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Psuke desimra

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Psuke desimra (aramäisch פְסוּקֵי דְּזִמְרָא; Abschnitt des Gesangs[1][2] ) sind „Psalmen im Morgengebet“ [3]. Die Psalmen werden im jüdischen Morgengebet (Schacharit) gesprochen, während des Synagogengottesdienstes meist durch den Chasan gesungen.

Beschreibung

Der Zweck von Psuke desimra ist es, dass jeder einzelner Betende Lob auf den Gottesnamen vortragen kann, bevor Bittgebete an Gott gerichtet werden, die später während des Schacharit und im Laufe des Tages (Mincha und andere) stattfinden.[4]Am Anfang bestand der Abschnitt ausschließlich aus den Psalmen 145-150, gebildet durch Jose ben Chalafta im 2. Jahrhundert.[5]. Die Erweiterungen kamen erst später dazu. Lange Zeit waren diese Gebete nicht Pflichtbestandteil des regulären jüdischen Gottesdienstes. Maimonides machte sie zum Gegenstand seiner Werke und erklärte, dass Optimismus Voraussetzung für die Hymnen sei. Anschließend wurden sie Pflichtbestandteil des regulären jüdischen Gottesdienstes. Maimonides schrieb auch, dass diese Gebete langsam und mit der Leidenschaft gesungen werden mussten [6]

Inhalt (regulär)

„Mismor Schir […]“ hebräisch מִזְמוֹר - שִׁיר חֲנֻכַּת הַבַּיִת לְדָוִד; dt. Psalm - Gesang, das dem Hause David gewidmet ist Psalm 30. vorgetragen zu Beginn des Psuke desimra.
Baruch sche-amar […]“ hebräisch "בָּרוּךְ שֶׁאָמַר והיה העולם"; dt. „Gesegnet, derjenige, der gesprochen und es ward die Welt[7] Der erste eröffnende Segensspruch des P'sukej de-Simra
Hodu […]“ hebräisch "הוֹדוּ לה' קָרְאוּ בִּשְּׂמוֹ "; dt. „Huldiget Gott, verkündet seinen Namen “[8] Dankgebet.
Mismor le-Toda hebräisch מִזְמוֹר לְתוֹדָה; dt. „Psalm zum Dankbekenntnis“[9] Psalm 100
Jehi kewod […]“ hebräisch "יְהִי כְבוֹד ה' לעולם"; dt. „Ewig bleibt die Herrlichkeit Gottes“ [10] Eine Serie von Versen vorgetragen während des Pesukei Dezimra
Baruch Adonai Le'Olam […] hebräisch " בִּרְכַּת בָּרוּךְ ה' לְעולָם"; dt. „gesegnet sei Gott für immer....“ [11] Vorgetragen als Segensspruch, nachdem das Hallel abgeschlossen wurde.
wa-jewarech David […]“ hebräisch " וַיְבָרֶךְ דָּוִיד את ה' לעֵינִי כל הקָהָל "; dt. „Es segnete David Gott vor den Augen der Gemeinde“ [12] Von 1. Buch der Chronik, Kapitel 29, Verse 10-13
Ata hu Adonai le-wadecha hebräisch "אַתָּה-הוּא ה' לְבַדֶּךָ "; dt. „du Gott, du bists allein....“ [13] vom Buch Nehemiah, Kapitel 9, Verse 6-11
As Jaschir […]“ hebräisch "אָז יָשִׁיר מֹשֶׁה ובני ישראל "; dt. „damals sang Moses....“ [14] vom Buch Exodus 15:1-18
Jischtabach […]“ hebräisch "יִשְׁתַּבַּח שִׁמְךָ לָעַד מַלְכֵּנוּ"; dt. „Gepriesen werden Dein Name für immer....“ [15] Abschließender Segensspruch von Pesukei Dezimra

Inhalt (Ruhe-und Feiertag)

Am Ruhetag (Schabbat), Feiertage mit biblischen Ursprung sowie Hoschana Rabba, wurden verschiedene Psalmen zwischen „Hodu […]“ (hebräisch "הוֹדוּ לה' קָרְאוּ בִּשְּׂמוֹ "; dt. „Huldiget Gott, verkündet seinen Namen “[16]) und „Jehi kewod […]“ (hebräisch "יְהִי כְבוֹד ה' לעולם"; dt. „Ewig bleibt die Herrlichkeit Gottes“ [17]) hinzugefügt. So weil die Betenden sich nicht in der Hektik des Arbeitsalltags befinden.[18]

Im aschkenasischen Ritus (hebräisch נוֹסַח אַשְׁכְּנַז; "nosach Aschkenas") benutzt man noch folgende Psalmen: 19, 33, 34, 90, 91, 135, 136, 92, sowie 93.[19]

Im sephardischen Ritus (hebräisch יַהֲדוּת סְפָרַד) benutzt man noch folgende Psalmen:: 103, 19, 33, 90, 91, 98, 121, 122, 123, 124, 135, 136, 92, sowie 93.[20]

Am Ruhe- und Feiertag wird Nischmat (hebräisch נִשְׁמַת כָּל-חַי תְּבָרֵךְ אֶת-שִׁמְךָ; dt. "Der Atem [jedes Wesens]") [21]eingefügt. Im aschkenasischen Ritus folgt Schochen Ad, (hebräisch שׁוֹכֵן עַד) , während im sephardischen Ritus Schaw'at Anijim (hebräisch שַׁוְעַת עֲנִיִים) folgt.

Frauen

Es gibt einen Meinungsstreit darüber, ob Frauen bei "Psuke desimra" erforderlich oder erlaubt seien. Ausschlaggebend ist die Meinung, dass der Vortrag des "Psuke desimra" eine zeitgebundenes Gebot sei. Eine Meinungen verlangt dass Frauen "Psuke desimra" vollständig vortragen. Eine andere Meinung wiederum verbietet den Vortrag von "Psuke desimra" unter Frauen. Eine dritte Meinung erlaubt, aber verlangt von Frauen nicht den Vortrag des "Psuke desimra". Eine vierte Meinung erlaubt zwar den Vortrag von "Psuke desimra", aber verbietet den Vortrag bestimmter Teile des Abschnitts, darunter „Baruch schä-Amar […]“ (hebräisch "בָּרוּךְ שֶׁאָמַר והיה העולם"; dt. „Gesegnet, derjenige, der gesprochen und es ward die Welt[22]) sowie „Jischtabach […]“ (hebräisch "יִשְׁתַּבַּח שִׁמְךָ לָעַד מַלְכֵּנוּ"; dt. „Gepriesen werde Dein Name für immer....“ [23]). <br\>

Der aschkenasische Ritus betrachtet "Psuke desimra" als Pflichtbestandteil, unter der Voraussetzung, dass "Psuke desimra" kein zeitgebundenes Gebot sei, und jederzeit von allen vorgetragen werden dürfe.[24]<br\>

Im sephardischen Ritus ist man geteilter Meinung.[25]Einige Meinungen erlauben Frauen "Psuke desimra" vorzutragen, allerdings ohne Segenssprüche.[26]

Einzelnachweise

  1. http://www.morfix.co.il/%D7%A4%D6%B0%D7%A1%D7%95%D6%BC%D7%A7%D6%B5%D7%99%20%D7%93%D6%B0%D6%BC%D7%96%D6%B4%D7%9E%D6%B0%D7%A8%D6%B8%D7%90
  2. http://www.milog.co.il/זמר
  3. Dr. Albert Richter, Edouard Selig, Hebräisch / Deutsch: SIDDUR SCHMA KOLENU 2011, ISBN: 1009706993, S. 40 [Psuke Desimra]/Psalmen im Morgengebet]
  4. The Complete Artscroll Siddur, S. 58
  5. Hayim Halevy Donin: To pray as a Jew: a guide to the prayer book and the synagogue service, S. 168
  6. Hayim Halevy Donin: To pray as a Jew: a guide to the prayer book and the synagogue service, SS. 168-169.
  7. Hirsch, S. 45f
  8. Hirsch, S. 46f
  9. Hirsch, S. 55
  10. Hirsch, S. 79
  11. Hirsch, S. 93
  12. Hirsch, S. 93
  13. Hirsch, S. 95
  14. Hirsch, S. 96f
  15. Hirsch, S. 103
  16. Hirsch, S. 46f
  17. Hirsch, S. 79
  18. Hayim Halevy Donin:To pray as a Jew: a guide to the prayer book and the synagogue service, S. 178
  19. Holladay, William L. (1996): The Psalms Through Three Thousand Years: Prayerbook of a Cloud of Witnesses. Augsburg Fortress. ISBN 978-0-8006-3014-0, S. 142.
  20. Holladay, William L. (1996): The Psalms Through Three Thousand Years: Prayerbook of a Cloud of Witnesses. Augsburg Fortress. ISBN 978-0-8006-3014-0, S. 142.
  21. auch bekannt als: Gesang des Meeres (hebräisch שִירַת הַיָּם, Schirat HaJam) – auch bekannt als As Jaschir Mosche
  22. Hirsch, S. 45f
  23. Hirsch, S. 103
  24. Ellinson, G. (1992). The modest way: a guide to the rabbinic sources. Philipp Feldheim. ISBN 978-1-58330-148-7., S. 170.
  25. Ellinson, G. (1992). The modest way: a guide to the rabbinic sources. Philipp Feldheim. ISBN 978-1-58330-148-7., S. 171.
  26. Ellinson, G. (1992). The modest way: a guide to the rabbinic sources. Philipp Feldheim. ISBN 978-1-58330-148-7., S. 184.

Literatur

  • Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl / übers. u. erl. von Samson Raphael Hirsch. 3. Aufl. Frankfurt a. M.: Kauffmann, 1921.
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