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Phlegmatiker

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Phlegmatiker (als Skulptur) nach Johann Gottfried Knöffler

Als Phlegmatiker [flɛkˈmaːtikɐ] (von griechisch φλέγμα, phlegma, ˈflɛkmaː „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird, ausgehend von der Temperamentenlehre, ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist.

Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben.

Nach Aristoteles sei ein Phlegmatiker in ethischer Hinsicht unzulänglich und damit sittlich minderwertig. Denn in Hinblick auf die menschliche Empfindung der Zornesregung folge der Phlegmatiker nicht dem sittlich tugendhaften Weg der Mitte, der sich in einem ruhigen, aber bestimmten Verhalten äußere, sondern dem Extrem des Zuwenig, dem Phlegma. Ebenso falsch verhalte sich dieser Position nach der cholerische Mensch, der dem gegenteiligen Extrem verfallen ist, dem Jähzorn. Aristoteles äußerte diese Ansicht in seinem bedeutenden Werk Nikomachische Ethik im Kontext der Definition einer ethischen Tugend (arete). Für diese gelte, in Relation zwischen eigenen Handlungen und Empfindungen, stets die rechte Mitte in Bezug zu sich selbst zu finden. Ebendieser rechten Mitte sei der Phlegmatiker mit seinem Verhalten fern und verhalte sich damit, der aristotelischen Ethik folgend, sittlich untugendhaft.

Nach Eysenck ist das phlegmatische Temperament durch die Kombination von emotionaler Stabilität mit Introversion gekennzeichnet.

Die Entstehung der Charaktereigenschaften eines Menschen wird von der heutigen Persönlichkeitspsychologie allerdings differenzierter beurteilt; an ihrer Bildung sind viele andere Faktoren beteiligt.

Nach Oskar Hausdörfer (1864–1951[1]), müsse es das oberste Gebot eines stotternden Menschen sein, ein Phlegmatiker zu werden,[2] da dieser stets seine Nerven stabil halte und daraufhin sein Sprechen nicht ängstlich darauf beobachte, ob er imstande wäre, die aktuelle Situation zu bewältigen.

„Selbstsucht ist zwar eine Grundschwäche aller vier Temperamente, aber der Phlegmatiker dürfte mit der größten Dosis gesegnet sein. Diese Schwäche führt über die Jahre zu Unentschlossenheit, die ihn hinter der Aktivität anderer zurückfallen lässt. Der Preis, den er zu zahlen hat, um etwas zu bekommen oder fertigzustellen, so wie er will, wiegt oft schwerer als sein Wunsch, es zu haben.“

Joyce Meyer: Traum statt Trauma[3]

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.hausdorfer.eu/oscar-hausdorfer/
  2. http://d-nb.info/967342902/34
  3. Joyce Meyer: Traum statt Trauma. 2. Auflage. Joyce Meyer Ministries, Hamburg 2010, ISBN 978-3-939627-04-3, S. 268f.

Weblinks

Wiktionary: Phlegmatiker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Phlegmatiker aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.