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Römisch-katholische Kirche in der Schweiz

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Die römisch-katholische Kirche in der Schweiz ist der in der Schweiz gelegene Teil der römisch-katholischen Weltkirche. Sie zählt etwa 3,1 Millionen Gläubige, was einem Bevölkerungsanteil von 38,6% entspricht.[1] Eine Schweizer Besonderheit ist die Ergänzung des kirchenrechtlichen Systems durch das staatskirchenrechtliche System und das damit verbundene Mit- und Nebeneinander.

Organisation

Die katholischen Bistümer in der Schweiz

Die Organisation der römisch-katholischen Kirche der Schweiz weist ein weltweit einmaliges Nebeneinander von hierarchisch organisierter Bischofskirche und demokratisch organisierter Landeskirche auf.[2]

Die sechs unmittelbar Rom unterstellten Bistümer sind:

und zwei Gebietsabteien:

Diese Bistümer und Gebietsabteien sind in der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) zusammengeschlossen.

Die kantonalen staatskirchenrechtlichen Organisationen sind in der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) vereinigt. Sie umfassen z.B. die Kirchgemeinden zur Verwaltung der Kirchengüter, die im 19. Jahrhundert unter liberalem Druck von den Pfarreien abgetrennt und demokratisch organisiert wurden[3].

Hinsichtlich der Ernennung von Bischöfen in den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen gelten besondere Regelungen.[4]. Im Kanton Solothurn z.B., der zum Bistum Basel gehört, kann die Kantonsregierung ihr nicht genehme Bischofskandidaturen zwingend ablehnen. Die Regelung geht auf den Kulturkampf zurück.

Geschichte

Die historische kirchliche Einteilung der Schweiz

Die Bildung erster katholischer Ableger durch Missionare auf dem heutigen Schweizer Staatsgebiet geht ins Frühmittelalter zurück. Bis zur Reformation durchdrang die römische Kirche sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen und staatlichen Lebens umfassend. Eine zweite Phase der Zurückdrängung nach der Reformation bildeten Aufklärung, Liberalismus und Kulturkampf. Auch danach setzte sich – analog den anderen Konfessionen – die Säkularisierung des gesellschaftlichen Lebens fort. Nach dem Zweiten Weltkrieg gesellte sich – nebst Kirchenaustritten – die Einwanderung von Personen anderer Kulturkreise/Religionen hinzu. Zudem hat man zunehmend mit Priestermangel zu kämpfen. Dennoch stellt die römische Kirche weiterhin die grösste Konfessionsgruppe des Landes.

Aktuelle Probleme

Im Jahr 2011 wurde für die Kantone Basel Stadt und Basel Land eine Initiative eingereicht, die das Priesteramt für Frauen und die Abschaffung des Pflicht-Zölibats verlangt; die Volksabstimmung darüber steht noch aus.[5]

Der konservative Churer Bischof Vitus Huonder fordert zudem, analog zu laizistischen Kreisen, aber mit anderen Motiven, die Trennung von Kirche und Staat[6]. In Basel-Stadt und einigen Westschweizer Kantonen gibt es diese Trennung bereits seit längerem. Die Gläubigen des Bistums andererseits fordern - ähnlich wie schon zur Zeit von Bischof Wolfgang Haas - eine Absetzung Huonders, im Kanton Zürich gar eine Loslösung vom Bistum Chur[7].

Schweizer Kardinäle

Es gibt gegenwärtig vier Schweizer Kardinäle, die sich alle in Rom aufhalten: Kurt Koch, Henri Schwery, Gilberto Agustoni und Georges Cottier. Der geschichtlich einflussreichste Schweizer Kardinal war Matthäus Schiner, der vor rund 500 Jahren u.a. beinahe Papst geworden wäre.

Siehe auch

Literatur

  • U. Im Hof: Geschichte der Schweiz
  • E. Gruner/B. Junker: Bürger, Staat und Politik in der Schweiz

Einzelnachweise

  1. Der Bund kurz erklärt 2013. Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch). Abgerufen am 29. April 2013.
  2. Erläuterungen der röm.-kath. Kirche Aargau
  3. Hist. Lexikon der Schweiz
  4. Schweiz: Wie wird man Bischof?, Radio Vatikan, 5. Juli 2010
  5. Perspektiven – Religionsmagazin von Radio DRS, 22. April 2012
  6. Kipa-Meldung vom 10. Juni 2013
  7. Blickpunkt Religion von Radio SRF, 30. November 2014

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Römisch-katholische Kirche in der Schweiz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.