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Rachele Mussolini

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Rachele Mussolini, geborene Rachel Guidi, (geb. 11. April 1890 in Predappio in der Region Romagna im Königreich Italien; gest. 30. Oktober 1979 in Forli in Italien) war die Ehefrau des italienischen Diktators Benito Mussolini.

Jugend und Ehe mit Benito Mussolini

Rachele und Benito Mussolini 1923 in Levanto, vorne die Kinder Edda, Vittorio und Bruno (von rechts nach links)

Ihre Eltern waren der Landwirt Agostino Guidi und seine Frau Anna Lombardi. Nach dem Tod des Vaters wurde Racheles Mutter die Geliebte des ebenfalls in Predappio lebenden verwitweten Alessandro Mussolini, des Vaters von Benito Mussolini. Im Jahr 1910 zogen Mutter und Tocher in das Haus der Mussolinis.

Benito Mussolini kannte die sieben Jahre jüngere Rachele Guidi bereits seit längerem. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Beziehung. Am 1. September 1910 wurde aus dieser Verbindung die gemeinsame Tochter Edda geboren. In der Geburtsurkunde des Kindes befand sich der Name des Vaters, es fehlte aber der Eintrag der Mutter, da das Elternpaar in wilder Ehe lebte. Das italienische Recht ermöglichte damals diese aus heutiger Sicht außergewöhnliche Regelung.

Zur gleichen Zeit pflegte Benito Mussolini eine Liebesbeziehung mit der Kosmetikerin Ida Dalser. Es ist davon auszugehen, dass die beiden 1914 geheiratet haben. Die amtlichen Unterlagen über diese Eheschließung wurden später vernichtet. Am 11. November 1915 kam Benito Albino als deren gemeinsames Kind zur Welt. Es ist dokumentiert, dass Mussolini später zu regelmäßigen Geldzahlungen an „seine Frau Ida“ und das Kind Benito Albino verpflichtet worden ist.[1] Die Beziehung war allerdings nicht von Dauer. Am 17. Dezember 1915, kurz nach der Geburt von Benito Albino, heirateten Benito Mussolini und Rachele Guidi vor dem Standesamt in Treviglio (Lombardei). Am 27. September 1916 kam ihr zweites gemeinsames Kind Vittorio auf die Welt. Über eine Scheidung von Ida Dalser liegen keine Erkenntnisse vor. Das Leben von Ida Dalser, die den Vater ihres Kindes über mehrere Jahre gerichtlich verfolgte, endete in einer Nervenheilanstalt in San Clemente (Venedig), wo sie 1937 starb. Auch der Sohn Benito Albino wurde politisch verfolgt und am 26. August 1942 in der Nervenheilanstalt von Limbiate, vermutlich durch eine Spritze, umgebracht.[1]

Nach Mussolinis Machtergreifung bestätigten Rachele und Benito ihre Eheschließung im Dezember 1925 durch eine kirchliche Trauung. Benito Mussolini pflegte diverse Liebschaften und prahlte gerne mit seinen Erfolgen bei den Damen. Während der Zeit des Faschismus galt Rachele in der Öffentlichkeit als vorbildliche Hausfrau und Mutter. Insgesamt entstammen der Ehe fünf Kinder:

Am 27. April 1945 wurde Benito Mussolini zusammen mit seiner damaligen Geliebten Claretta Petacci in Dongo am Comer See von Partisanen gefangengenommen und am folgenden Tag gemeinsam mit seiner Begleitung hingerichtet.

Nachkriegszeit

Rachele gehörte damals nicht zur Begleitung ihres Ehemanns. Sie floh kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs in die Schweiz. Dabei geriet sie ebenfalls in der Nähe des Comer Sees in Gefangenschaft. Sie wurde der Amerikanischen Armee übergeben, die sie für mehrere Monate auf der Insel Ischia gefangen hielt.[2]

Später eröffnete Rachele ein kleines Restaurant in ihrem Heimatort Predappio. Zehn Jahre nach dem Tod ihres Ehemanns wurde ihr erlaubt, seinen Leichnam auf den Friedhof von Predappio zu überführen. Ihr Restaurant entwickelte sich zu einer Pilgerstätte für politische Anhänger des Faschismus. Teilweise mit Unterstützung Dritter schrieb sie mehrere Bücher über die Zeit mit Benito Mussolini. So erschien 1974 unter dem Titel „Benito ed io una vita insieme“ (Englisch: „Mussolini: An Intimate Biography“) ihre Lebensbeschreibung, die sie gemeinsam mit Albert Zarca verfasst hat, dem Autor einer Biografie über Benito Mussolini.[3] Rachele Mussolini verstarb 1979 im Alter von 89 Jahren in Forli.

Referenzen

  1. 1,0 1,1 Owen, Richard: Power-mad Mussolini sacrificed wife and son. , The Times, 13 Januar, 2005. 
  2. Rupert Colley: Rachele Mussolini – a summary. , 30. Oktober 2013. Abgerufen am 11. Juni 2014. 
  3. Mussolini: an intimate biography. Morrow 1974, ISBN 978-0-688-00266-4
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rachele Mussolini aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.