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Phaiaken

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Die Phaiaken (griechisch Phaíakes Φαίακες, deutsch auch Phäaken, aus lateinisch Phaeaces) sind ein Volk der griechischen Mythologie, das in Scheria lebte.

Mythologie

Die Phaiaken werden bei Homer einerseits als gastfreundlich charakterisiert,[1] andererseits als Fremden gegenüber reserviert und diese nicht gerne bewirtend.[2] Sie konnten ein glückliches und sorgenfreies Leben führen, da Scheria, bedingt durch die vorherrschenden Westwinde, sehr fruchtbar[3] war und dort alles in Fülle wuchs.

Ursprünglich lebten die Phaiaken in Hyperiens Gefilden, nahe den Kyklopen,[4] wurden dann aber von Nausithoos, dem Sohn des Poseidon und der Periboia, nach Scheria geführt,[5] da sie von den Kyklopen immer wieder überfallen wurden.

Als Odysseus auf der letzten Station seiner Reise den Strand des Phaiakenlandes erreicht, begegnet er dort am nächsten Tag Nausikaa, die ihm den Weg in die Stadt und zum Palast ihrer Eltern weist. Ihre Mutter war Arete, ihr Vater König Alkinoos, der Sohn des Nausithoos. Die Gunst der Eltern gilt es zuallererst zu gewinnen, da ihre Weisheit und ihr Rat allseits geachtet werden. Als Odysseus die Stadt betritt, hüllt ihn Athene mit „heiligem Nebel“ ein, den sie über sein Haupt ergießt, um ihn dadurch den Blicken der Phaiaken zu entziehen.

Die Phaiaken sollen begnadete Schiffbauer und Seefahrer gewesen sein, die ohne Steuermann oder -ruder mit ihren Schiffen, als hätten sie Flügel, über das Meer fuhren.[6]

Der Name leitet sich gemäß einer nach-homerischen Legende von Phaiax her, dem Sohn des Poseidon und der Nymphe Gorgyra (von der sich angeblich der antike Name Kerkyra für die Insel Korfu ableiten lassen soll).

Übertragene Bedeutung in Österreich

Im übertragenen Wortsinn wird der Begriff Phäaken in Österreich benutzt, um geruhsam und üppig dahinlebende Leute zu bezeichnen.

In dem Band Wien wörtlich (1948) von Josef Weinheber findet sich das Gedicht Der Phäake, das folgendermaßen beginnt:[7]

„Ich hab sonst nix, drum hab ich gern
ein gutes Papperl, liebe Herrn:
Zum Gabelfrühstück gönn ich mir
ein Tellerfleisch, ein Krügerl Bier,
schieb an und ab ein Gollasch ein,
(kann freilich auch ein Bruckfleisch sein),
ein saftiges Beinfleisch, nicht zu fett,
sonst hat man zu Mittag sein Gfrett.“

Bereits Friedrich Schiller beschrieb in einem Zweizeiler (Donau in **) die Phaiaken als müßig lebende Menschen:

„Mich umwohnt mit glänzendem Aug’ das Volk der Phaiaken;
Immer ist’s Sonntag, es dreht immer am Herd sich der Spieß.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homer: Odyssee 8, 387 ff. (u. a.)
  2. Homer: Odyssee 7, 32 f.
  3. Homer: Odyssee 5, 35.
  4. Homer: Odyssee 6, 4 f.
  5. Homer: Odyssee 6, 7 ff.
  6. Homer: Odyssee 8, 457 ff.
  7. Josef Weinheber: Wien wörtlich. Gedichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 1972, S. 71 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Phaiaken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.