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Radetzky-Marsch

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zu anderen Bedeutungen des Begriffs siehe Radetzkymarsch (Begriffsklärung).
Hans Schließmann: Radetzky-Marsch (vor 1920)

Der Radetzky-Marsch (Armeemarsch II, 145) ist ein von Johann Strauss (Vater) komponierter und dem Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz gewidmeter Marsch. Die Uraufführung fand am 31. August 1848 am Wasserglacis in Wien statt. Datei:Radetzky March.ogg

Joseph Radetzky von Radetz, der Namensgeber des Marsches

Entstehungsgeschichte

Das berühmte Thema des Marsches (Opus 228) verwendete Strauss bereits in der „Jubel-Quadrille, sein Beginn ist zudem ähnlich dem zweiten Thema des 1794 komponierten Allegros aus Joseph Haydns Sinfonie Nr. 100.[1] Die hohe Popularität des Marsches führte auch dazu, dass auf seinen markanten Rhythmus (datadám datadám datadám damdám = drei Anapäste, ein Jambus) viele verdeckt oder offen spöttische Untertexte umliefen (z. B. Wenn der Mút in der Brúst seine Spánnkraft übt oder Wenn der Móps mit der Wúrst übern Rínnstein spríngt). Seine für Österreich-Ungarn geradezu symbolische Bedeutung fand darin ihren Niederschlag, dass Joseph Roth seinen Roman über den Untergang der Doppelmonarchie Radetzkymarsch nannte.

Für das Trio verwendete Strauss eine ältere Volksmelodie im Dreivierteltakt, genannt „Alter Tanz aus Wien“ oder „Tinerl-Lied“ (benannt nach einer damals populären Sängerin und Dudlerin). Als Radetzky nach der siegreichen Schlacht bei Custozza (1848) nach Wien zurückkehrte, sangen seine Soldaten auf der Straße dieses populäre Lied. Angeblich hörte Strauss diesen Soldatengesang und baute ihn, allerdings im Marschtakt, aber melodisch kaum verändert, in den Radetzky-Marsch ein.

Rezeption

Mit dem Radetzky-Marsch wird traditionell das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker beendet. Das Publikum klatscht dabei traditionell im Takt nach Dirigat mit. Die gespielte Version ist nicht mit der Urfassung identisch, es handelt sich vielmehr um eine Konzertversion mit einer reichhaltigeren Instrumentierung, arrangiert von Leopold Weninger[2] Die Urversion wurde im Neujahrskonzert 2001 der bekannteren Fassung gegenübergestellt: Dirigent Nikolaus Harnoncourt eröffnete mit der puristischen Urfassung das Konzert und beendete es in traditioneller Weise mit der Konzertfassung.

Eine Ausnahme gab es 2005 – da entfiel diese traditionelle Zugabe aus Respekt vor den Opfern der großen Tsunami-Katastrophe in Südostasien.

Der Radetzky-Marsch wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach als Werbemusik für unterschiedliche Produkte eingesetzt, so zum Beispiel ein Milchmixgetränk der Firma Bärenmarke und Bonduelle-Dosengemüse.

In der britischen Fernsehserie Nummer 6 (The Prisoner 1967, deutsch 1969) findet das Stück in besonderer Weise eine fast schon thematische Verwendung. Im Ort der Gefangenschaft („the Village“) des Protagonisten Nummer Sechs gibt die örtliche Blaskapelle dann und wann Konzerte und stimmt auch oft den in starkem Kontrast zum leicht utopischen Setting stehenden Radetzky-Marsch an.

Außerdem gilt er neben dem Walzer An der schönen blauen Donau von Johann Strauss (Sohn) („Donauwalzer“) und dem Austropop-Lied I am from Austria von Rainhard Fendrich als eine der heimlichen Hymnen Österreichs.

Trivia

Bei Fußballspielen der Österreichischen Fußballnationalmannschaft wird der Radetzky-Marsch vor Spielbeginn eingespielt. Viele Fans schwenken dabei eine Österreich-Fahne im Takt.

Literatur

Urban Bacher: Deutsche Marschmusik, Konstanz 2013, S. 111/112.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Details siehe dort
  2. Jeroen H.C. Tempelman: On the Radetzky March, S. 5


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