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Psychosoziale Unterstützung

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Die Psychosoziale Unterstützung (PSU) ist ein Angebot, das versucht der Psychotherapie zuvorzukommen. Der Begriff wird nicht einheitlich verwendet und ist im deutschen Sprachraum nicht definiert.

PSU ist keinesfalls Therapie, sondern Prävention oder „Hilfe zur Selbsthilfe“. Psychotherapie ist in Deutschland gesetzlich nur Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PsychThG) und Heilpraktikern (HeilprG), allerdings diesen nur im eingeschränkten Maße, erlaubt. Wann eine Psychotherapie notwendig ist, entscheiden Ärzte und Psychologen.

Akute Hilfe

Eine schnelle psychosoziale Unterstützung reagiert als eine Psychosoziale Notfallversorgung auf akute Ereignisse. Sie wird Menschen angeboten, die ein akutes Ereignis zu verarbeiten haben (Mitarbeiter von Banken und Geschäften nach Überfällen, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen).

Der zuständige Spezialdienst für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wird als Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SbE) bezeichnet, für sonstige Betroffene spricht man von der Krisenintervention im Rettungsdienst. Siehe auch Notfallseelsorge. Eine wichtige Rolle bei der PSU spielen die Peers. Das sind Personen in Einsatzorganisationen, die dazu ausgebildet sind, ihren Kollegen bzw. Kameraden zu helfen, psychisch belastende Einsätze und den damit verbundenen Stress zu bewältigen.

Psychosoziale Betreuung in Krankenhäusern

Liaisondienst ist die fachärztliche Mitbetreuung während eines Krankenhausaufenthaltes im Auftrag des behandelnden Arztes. Dies fällt unter die so genannte psychosoziale Betreuung und ist daher besonders bei psychosomatischen Krankheiten wichtig.

Psychosoziale Netzwerke in der Bundeswehr

In dem sogenannten Psychosozialen Netzwerk (PSN) der Bundeswehr sind seit 2004 regional Ärzte, Psychologen, Militärseelsorger und Sozialarbeiter organisiert, um bei Bedarf betroffenen Soldaten und deren Angehörigen psychosoziale Unterstützung anbieten zu können. Insbesondere die Prävention und rechtzeitige Erkennung von PTBS im Rahmen der Auslandseinsätze führte zur Schaffung dieser Struktur. Nicht gleichzusetzen ist diese Einrichtung mit den Kriseninterventionsteams (KIT), die bei einer akuten Traumatisierung, beispielsweise bei einem Massenschadensereignis, eingesetzt werden. Bis 2010 haben sich ca. 80 dieser regionalen Netzwerke organisiert.

Disease Management

Im Disease Management fungiert die Psychosoziale Unterstützung als Hilfsmittel zur optimalen Lebensqualität.

Psychosoziale Betreuung Abhängiger

Psychosoziale Betreuung ist außerhalb von Substitutionsprogrammen manchmal die einzige Möglichkeit des Kontakts von Abhängigen zu Hilfseinrichtungen. Zudem ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Substitutionsprogramme bei einer Abhängigkeit von Opioiden. Eine Verordnung von Methadon alleine ist eventuell nur bei einer Minderheit der in Frage kommenden Patienten ausreichend wirksam, während die zusätzliche psychosoziale Betreuung die Effizienz der Substitutionstherapie wesentlich erhöht.[1] Umgekehrt gibt es keine belastbaren Hinweise, dass eine alleinige psychosoziale Betreuung effizient ist - auch nicht in Langzeitentzügen. Somit wird auch nicht empfohlen, die zur Verfügung stehenden Ressourcen von einer Methadon-Langzeittherapie zu psychosozial gestützten Langzeitentzügen umzuleiten, so attraktiv die Vorstellung einer zeitlich begrenzten Therapie sein mag.[2] Im Gegensatz zu einer alleinigen intensiven psychosozialen Betreuung ist auch die Kombination von Buprenorphin und intensiver psychosozialer Betreuung sicher und hocheffektiv.[3]

Siehe auch

Einzelbelege

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Psychosoziale Unterstützung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.