Margarinemarken (neben Rama auch Planta und Blue Band), schaffte in dem Zuge das „Rama-Mädchen“ ab und ersetzte es durch Blumenmotive.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem die Produktpalette kontinuierlich erweitert und die Hauptzielgruppe der Hausfrauen mit Werbeslogans beworben, wie „Rama macht das Frühstück gut“ oder die bildliche Assoziation der „Rama-Frühstücksfamilie“.[4]

Um die Abgrenzung zu anderen Produkten der Produktlinie zu ermöglichen, erhielt das eigentliche Streichfett den Beinamen „Original“. Seit einer Produktumstellung im Jahre 2008 hat Rama Original nur noch 70 % Fettgehalt und darf deswegen nicht mehr als Margarine, sondern nur als Streichfett bezeichnet werden.

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Inhaltsstoffe

Rama Original hat seit einer Änderung der Rezeptur im Jahre 2008 einen Gesamtfettgehalt von 70 %[9] und liegt damit außerhalb des vorgesehenen Rasters der europäischen Streichfettverordnung zwischen Margarine (mindestens 80 und weniger als 90 %) und Dreiviertelfettmargarine (mindestens 60, höchstens 62 %); damit kommt nur die allgemeine Bezeichnung „Streichfett“ in Frage.[10] Sie wird aus pflanzlichen Ölen und Fetten sowie tierischer Sauermolke hergestellt und ist laut Herstellerangaben frei von gehärteten Fetten.

Rama enthält Palmöl. Unilever wird vorgeworfen, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die nicht nachhaltig wirtschafteten und kriminelle Praktiken anwendeten, beispielsweise dem indonesischen Konzern Wilmar, der auch vor Gewaltexzessen nicht zurückschrecke.[11]

Ungefähr zeitgleich mit dem Artikel gab Unilever bekannt, dass der gesamte Bezug von Palmöl bis 2013 nur noch aus nachhaltigem Anbau erfolgen solle. Seit dem Jahr 2010 wird für das eingesetzte Palmöl im D–A–CH–Raum die Nachverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit nach Standards des Roundtable on Sustainable Palm Oil sichergestellt. Im Jahr 2012 teilte Unilever mit, dass dieses Ziel für die europäische Produktion nach dem GreenPalm-Standard bereits erreicht worden sei.[12]

Kritik

Die Stiftung Warentest untersuchte 2008 in einer Studie die ernährungsphysiologische Zusammensetzung gängiger Margarinesorten. Rama erhielt die Note „Befriedigend“ und schnitt ähnlich wie andere namhafte Markenprodukte überraschend schlechter ab als einige günstige Handelsmarken und Discountmargarinen.[13]

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel führte im April 2011 das Produkt „Rama Unwiderstehlich!“ als Beispiel für versteckte Preiserhöhungen im Lebensmittelbereich an. Der 400-Gramm-Becher „Rama Unwiderstehlich!“ kostet genauso viel wie der 100 Gramm schwerere Becher der Standardsorte Rama. Unilever antwortete auf Anfragen nach den Gründen für diesen Sachverhalt: „es handle sich um zwei Produkte mit unterschiedlicher Rezeptur“. „Rama Unwiderstehlich“ biete ein anderes Geschmackserlebnis und es ergebe sich ein Preis, der „geringfügig höher“ sei.[14]

Weblinks

 Commons: Rama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsches Markenlexikon. 1. Auflage. Deutsche Standards Editionen, Köln, ISBN 978-3-8349-0629-8, S. 850.
  2. https://www.rama.ch/de-ch/ueber-rama/die-geschichte-von-rama
  3. Registerauskunft Registernummer: 47344 /Rama. DPMA, abgerufen am 6. Oktober 2013.
  4. 4,0 4,1 4,2 Die Rama-Geschichte. Unilever, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  5. 5,0 5,1 Willi Bongard: Das Lächeln der Frau M.. Porträt einer Marke: Rama. In: Die Zeit. Nr. 11, 16. März 1962 (online, abgerufen am 4. Juli 2015).
  6. Verordnung des Reichspräsidenten zur Förderung der Verwendung inländischer tierischer Fette und inländischer Futtermittel vom 23. Dezember 1932, RGBl I S. 575 (online), insbesondere § 9 (1).
  7. Geschichte 1924. In: www.gesundepflanzenkraft.de. Unilever, abgerufen Format invalid.
  8. Achim Schaffrinna: Rama in neuer Aufmachung. In: Design Tagebuch. 7. April 2011, abgerufen am 4. Juli 2015.
  9. Rama Original: Keine Margarine mehr. In: test. Nr. 5, 2008 (online, abgerufen am 4. Juli 2015).
  10. Verordnung (EG) Nr. 2991/94 des Rates vom 5. Dezember 1994 mit Normen für Streichfette.
  11. Für Palmöl des Rama-Produzenten Unilever wird auf Menschen geschossen. Rettet den Regenwald, 17. August 2011, abgerufen am 6. Januar 2013.
  12. Nachhaltige Beschaffung. Unilever, abgerufen am 6. Oktober 2013.
  13. Stiftung Warentest (Hrsg.): Margarine –Die Besten für Ihr Frühstück. In: test. Nr. 2, 2008, S. 20–26 (HTML, abgerufen am 6. Oktober 2013).
  14. Verbraucherschützer warnen vor "Mogelpackungen". Spiegel online, , abgerufen am 6. Oktober 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rama (Markenname) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.