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Rotes Sandelholz

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Rotes Sandelholz
Pterocarpus santalinus - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-114.jpg

Rotes Sandelholz (Pterocarpus santalinus)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Dalbergieae
Gattung: Pterocarpus
Art: Rotes Sandelholz
Wissenschaftlicher Name
Pterocarpus santalinus
(L. f.)

Das Rote Sandelholz (Pterocarpus santalinus) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Es kommt endemisch in Indien vor und unterliegt dem Washingtoner Artenschutzabkommen. Das Holz ist von dunkelroter Färbung und wird unter anderem für Möbel und Schnitzereien oder in Räucherwerk verwendet. Mit dem Sandelholzbaum (Santalum) ist diese Art nicht verwandt.

Beschreibung

Das Rote Sandelholz wächst als laubabwerfender Baum mit Wuchshöhen um die 10 m. Die Netzborke ist bräunlich-schwarz und tief gefurcht. Die Blätter sind unpaarig gefiedert, mit meist drei Blättchen.[1] Deren Form ist oval bis rund mit glattem Rand.

Die gelben zwittrigen Schmetterlingsblüten sind circa 16 mm groß und leicht duftend.[2] Die Früchte sind geflügelt und inklusive dem Flügel im Durchmesser 3–8 cm groß.[1] Jede Frucht enthält einen, selten zwei Samen, die bohnenförmig und rötlich-braun gefärbt sind.

Das Holz ist im frischen Zustand leuchtend rot und dunkelt zu rotbraun bis fast schwarz nach. Die Rohdichte reicht von 580 bis 730 kg/m³. Die Gefäße sind zerstreutporig angeordnet und die Holzstrahlen einreihig. Im Querschnitt ist außerdem Axialparenchym erkennbar, das in Bändern und paratracheal (um die Gefäße herum) vorliegt.[3]

Exemplar Pterocarpus santalinus im Talakona forest, Indien
Blütenstand
Rinde
Holz

Ökologie

Pterocarpus santalinus wächst in der Vegetationszone tropischer Trockenwälder.

Die Art blüht in der Trockenperiode zwischen Ende März und Ende Mai. Die Blüten öffnen sich nachts bis in die frühen Morgenstunden und werden in mondhellen Nächten durch Bienen, z. B. der Riesenhonigbiene bestäubt. Außerdem wurde fakultative Xenogamie beobachtet.[2]

Obwohl viele Blüten gebildet werden, ist die Fruktifikationsrate nur sehr niedrig, was zusammen mit dem kleinen Verbreitungsgebiet und intensiver Nutzung durch den Menschen zu einer Gefährdung der Art geführt hat, siehe auch Abschnitt Schutzstatus.

Vorkommen

Die Art gilt als endemisch für Indien, das Vorkommen in anderen Ländern, zum Beispiel China ist nicht gesichert. Das Verbreitungsgebiet in Indien erstreckt sich über die südlichen Bereiche der Ostghats.[1]

Verwendung

Holz

Das Kernholz von Pterocarpus santalinus wird vor allem wegen seiner dunkelroten Farbe und der hohen Dichte geschätzt. Es werden unter anderem Möbel und Musikinstrumente daraus gebaut, zum Beispiel die japanische Shamisen, aber auch Ziergegenstände und Skulpturen.[1]

Schachfiguren aus Rotem Sandelholz

International wird das Holz unter den Namen „red sandalwood“, „red saunders“ oder „red sanderswood“ gehandelt.[4]

Medizin

In Indien werden das Kernholz bzw. Auszüge daraus zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. Weiterhin soll es entzündungshemmend und bei Hautkrankheiten wirken. Teilweise wird auch die Rinde für medizinische Zwecke verwendet. In Räucherwerk spielt das Rote Sandelholz ebenfalls eine Rolle, meist ist es in Form von Holzbruchstücken enthalten.[1]

Farbstoff

Früher dienten Extrakte des Holzes zum Färben von Textilien, die Art zählt zu den sogenannten unlöslichen Rothölzern. Mit der Verwendung von synthetischen Färbemitteln verlor diese Färbemethode allerdings an Bedeutung. Hauptfarbstoff im Roten Sandelholz ist das Santalin. Ein Vorteil der Färbung mit Santalin ist, dass keine Beize nötig ist, um die Farbe im Stoff zu fixieren, sondern lediglich eine anschließende Behandlung mit einer sauren Lösung.[5] Aktuell wird der Farbstoff zum Beispiel zum Färben von Getränken in der Lebensmittelindustrie verwendet.[1]

Schutzstatus

Das Rote Sandelholz unterliegt seit 1995 dem Washingtoner Artenschutzabkommen und ist dort im Anhang II gelistet.[6] Ein Handel ist also unter bestimmten Auflagen erlaubt. Zusätzlich besteht allerdings ein Einfuhrverbot dieser Art in die EU aus dem Herkunftsland Indien.[7]

Die IUCN hat das Rote Sandelholz 1998 als stark gefährdet (endangered) eingestuft.[8]

Weblinks

 Commons: Rotes Sandelholz (Pterocarpus santalinus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Mulliken, T., Crofton, P. (2008). Review of the Status, Harvest, Trade and Management of Seven Asian CITES-listed Medicinal and Aromatic Plant Species. BfN-Skripten 227. Abgerufen am: 13.01.17
  2. 2,0 2,1 Rao, S.P., Raju, A.J.S. (2002). Pollination ecology of the Red Sanders Pterocarpus santalinus (Fabaceae), an endemic and endangered tree species. Current Science 83(9).
  3. Richter, H.G., and Dallwitz, M.J. (2000 onwards). Pterocarpus santalinus in Commercial timbers: descriptions, illustrations, identification, and information retrieval. Version: 25th June 2009. Abgerufen am: 20.02.17
  4. Pterocarpus santalinus bei GRIN Taxonomy. Abgerufen am: 20.02.17
  5. Benscheidt, K.M. (2010). Farbstoffe aus Gehölzen – Vorkommen und wirtschaftliches Potential. Diplomarbeit, Universität Hamburg.
  6. BfN (2016). Liste der in CITES und der Verordnung (EG) Nr. 338/97|VO(EG) 338/97 geschützten Holzarten (Stand: 9. Mai 2016). Abgerufen am: 02.12.16
  7. BfN (2013). Aktuelle Einfurverbote von Holzarten (Stand: 13. Februar 2013). Abgerufen am: 02.12.16
  8. IUCN (2017). The IUCN Red List of Threatened Species (Stand: 1998). Abgerufen am: 19.02.17
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rotes Sandelholz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.