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Pirmin Meier

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Pirmin Adrian Meier (* 21. Februar 1947 in Würenlingen, Kanton Aargau) ist ein Schweizer Autor, Erwachsenenbildner und früherer Gymnasiallehrer.

Leben

Pirmin Meier wuchs als Sohn einer Metzgerfamilie in Würenlingen auf. Er studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Zürich und promovierte bei Peter von Matt mit einer Arbeit über Reinhold Schneider als historiographischer Schriftsteller. Danach betätigte er sich als Redaktor beim katholischen Aargauer Volksblatt, als Mitherausgeber der Werke Reinhold Schneiders im Verlag Suhrkamp/Insel sowie als Bezirkslehrer im Kanton Aargau.

Von 1979 bis 2012 unterrichtete er an der Kantonsschule Beromünster die Fächer Deutsch, Philosophie, Religionskunde und Ethik. Er betätigt sich als historiographischer Schriftsteller, Publizist, Erwachsenenbildner und Fernsehmitarbeiter vor allem im Bereich der historischen Landeskunde und der Spiritualität. Als Herausgeber und früherer Lektor betreute er seit 1991 die Werke des Schweizer Arbeiterschriftstellers Karl Kloter.[1]

Er wohnt in Rickenbach LU. Sein älterer Bruder Fritz Meier (1936–1992), christlich-sozialer Politiker, publizierte Bücher zur Regional- und Bildungsgeschichte des Kantons Aargau.

Leistungen

Für den mit Meier befreundeten Schriftsteller Hansjörg Schneider ist dieser «der eigenständigste, eigenwilligste Schweizer Geschichtsschreiber seiner Generation»,[2] für den Publizisten Eduard Stäuble «ein historiographischer Schriftsteller hohen Ranges».[3] Seine Werke bewegen sich in der Tradition belletristischer Geschichtsschreibung der angelsächsischen Länder und Frankreichs, wie sie in deutscher Sprache von Golo Mann praktiziert wurde, einem Vorgänger Pirmin Meiers als Träger des Bodensee-Literaturpreises. Programmatisch ist der Untertitel «eine erzählerische Recherche» im Buch über Heinrich Federer. Die Hauptfiguren seiner literarischen Biographien sind durchwegs kreative Denker, die im Laufe ihres Lebens vorübergehend oder dauerhaft ins gesellschaftliche Abseits geraten. Meiers erfolgreichstes Werk Paracelsus, Arzt und Prophet wurde in verschiedene Sprachen (u. a. Russisch) übersetzt und ist 2013 in 6. Auflage 2013 mit Widmung «in memoriam Bundesrat Otto Stich» erschienen. Anerkennung fand Meiers umfangreichstes Werk Ich Bruder Klaus von Flüe beim Mystikkenner Alois M. Haas als bisher «beste Interpretation» des Schweizer Nationalheiligen.[4] Kritisch äusserte sich 2008 Hugo Loetscher über Meiers wenig globalisierungsfreundlichen Konservativismus und ein stark christlich geprägtes Europabild bei gleichzeitigem Lob für eine unkonventionelle Geschichtsbetrachtung, durch welche «die Innerschweiz auf die literarische Landkarte der Schweiz» gekommen sei.[5]

1984 veröffentlichte Pirmin Meier einen Lyrikband in freier Versform, gespickt mit literarischen Anspielungen. Seit 2004 schrieb er Libretti zu musikalischen Festspielen und Oratorien, so die mit volksreligiösen Motiven durchsetzte Hagiographie Vitus (über den hl. Veit), vertont von Enrico Lavarini, und zuletzt die Heiligkreuzvesper für Carl Rütti, die im Mai 2013 in der Wallfahrtskirche Heiligkreuz (Entlebuch) uraufgeführt wurde. 2011 erschien von Meier im Schweizerischen Jugendschriftenwerk Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen, eine Neubearbeitung des Jugendromans Der Schmied von Göschenen von Robert Schedler.

Auszeichnungen

Schriften

Selbstständige Publikationen

  • Reinhold Schneider: Kurzer Führer durch Leben und Werk. Baden-Verlag, Baden 1972
  • Form und Dissonanz. Reinhold Schneider als historiographischer Schriftsteller. Lang, Bern 1978
  • Gsottniger Werwolf. Literatengedichte. SAZ, Zürich 1984
  • Joseph Victor von Scheffel und das Seetal. Zum 100. Todestag des Dichters. In memoriam Dr. Samuel Siegrist. Seengen 1986
  • Fundamentalismus, eine neue Bedrohung? IPZ, Zürich 1989
  • Memorial Muri. Stiftung St. Martin, Muri 1991
  • Paracelsus. Arzt und Prophet. Annäherungen an Theophrastus von Hohenheim. Ammann, Zürich 1993; 6. Auflage, Unionsverlag, Zürich 2013
  • Schweiz. Geheimnisvolle Landschaft im Schatten der Alpen. Goldmann (Magisch Reisen), München 1993
  • Ich Bruder Klaus von Flüe. Eine Geschichte aus der inneren Schweiz. Ein biographischer Diskurs. Ammann, Zürich 1997; 2. Auflage Zürich 2000
  • Die Einsamkeit des Staatsgefangenen Micheli du Crest. Eine Geschichte von Freiheit, Physik und Demokratie. Pendo, Zürich 1999
  • Eduard Spörri. Ein Alter Meister aus dem Aargau. AT, Aarau 2001
  • Mord, Philosophie und die Liebe der Männer. Franz Desgouttes und Heinrich Hössli. Eine Parallelbiographie. Pendo, Zürich 2001
  • Der Fall Federer. Priester und Schriftsteller in der Stunde der Versuchung. Eine erzählerische Recherche. Ammann, Zürich 2002
  • Landschaft der Pilger. Geheimnisvolle Orte im Herzen der Schweiz. Comenius, Luzern 2005
  • Politik, Prinzipien und das Gericht der Geschichte. Eine mit angemessener Schärfe formulierte zeitkritische Analyse. Schweizerzeit, Flaach 2007
  • Lerne das Leben und lebe das Lernen. Ausblick auf Erwin Jaeckle (1909–1997) zum 100. Geburtstag. Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur, Zürich 2009, ISBN 978-3-033-02135-8
  • Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen. SJW, Zürich 2011, 144 Seiten, davon 16 Seiten Farbabbildungen, ISBN 978-3-7269-0597-2 (als E-Book 2014)
  • Xaver Herzog, 1810–1883, Pfarrer, Kirchenbauherr, Volksschriftsteller. Kirchgemeinde Ballwil 2012

Aufsätze (Auswahl)

Weblinks/Quellen

Einzelnachweise

  1. z. B. Karl Kloter: Irrwege und Heimwege, Prosa – Lyrik – Dokumente. Rothenhäusler Verlag, Stäfa 1995, ISBN 3-907960-72-6. Vgl. Rolf Dorner: Was den Arbeiter-Schriftsteller Karl Kloter im Alltag bedrängte. In: Löwenspur online, Nr. 1, abgerufen am 2. Juni 2013
  2. Hansjörg Schneider: Sokrates und de Sade in Helvetien. Rezension zu Mord, Philosophie und die Liebe der Männer, OnlineReports, 17. September 2001, abgerufen am 2. Juni 2013
  3. Eduard Stäuble: Ein historiographischer Schriftsteller hohen Ranges. In: STAB-Preis 2000 für Pirmin Meier. Nr. 36 der STAB-Schriftenreihe, S. 5
  4. Alois M. Haas: Ein Werk der Erinnerung und der Besinnung. In: STAB-Preis 2000 für Pirmin Meier. Nr. 36 der STAB-Schriftenreihe, Zürich 2000, S. 16
  5. Hugo Loetscher: Laudatio Pirmin Meier. In: Innerschweizer Kulturstiftung, Kultur- und Literaturpreis der Innerschweiz 2008. Luzern 2008, S. 23
  6. Luzerner Staatskanzlei: Verleihung des Innerschweizer Kulturpreises 2008 an Pirmin Meier, Schriftsteller und Lehrer, Rickenbach, LU, Presseportal news aktuell, 18. Januar 2008 (Pressemitteilung), abgerufen am 2. Juni 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pirmin Meier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.