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Portulak (Gattung)

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Portulak
Portulaca villosa

Portulaca villosa

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Portulakgewächse
Gattung: Portulak
Wissenschaftlicher Name der Familie
Portulacaceae
Juss.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Portulaca
L.

Portulak (Portulaca) ist die einzige Pflanzengattung der Familie der Portulakgewächse (Portulacaceae) in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen.

Beschreibung

Halbgefülltblühende Sorte von Portulaca grandiflora.
Illustration des Sommer-Portulak (Portulaca oleracea L.).
Sommer-Portulak (Portulaca oleracea)

Portulaca-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Viele Arten sind durch verdickte Blätter, verdickte Sprossachsen oder Speicherwurzeln sukkulent. Die Stängel sind aufrecht bis kriechend. Die meisten der einjährigen Arten sind zart und winzig.

Die Laubblätter sind meist wechselständig, selten gegenständig angeordnet. Die einfachen, ungestielten Laubblätter sind flach bis stielrund, oft fleischig und fast immer ganzrandig. Nebenblätter fehlen meist; sind sie vorhanden, bilden sie axilläre Haare.

Die oft endständig stehenden, zymösen oder seltener rispigen Blütenstände enthalten ein bis 30 Blüten und Hochblätter. Die ungestielten Blüten sind meist groß und auffällig, jedoch kurzlebig und oft kleistogam. Fast alle Arten sind zwittrig. Eingeschlechtliche Blüten treten nur sehr selten und dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Kelchblätter sind vermutlich nicht echt, sondern verschobene, modifizierte Hochblätter (Brakteen), während die Kronblätter verschobene Kelchblätter darstellen und echte Kronblätter fehlen. Es sind meist viele (selten nur vier, meist sechs bis 40, selten bis 100) Staubblätter vorhanden. Der Fruchtknoten ist unterständig oder halbunterständig. Bei vielen Arten öffnen sich die Blüten nur bei Sonnenschein, deshalb werden sie wie viele andere Arten unterschiedlicher Gattungen auch Mittagsblumen genannt.

Sie bilden Kapselfrüchte, die sich im Querschnitt öffnen und viele Samen enthalten. Die winzigen Samen sind selten braun, meist schillernd grau bis glänzend schwarz und kugelig bis nierenförmig.

Die Chromosomenzahlen betragen n = 4, 5, 8, 9.

Verbreitung

Die Portulakgewächse sind, bis auf die Polargebiete, weltweit verbreitet. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in der Südhalbkugel. Sie gedeihen meist in ariden tropischen und subtropischen Gebieten. Verbreitungsschwerpunkte liegen in Afrika und Südamerika. Nur wenige Arten besiedeln gemäßigte Gebiete.

Systematik

Äußere Systematik

In den letzten Jahren durchgeführte DNA-Analysen haben die schon lange gehegte Vermutung bestätigt, dass die Portulakgewächse keine einheitliche, monophyletische Familie bilden, sondern ausgeprägt paraphyletisch sind. Wegen der sehr großen Variabilität der Pflanzen sind morphologische Merkmale und sogar die sonst als „konservativ“ geltenden Blütenmerkmale kein zuverlässiges Mittel zur Unterscheidung von Gattungen und Arten. Dies führte dazu, dass heute nur noch die Gattung Portulaca in der Familie verblieben ist. Die überwiegende Anzahl der früher hier eingeordneten Gattungen sind heute in der Familie der Montiaceae enthalten.

Sehr nahe verwandt mit den Portulacaceae s.str. sind die Kakteengewächse (Cactaceae), Anacampserotaceae und Talinaceae. Neuste Forschungsergebnisse legen nahe, dass diese sogar innerhalb der Portulakgewächse verschachtelt sind. [1] Sollten die Kakteen als eigenständige Familie erhalten bleiben, wären die Portulakgewächse in wenigstens zwei einzelne Familien zu teilen. Entweder belässt man die Portulacaceae s.l. als paraphyletische Familie oder - wenn man nur monophyletische Taxa zulässt - sind es monogenerische Familien wie Portulacaceae s.str., Anacampserotaceae und Talinaceae. [2]

Ebenfalls relativ nahe verwandt sind die in einer Klade stehenden Halophytaceae, Didiereaceae, Basellaceae und Montiaceae. Nach neuesten Forschungsergebnissen wird vorgeschlagen, die bisherigen Gattungen der Portulakgewächse Calyptrotheca, Ceraria und Portulacaria zu den Didiereaceae zu zählen. [3]

Innere Systematik

Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Gattung Portulaca erfolgte 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum.[4] Der Familienname Portulacaceae wurde 1789 von Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum veröffentlicht.[5] Die Typusart ist Portulaca oleracea L. Synonyme der Gattung sind Lemia Vand. (1788), Merida Neck. (1790), Portulacca Haw. (1812, nom. inval. ICBN-Artikel 61.1), Lamia Endl. (1839) und Sedopsis (Endl.) Exell & Mendonca (1937).[6]

Zur Gattung Portulaca gehören folgende Arten:[7]

Quellen

Literatur

  • R. Matthew Ogburn & Erika J. Edwards: Anatomical variation in Cactaceae and relatives: Trait lability and evolutionary innovation., in American Journal of Botany, 96, 2009, S. 391-408.
  • Roger Charles Carolin: A review of the family Portulacaceae, in Taxon, 23, 1974, S. 725-728.
  • J. Jage: 47. Familie: Portulacaceae, in Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 2. Auflage, 3(2), 1979, S. 1183-1221.
  • Roger Charles Carolin: Notas sobre Portulacaceae de la Argentinia, in Parodiana 3(2), 1987, S. 329-332.
  • B.L. Nyananyo: The systematic significance of seed morphology and anatomy in the Portulacaceae (Centrospermae), in Folia Geobot. Phytotax., 23, 1988, S. 275-79 & plates 8-13.
  • M. Prabhakar, P. Leelavathi, & B.K.V. Kumar: SEM studies on seeds of Indian Portulacaceae and their taxonomic significance, in Asian J. Pl. Sci. 2, 1990, S. 9-14.
  • Roger Charles Carolin: A review of the family Portulacaceae, in Austral. Journ. Bot., 35(4), 1993, 383-412.
  • L. I. Malyschev & G. A. Peschkova (Hrsg.): Portulacaceae - Ranunculaceae, in Flora of Siberia Series Volume 6, 2003.
  • Lonnie J. Guralnick, Michael D. Jackson: The Occurrence and Phylogenetics of Crassulacean Acid Metabolism in the Portulacaceae. In: International Journal of Plant Sciences. Band 162, Nummer 2, 2001, S. 257–262, DOI:10.1086/319569.
  • B. L. Nyanannyo, S. I. Mensah: Distribution and origins of members of the Family Portulacaceae (Centrospermae). In: Journal of Applied Sciences & Environmental Management, Band 8, Nummer 2, 2004, S. 59–62.

Einzelnachweise

  1. Basal cactus phylogeny: implications of Pereskia (Cactaceae) paraphyly for the transition to the cactus life form [1]
  2. Reto Nyffeler: The closest relatives of cacti: insights from phylogenetic analyses of chloroplast and mitochondrial sequences with special emphasis on relationships in the tribe Anacampseroteae, in American Journal of Botany, 94, 2007, S. 89-101.: Online.
  3. Wendy L. Applequist & Robert S. Wallace: Expanded circumscription of Didiereaceae and its division into three subfamilies, in Adansonia, sér. 3 , 25(1), 2003: pdf-Online.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. 1. Auflage, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 445–446 (online).
  5. Genera Plantarum, secundum ordines naturales disposita juxta methodum in Horto Regio Parisiensi exaratam. Paris 1789, S. 312 (online).
  6. * Urs Eggli: Portulaca. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Band 2, Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen), Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3915-4, S. 428.
  7. * Urs Eggli: Portulaca. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Band 2, Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen), Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3915-4, S. 430–433.

Weblinks

 Commons: Portulak (Portulaca) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Portulak (Gattung) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.