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Quacksalber

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Besuch beim Kurpfuscher
(William Hogarth, um 1745)
Der Quacksalber
(Franz Anton Maulbertsch, vor 1785)

Im Volksmund wurde der Begriff des Quacksalbers ursprünglich für Personen benutzt, die unbefugt,[1][2] verbotenerweise[2] und ohne einen festen Praxisraum der Heilkunde nachgingen und dafür eine Vergütung verlangten oder erhielten. Quacksalber bezeichnet eine Person, die nur eine unzureichende medizinische Ausbildung besitzt bzw. ohne amtliche Zulassung Kranke behandelt. Ein veralteter Begriff dafür ist auch Afterarzt, von after in der Bedeutung „abseits“.[3] Mit dem Begriff Kurpfuscherei wird häufig auch eine negative Bewertung der Qualität dieser Dienstleistung ausgedrückt, gelegentlich auch eine betrügerische Absicht, mit der – ohne grundsätzliche medizinische Bildung und Einsicht – beliebig Kranken Ratschläge erteilt bzw. Heilmittel und Scheinmedikamente verordnet werden.

Etymologie

Der Begriff geht möglicherweise auf die niederländischen Wörter „kwakken“ (wie eine Ente schnattern, prahlen, anpreisen) und „zalver“ (Salbenverkäufer; Ende des 16. Jahrhunderts entlehnt[2]) zurück. Als Teil des mittelalterlichen Fahrenden Volkes priesen Quacksalber ihre Dienste in den bereisten Ortschaften an. Ebenfalls wahrscheinlich ist auch die Herkunft des Begriffes vom Quecksilber, da in der frühen Neuzeit Quecksilber-Salben und -Pflaster z. B. als Mittel gegen die Syphilis vertrieben wurden.[1][4]

Oft wurden und werden Begriffe wie Pfuscher, Kurpfuscher (im selben Zusammenhang[1][2]), Scharlatan, Medikaster,[2] Urinprophet oder Barfußarzt als gleichlautend gesehen, und damit offensichtliche oder unterstellte betrügerische Absicht und Unwirksamkeit der empfohlenen Methoden teils anders gewichtet. Der Medizinhistoriker wird hier allerdings Unterschiede machen.[5]

„Des Quacksalbers Praktik sei so gut,
daß sie allen Siechtum heilen tut…
Solch Narr kann dich in’nAbgrund stürzen,
eh du’sgemerkt, dein Leben kürzen!“

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Meyers Konversations-Lexikon, 5. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1897, S. 363.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Deutsches Wörterbuch, Grimm, Jacob und Wilhelm, Leipzig, Verlag von S. Hirzel, Band 13
  3. Grimmsches Wörterbuch, Band 1, Spalte 186.
  4. http://www.wispor.de/wp-red-q.htm
  5. Robert Jütte: Von den medizinischen Sekten des 19. Jahrhunderts zu den unkonventionellen Richtungen von heute

Weblinks

Wiktionary: Quacksalber – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Quacksalber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Quacksalber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.