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Punalua-Ehe

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Punalua-Ehe (hawaiisch punalua oder pirauru)[1] oder Gruppenehe bezeichnet eine eingeschränkte Form der Vielehe (Polygamie), die bei den Einwohnern der Inselkette Hawaii im Pazifischen Ozean verbreitet war. Punalua bezeichnet diejenigen Ehepartner, die eine Partnerin oder einen Partner gemeinsam haben, wird aber auch für andere Schwägerschaftsbeziehungen gebraucht.[2]

Der US-amerikanische Anthropologe Lewis Henry Morgan widmete 1877 der Punalua-Ehe ein Kapitel seines Werks Ancient Society (deutsch: Die Urgesellschaft).[3]

Friedrich Engels prägte dafür den Begriff Gruppenehe, den er im Rahmen seines evolutionistischen Modells als Zwischenstufe zwischen der angeblich uneingeschränkten Promiskuität „primitiver“ und der Monogamie „zivilisierter“ Völker postulierte. Die Ethnologin Bettina Beer bestreitet, dass auf Hawaii die Gruppenehe praktiziert wurde.[4]

Literatur

  • Friedrich Engels: Ein neuentdeckter Fall von Gruppenehe. Nach: Die Neue Zeit. Jahrgang 11, Nr. 12, Band 1, S. 373–375 (online auf mlwerke.de).
  • Lewis Henry Morgan: Chapter III. The Punaluan Family. In: Derselbe: Ancient Society; or Researches in the Lines of Human Progress from Savagery, through Barbarism to Civilization. Nachdruck. Henry Holt, New York 1907, S. 424 ff. (original London 1877, S. 323 ff.; deutsch 1908: Die Urgesellschaft. Untersuchungen über den Fortschritt der Menschheit aus der Wildheit durch die Barbarei zur Zivilisation; online auf archive.org).
  • Heinrich Schurtz: Altersklassen und Männerbünde: Eine Darstellung der Grundformen der Gesellschaft. Reimer, Berlin 1902, S. 173–189 (Seitenansichten auf archive.org; Volltext des Buches).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Schurtz: Altersklassen und Männerbünde: Eine Darstellung der Grundformen der Gesellschaft. Reimer, Berlin 1902, S. 176 (Seitenansicht auf archive.org).
  2. Lexikon-Eintrag: punalua in Hawaiian Dictionaries. 2003, abgerufen am 26. April 2019 (englisch).
  3. Lewis Henry Morgan: Chapter III. The Punaluan Family. In: Derselbe: Ancient Society; or Researches in the Lines of Human Progress from Savagery, through Barbarism to Civilization. Nachdruck. Henry Holt, New York 1907, S. 424 ff. (original London 1877, S. 323 ff.; deutsch 1908: Die Urgesellschaft. Untersuchungen über den Fortschritt der Menschheit aus der Wildheit durch die Barbarei zur Zivilisation; online auf archive.org).
  4. Bettina Beer: „Gruppenehe“. In: Walter Hirschberg (Begr.), Wolfgang Müller (Red.): Wörterbuch der Völkerkunde. Neuausgabe, 2. Auflage, Reimer, Berlin 2005, S. 157.
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