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Rätikon

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Rätikon
Rätikon map.png
Rätikon mit Drusenfluh, Drusentor und Sulzfluh

Rätikon mit Drusenfluh, Drusentor und Sulzfluh

Höchster Gipfel Schesaplana (2'964 m ü. M.)
Lage Österreich (Vorarlberg), Liechtenstein, Schweiz (Graubünden)
Teil der Ostalpen (Zweiteilung) bzw. Zentralalpen (Dreiteilung), geol. Nördliche Kalkalpen
Einteilung nach AVE: 25
SOIUSA: II/A-15.VIII
SAC: E.7
Partizione: 11c
Koordinaten, (CH) 47° 3′ N, 9° 42′ O; (772344 / 213920)47.0538888888899.70722222222222964Koordinaten: 47° 3′ N, 9° 42′ O; CH1903: (772344 / 213920)
Gestein Kalkgestein

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Der Rätikon (daneben im Neutrum ebenfalls in der Schreibweise das Rätikon gebräuchlich), in alter Literatur auch Rhätikon geschrieben, ist nach der in Österreich, Südtirol und Deutschland üblichen Zweiteilung der Alpen eine Gebirgsgruppe der Ostalpen. Nach der in Italien, Frankreich und teilweise der Schweiz verbreiteten Partizione delle Alpi gehört der Rätikon zu den Zentralalpen. Anteil am Rätikon haben die Länder Österreich (Bundesland Vorarlberg), Liechtenstein und Schweiz (Kanton Graubünden). Liechtenstein befindet sich vollständig innerhalb der Grenzen des Rätikon.

Der Zuordnung des Rätikon zu den zentralen Ostalpen liegen allein geographisch-geologische Traditionen zugrunde; große Teile des Rätikon bestehen aus Sedimentgesteinen (Kalksteinen). Aus geologischer Sicht ist der Nordwesträtikon den Nördlichen Kalkalpen zuzuordnen, der Südwesträtikon dem Bündner Schiefersystem der Westalpen.

Benachbarte Gebirgsgruppen

Der Rätikon grenzt an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Verwall, Silvretta und Plessuralpen sind wie der Rätikon Gebirgsgruppen der Zentralalpen in den Ostalpen.

Glarner Alpen und Appenzeller Alpen sind Gebirgsgruppen der Westalpen (nach Zweiteilung der Alpen).

Umgrenzung

  • Im Westen bildet der Rhein die Grenze von der Einmündung der Ill bei Feldkirch flussaufwärts bis zur Einmündung der Landquart beim gleichnamigen Ort (dies ist zugleich die Grenze zwischen den Ostalpen und den Westalpen nach Zweiteilung der Alpen).
  • Im Süden bildet das Prättigau die Grenze von der Einmündung der Landquart in den Rhein flussaufwärts bis zur Einmündung des Schlappinbachs in die Landquart bei Klosters-Dorf.
  • Im Osten verläuft die Grenze vom Schlappiner Joch entlang des Schlappinertobels nach Süden und des Valzifenz- und Gargellental nach Norden.
  • Die Grenze im Norden wird vom Montafon und dem Walgau gebildet. Sie beginnt bei der Einmündung des Suggadinbachs in die Ill bei Sankt Gallenkirch und verläuft entlang der Ill bis zur Einmündung in den Rhein bei Feldkirch.

Das Schlappiner Joch verbindet den Rätikon mit der Silvretta. Sonst ist der Rätikon nur von Tälern umgeben.

Es besteht keine international anerkannte Einteilung der Alpen in Untergruppen. Die hier beschriebene Umgrenzung des Rätikon ist aber allgemein gebräuchlich.

Blick auf der Südterrasse des Walserkamms (Bregenzerwaldgebirge) über den Walgau in Richtung Süden auf die gesamte österreichische Nordflanke des Rätikon; ganz links der Ansatz des Lechquellengebirges, das Westende der Verwallgruppe und Fernsicht über das Montafon in die zentrale Silvretta; ganz rechts Blick hinaus über das Rheintal in die Appenzeller Alpen

Untergruppen

Drei Türme, rechts der Große Turm

Der vergriffene Alpenvereinsführer Rätikon teilt die Gebirgsgruppe in die folgenden Untergruppen auf:

  • Drei-Schwestern-Kette
  • Naafkopf-Falknis-Kette
  • Galina-Gruppe
  • Fundelkopf-Gruppe
  • Schesaplana-Gruppe mit Zalimkamm
  • Girenspitz-Sassauna-Grat
  • Zimba-Gruppe mit Vandanser-Wand
  • Kirchlispitzen-Gruppe
  • Golmer und Zerneuer Grat
  • Drusenfluh-Gruppe
  • Sulzfluh-Gruppe
  • Schafberg-Gruppe und Kreuz
  • Gweil-Sarotla-Kamm
  • Madrisa-Gruppe

Gipfel

Der Naafkopf, das Dreiländereck im Rätikon

Im Rätikon gibt es knapp 300 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel.

Die zehn höchsten Gipfel des Rätikon:

Weitere bekanntere Gipfel, geordnet nach der Höhe:

Schutzgebiete

Schweiz/Graubünden

Gemäß Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz führt die Schweiz ein Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN).

Im Rätikon gibt es derzeit eine dieser BLN-Landschaften:

Nr. 1914, Bezeichnung: Plasseggen-Schijenflue, Jahr der Aufnahme in das Inventar: 1996, Größe: 529 ha

Im Richtplan des Kantons Graubünden (2011) ist fast der gesamte Gebirgszug des Rätikon als Landschaftsschutzgebiet bezeichnet (Objekt 07.LS.03R Saaser Calanda - Jägglischhorn - Gargällerchöpf; Objekt 07.LS.04R Rätikon - Falknis - Vilan - Chlus). Dazu sind zahlreiche kleinere Naturschutzgebiete (Aue < 20 ha, Hochmoore, Flachmoore) sowie eine Kulturlandschaft mit besonderer Bewirtschaftung (Stelserberg) ausgeschieden.

Österreich/Vorarlberg

Naturschutzgebiet Gamperdonatal, B AT3415000 Natura 2000 Gebiet Alpenmannstreu Gamperdonatal

Tourismus

Hütten

Im Vorarlberger Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins sowie der Naturfreunde Österreich:

Im Liechtensteiner Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Liechtensteiner Alpenvereins:

Im Bündner Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Schweizer Alpen-Clubs und weitere Berghäuser:

Die SAC-Hütten sind in der Regel von Anfang Juli bis Mitte September geöffnet, die Berghäuser auch im Winter.

Bergbahnen

Im Montafon/Vorarlberg:

In Graubünden:

Fern-/Weitwanderwege

Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch den Rätikon.

Der Rote Weg der Via Alpina verläuft mit sieben Etappen wie folgt durch den Rätikon:

Der Grüne Weg der Via Alpina verläuft mit seiner ersten Etappe im Rätikon:

  • Etappe C1 von Sücka nach Vaduz

Die Rätikon Tour (Rätikontour) ist eine neuntägige Höhenumrundung des Rätikongebirges durch alle drei Anrainerstaaten. Sie verläuft auf der nördlichen Seite teilweise entlang des Rätikon-Höhenweges (Rätikontour Nord), auf der Südseite entlang der Via Alpina (Via Alpina Retica). Die Wanderzeiten für die einzelnen Tagesabschnitte betragen zwischen drei und höchstens sieben Stunden. Die täglichen Anstiege betragen höchstens 650 m. Die Weitwanderung kann normalerweise von Anfang Juli bis Mitte Oktober begangen werden. Einzig in schneereichen Jahren mit kaltem Frühsommer kann sich der Saisonstart infolge verspäteter Schneeschmelze verzögern.

Der Fernwanderweg Prättigauer Höhenweg führt von Klosters nach Landquart weniger dem Haupttal des Prättigau, sondern vielmehr der Südflanke der Rätikon-Kette entlang.[1]

Klettersteige

Seit 2005 wurden im Rätikon fünf Klettersteige mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden eröffnet:

  • Sulzfluh-Klettersteig durch die Südwand (Schweiz), Schwierigkeitsgrad D
  • Blodigrinne auf die Drusenfluh (Österreich), Schwierigkeitsgrade A-C
  • Gauablickhöhle auf der Nordseite der Sulzfluh (Österreich), teilweise durch Höhlensystem, Schwierigkeitsgrad C
  • Saulakopf, Ostwand (Österreich), Schwierigkeitsgrade D-E
  • Gargellner Köpfe mit Seilbrücke (Österreich), Schwierigkeitsgrad C

Dazu kommen zahlreiche Übungsklettersteige und Klettergärten im Montafon und im Prättigau.

Literatur

  • Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen, Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0
  • Paul Meinherz: Clubführer Bündner Alpen 7: Rätikon, Verlag des SAC
  • Walther Flaig: Alpenvereinsführer Rätikon, Bergverlag Rudolf Rother, München
  • Hermann Braendle: Rätikon Reader. Bergwandern im Rätikon. Bucher Verlag Hohenems Wien, 2009, ISBN 978-3-90267-915-4
  • Regionalverband Pro Prättigau, Stand Montafon (Hrsg.): Rätikon - Berge grenzenlos erleben, Broschüre (erhältlich bei den Tourismusorganisationen).

Referenzen

Weblinks

 Commons: Rätikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Rätikon – Reiseführer
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