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Portofino

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Portofino
Wappen
Portofino (Italien)
Portofino
Staat: Italien
Region: Ligurien
Provinz: Genua (GE)
Koordinaten: 44° 18′ N, 9° 12′ O44.3039444444449.20783333333333Koordinaten: 44° 18′ 14″ N, 9° 12′ 28″ O
Höhe: m s.l.m.
Fläche: 2 km²
Einwohner: 401 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 201 Einw./km²
Postleitzahl: 16034
Vorwahl: 0185
ISTAT-Nummer: 010044
Demonym: Portofinesi
Schutzpatron: Sankt Georg
Website: www.comune.portofino.genova.it

Portofino (ligurisch Portofin, lateinisch Portus Delphini) ist eine italienische Gemeinde mit 401 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) in Ligurien und liegt östlich von Genua. Ihr Territorium ist mit zwei Quadratkilometern das kleinste in der Provinz Genua.

Geographie

Panorama von Portofino
Bucht bei Portofino

Portofino liegt im westlichen Abschnitt des Golfo del Tigullio an einer Bucht der gleichnamigen Halbinsel. Von der Regionalhauptstadt Genua ist die Gemeinde circa 36 Kilometer entfernt. Die Halbinsel von Portofino stellt die geographische Trennlinie zwischen dem Golf von Tigullien und dem Golfo Paradiso dar.

Die Nachbargemeinden von Portofino sind Camogli und Santa Margherita Ligure. Mit diesen beiden Gemeinden verwaltet Portofino das Meeresschutzgebiet Portofino, in welchem es sich befindet. Zudem gehört die Gemeinde zum Naturpark Portofino.

Die exponierte landschaftliche Lage des Naturhafens hat nicht zuletzt durch den Zuzug von Prominenten den Ort weltbekannt gemacht. Die touristische Infrastruktur stößt dadurch regelmäßig an ihre Grenzen.

Geschichte

Nach Plinius dem Älteren wurde der Ort vom Römischen Reich unter dem Namen Portus Delphini (Delfinhafen) gegründet.[2] Wahrscheinlich bezieht sich der ursprüngliche Name auf die starke Verbreitung dieser Meeressäuger im Golf von Tigullien. Das Fischerdorf wird in einer Urkunde aus dem Jahr 986 erwähnt, in der Adelheid von Burgund, die Frau von Lothar II., die Gemeinde der nahegelegenen Abtei von San Fruttuoso schenkt. Heute unterliegt die Abtei der Verwaltung von Camogli.

1171 wurde das kleine Dorf zusammen mit der nahegelegenen Stadt Santa Margherita Ligure unter die Verwaltungshoheit von Rapallo gestellt. Ab dem Jahr 1229 wurde Portofino, wie auch das gesamte Territorium von Rapallo, ein Teil der Republik Genua. Dadurch konnten die genuesischen Handelsschiffe den geschützten Naturhafen des Ortes als Zuflucht nutzen.

1409 wurde Portofino von dem Französischen König Karl VI. an Florenz verkauft. Kurze Zeit darauf wurde der missliebige Regent jedoch aus Genua vertrieben und die Ortschaft an Genua zurückgegeben. Im weiteren 15. Jahrhundert wechselte die Verwaltung von der Familie der Fregosi zu den Familien der Spinola, Fieschi, Adorno und Doria. 1608 wurde Portofino dem Hafenamt von Rapallo unterstellt.

Im Jahr 1815 ging die Gemeinde, entsprechend dem Wiener Kongress (1814-1815), zusammen mit den anderen Gemeinden der Republik von Genua in das Königreich Sardinien über. 1861 wurde Portofino in das Königreich Italien eingegliedert. Während des Zweiten Weltkrieges wurden bei der nahegelegenen Ortschaft Olivetta zwanzig Partisanen von faschistischen Soldaten erschossen. Die Erschießung, die in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember 1944 stattfand, erfolgte auf Befehl des Polizeichefs von Genua Friedrich Engel[3]. Zwischen August und Oktober 1943 operierte auch eine deutsche Seenotfliegerstaffel von Portofino.

Demographische Entwicklung

Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung in Italien/Portofino

Wirtschaft

Seit dem großen Besucheransturm, erst britischer, später deutscher Touristen, zu Beginn der 1990er Jahre ist die Wirtschaft Portofinos nahezu ausnahmslos an den Tourismus gebunden. Die Gemeinde wie ihr Umland sind ein wichtiges Ausflugsziel für Besucher aus aller Welt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sakralbauten

Die Chiesa di San Giorgio

Die romanische Chiesa di San Giorgio aus dem 12. Jahrhundert wurde nach ihrer kompletten Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1950 rekonstruiert. In der Kirche werden die Reliquien von Sankt Georg aufbewahrt.

Im historischen Teil von Portofino steht die Chiesa di San Martino. Sie wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert errichtet und ist wie auch die Chiesa di San Giorgio in romanischem Stil gehalten. Sie ist dem Heiligen Martin von Tours geweiht.

Im Ort befindet sich außerdem das Oratorio di Nostra Signora dell’Assunta, das der Unbefleckten Empfängnis gewidmet wurde und Sitz einer Bruderschaft ist. Das Oratorium wurde im 14. Jahrhundert errichtet und im 15. Jahrhundert teilweise umstrukturiert. Dabei ging der ursprüngliche Charakter weitestgehend verloren. Das Hauptportal besteht aus Schiefer und stammt aus der Renaissance. Darüber befindet sich eine Lünette aus dem Jahre 1555, das in einem Flachrelief Maria mit Kind umgeben von den lokalen Glaubensbrüdern darstellt. Im Innenraum stehen zwei Prozessionskreuze, ein weißes und ein schwarzes, die 105 beziehungsweise 115 Kilogramm wiegen und auch heute noch zum Patronatsfest zur Prozession getragen werden.

Festungsbauten

Oberhalb des Ortes steht das Castello Brown, früher auch Castello di San Giorgio genannt. Es wurde im 14. Jahrhundert errichtet, später zu einer Privatvilla umgebaut und dient heute als Museum der Gemeinde.

Feste

In Portofino finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, an denen bekannte Personen aus dem Bereich Kultur und Showgeschäft teilnehmen.

Am 23. April findet das Patronatsfest für Sankt Georg statt.

Literatur, Film und Musik

Portofino ist der Schauplatz der 1922 hier im Castello Brown entstandenen Novelle Enchanted April (Verzauberter April) der britischen Autorin Elizabeth von Arnim sowie des gleichnamigen Films des Regisseurs Mike Newell (1992).

Mit dem Lied Love in Portofino, der 1958 von Fred Buscaglione komponiert und von Leo Chiosso geschrieben wurde, erlangte Portofino weltweite Berühmtheit in den 1950er Jahren.

Im Film Come September von 1961 mit Gina Lollobrigida und Rock Hudson in der Rolle des reichen Robert L. Talbot diente das Luxus-Hotel Splendido oberhalb von Portofino als Talbots Villa, die während dessen Abwesenheiten vom Dienst-Personal als Hotel betrieben wurde.

Am Golf von Tigullien und in Portofino wurden in den 1990er Jahren eine Reihe weiterer italienischer, aber auch ausländischer Kinofilme gedreht.

1995 wählten Michelangelo Antonioni und Wim Wenders Portofino als Kulisse für den Film Jenseits der Wolken mit John Malkovich und Sophie Marceau. Außerdem spielten die amerikanische Soapopera Reich und Schön und das italienische Pendant CentoVetrine für einige Folgen in der Gemeinde.

Portofino wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika von den Universal Studios von Orlando in Florida nachgebaut.

Gemeindepartnerschaften

Portofino unterhält Partnerschaften mit der irischen Stadt Kinsale sowie mit der spanischen Inselstadt Palma de Mallorca.

Infrastruktur

Blick von der Chiesa di San Giorgio auf das Ligurische Meer

Straßenverkehr

Portofino liegt an der Provinzstraße 227, die das Fischerdorf mit Santa Margherita Ligure verbindet. Eine direkte Anbindung an die Autobahn besteht nicht. Die nächste Autobahnzufahrt befindet sich bei Rapallo zur A12. Da Portofino nur über wenige Parkmöglichkeiten verfügt und die Zufahrt von der lokalen Polizei limitiert wird, ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel dringend geraten. Von Rapallo und Santa Magherita besteht eine Busverbindung in 15 minütigen Intervallen.

Öffentlicher Verkehr

Der nächste Bahnhof zu Portofino ist der von Santa Margherita Ligure an der Bahnstrecke Pisa–La Spezia–Genua. Der Bahnhof liegt im Abschnitt Genua–La Spezia.

Am Bahnhof befindet sich eine Bushaltestelle der Azienda Trasporti Provinciali, von der aus regelmäßig Busse nach Portofino abfahren.

Schifffahrt

Alternativ kann Portofino auch mit dem Schiff erreicht werden. Von Rapallo legt ein Schiff nahezu stündlich mit einem Zwischenstopp in Santa Margherita Ligure ab. Weitere Seeverbindungen bestehen von Camogli und San Fruttuoso aus.

Persönlichkeiten

Der Hafen von Portofino

Portofino beherbergte eine Reihe von bekannten Persönlichkeiten:

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2017.
  2. Die Geschichte Portofinos auf der Homepage der Gemeinde (it.)
  3. Darstellung des ILSREC Genova

Weblinks

 Commons: Portofino – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Portofino aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.