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Petra Roth

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Petra Roth auf der Preisverleihung des Konrad-Adenauer-Preises, September 2012 in Köln

Petra Roth (* 9. Mai 1944 in Bremen als Petra Martin) ist eine deutsche Politikerin der CDU. Von 1995 bis 2012[1] war sie Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und in den Jahren 1997 bis 1999, 2002 bis 2005 und 2009 bis 2011 Präsidentin des Deutschen Städtetags.

Leben

Roth entstammt einer Bremer Kaufmannsfamilie. Sie verließ das Kippenberg-Gymnasium mit dem Abschluss der mittleren Reife und absolvierte danach die Höhere Handelsschule in Bremen. Ihre Ausbildung zur Arzthelferin absolvierte sie in Freiburg im Breisgau.[2] 1964 zog sie nach Frankfurt am Main.[3] 1969/1970 ging sie für ein Jahr als Au-pair nach London.[4][5]

Sie lebt im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach; von ihrem 1994 verstorbenen zweiten Ehemann, dem Hobbymaler und ehemaligen Leiter der Hörfunkabteilung beim Hessischen Rundfunk, Erwin Roth,[6] hat sie zwei Söhne, Claudius (geboren 1970) und André (1974). Ihr Lebensgefährte ist der Schweizerbürger und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Nestlé AG Deutschland, Robert Raeber.[7][8]

Roth gilt als sportbegeistert – ist laut Eigenangaben seit 1964 Mitglied im SC Frankfurt 1880[9] – und kunstaffin, besitzt unter anderen das Gemälde Wache der Künstlerin Rissa, eine handsignierte Armbanduhr von Jeff Koons[10] und ist seit 2012 Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Atelierfrankfurt.[11]

Politische Karriere

Roth trat in Frankfurt 1972 – „aus Begeisterung für Rainer Barzel[2] – in die CDU ein. Zunächst war sie von 1972 bis 1988 Sozialbezirksvorsteherin und dann von 1977 bis 1989 und wiederum von 1993 bis 1995 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung; dazu bekleidete sie von 1989 bis 1992 die Ämter der Vorsitzenden der Frankfurter Frauenunion und von 1990 bis 1994 das der Vizepräsidentin des Landessportbundes Hessen.

Von 1987 bis 1995 war sie Mitglied des Hessischen Landtags und von 1992 bis 1995 Kreisvorsitzende der Frankfurter CDU, zu dieser Zeit als erstes weibliches CDU-Mitglied in Deutschland.

Frankfurter Oberbürgermeisterin

Helmut Kohl bat Roth 1995, im selben Jahr als Frankfurter Oberbürgermeisterin zu kandidieren.[12] Sie setzte sich bei der vorgezogenen und erstmaligen Oberbürgermeisterdirektwahl mit 51,9 % zu 45,9 % gegen Andreas von Schoeler (SPD) durch und wurde somit am 5. Juli 1995 als erste Frau Stadtoberhaupt von Frankfurt am Main.

2001 gewann sie bei der Oberbürgermeisterwahl in der zweiten Wahlrunde knapp gegen ihren Herausforderer, den damaligen Bürgermeister Achim Vandreike (SPD). Am 28. Januar 2007 wurde sie erneut mit 60,5 % der Stimmen im ersten Wahlgang für eine dritte Amtszeit gewählt, allerdings nur bei einer Wahlbeteiligung von 33,6 %.[13] Ihr aussichtsreichster Gegenkandidat, Franz Frey (SPD), erhielt 27,5 % der Stimmen.

2011 kündigte sie ihren Rücktritt als Frankfurter Oberbürgermeisterin zum 1. Juli 2012 an.[14] Die Oberbürgermeisterwahl fand ein Jahr früher als geplant[15] am 25. März 2012 statt, bei der Peter Feldmann (SPD) zu ihrem Nachfolger gewählt wurde.[16]

Regierungsstil und Position

Petra Roth bei einer Podiumsdiskussion 2007

Roth wurde oft als „Moderatorin[17] tituliert, wegen ihrer Fähigkeit beispielsweise in der Frankfurter Politik alte Grabenkämpfe zu beseitigen gelobt und aufgrund ihres präsidialen Stils in späteren Jahren auch als „Sonnenkönigin vom Römerberg[18] kritisiert.

Aufgrund ihrer in der CDU umstrittenen Ansichten zur Etablierung des Islams in Deutschland (Moscheebau),[19] zu Migrations- und Integrationsfragen[20] und der Drogenpolitik[20] wird sie dem linken Flügel der CDU zugerechnet. Roth zeigte sich stolz auf den interreligiösen Dialog in Frankfurt und die Einbürgerung von mehr als 30.000 Ausländern.

Zeitweise war Roth als Nachfolgerin von Johannes Rau für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch. Im März 2008 wurde sie als mögliche Ministerpräsidentin von Hessen gehandelt.[21] Nach dem Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff am 17. Februar 2012 brachten Politiker der CSU Roth ins Gespräch als mögliche Nachfolgerin, bevor sich die Unionsparteien auf Joachim Gauck als Kandidaten einigten.[22] Sie war mehrfach auf Vorschlag der hessischen CDU Mitglied der Bundesversammlung, so auch bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2004 und jeder weiteren Bundespräsidentenwahl, zuletzt 2012.

Weitere ehemalige Ämter und Funktionen

Roth war von 1997 bis 1999 und von 2003 bis 2005 Präsidentin des Deutschen Städtetags. Ihr Nachfolger war von 2005 bis 2009 der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude, den sie im Mai 2009 ablöste. 2011 wurde Ude wieder ihr Nachfolger und Roth Vizepräsidentin[23] bis zu ihrem Ausscheiden als Oberbürgermeisterin. Während ihrer Amtszeit als Oberbürgermeisterin war sie unter anderem Mitglied im Aufsichtsrat des Flughafenbetreibers Fraport[24] und Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Frankfurt,[25] der Stadtwerke Frankfurt am Main, des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und der Baugesellschaft ABG Frankfurt Holding. Sie gehörte zudem dem Ausschuss der Regionen der Europäischen Union an.

Aktuelle Mandate

Roth ist unter anderem Vorsitzende des Aufsichtsrates des Energie- und Wasserdienstleister Thüga,[26] Aufsichtsratsmitglied des französischen Versicherungskonzerns und Kapitalverwalters Axa,[27] Vorstandsvorsitzende der 2008 von der Deutschen Bauindustrie gegründeten Thüringer Stiftung Schloss Ettersburg,[28] sowie Mitglied im Kuratorium der Hertie-Stiftung,[29] der Commerzbank-Stiftung[30] und der Deutschen Nationalstiftung.[31]

Ehrungen

Weblinks

 Commons: Petra Roth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. OB Amtsübergabe: Feldmann will in drei Monaten Programm vorlegen. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  2. 2,0 2,1 Roth, Petra, Geschichte der CDU, Konrad-Adenauer-Stiftung. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  3. hr-online: Porträt Petra Roth: Von der Arzthelferin zur Oberbürgermeisterin, 27. Mai 2005
  4. Er fragte:"Lust, mit mir zu spielen?" fnp.de vom 16. Mai 2012
  5. Munzinger Profil Petra Roth (abgerufen am 1. Mai 2014)
  6. Eine Stadt sieht Roth WamS vom 11. März 2001
  7. Petra Roth privat- Eine Frau hält sich bedeckt fr-online vom 25. Juni 2012
  8. Robert Raeder 75, Börsen-Zeitung vom 19. Juli 2011
  9. fr-online vom 23. Dezember 2013 (abgerufen am 1. Mai 2014)
  10. Eine Künstler-Uhr für Petra Roth fnp vom 20. Juni 2012
  11. Petra Roth im Beirat Neues Domizil für Atelierfrankfurt FAZ vom 13. August 2012
  12. Frankfurter OB mit der längsten Amtszeit
  13. hr-online, Stand 29. Januar 2007
  14. Felix Helbig, Jutta Ochs: OB Frankfurt: Roth geht raus, Rhein will rein, Nachricht der Frankfurter Rundschau, 1. November 2011, gesehen 11. Juni 2012
  15. Petra Roth zieht sich als OB in Frankfurt zurück, Meldung auf welt.de vom 1. November 2011, abgerufen am 1. November 2011
  16. Feldmann neuer Rathauschef von Frankfurt, Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. März 2012, gesehen am 11. Juni 2012
  17. Frankfurt wählt neuen Oberbürgermeister "Wir sind besser als unser Ruf" Süddeutsche Zeitung Online vom 9. März 2012 (Seite 2)
  18. Wer wird Bundespräsident?: Vier Kandidaten sind derzeit im Rennen, Meldung auf focus.de vom 19. Februar 2012, gesehen 11. Juni 2012
  19. OB Petra Roth sagt Ja zur Moschee, Beitrag von Georg Leppert und Canan Topçu in der Frankfurter Rundschau vom 5. Oktober 2007
  20. 20,0 20,1 "Ich vertraue den Grünen", Interview mit Georg Löwisch und Klaus-Peter Klingelschmitt in die tageszeitung vom 13. Mai 2006
  21. Petra Roth als Ministerpräsidentin im Gespräch, Nachricht bei Focus online vom 8. März 2008
  22. Mögliche Wulff-Nachfolger in FAZ vom 18. Februar 2012
  23. „Roth neue Präsidentin des Deutschen Städtetags“ auf tagesschau.de (Memento vom 17. Mai 2009 im Internet Archive)
  24. Angaben zum Aufsichtsrat auf der Seite der Flughafengesellschaft, abgerufen am 17. Juni 2013
  25. Messe Frankfurt Management (Memento vom 15. November 2008 im Internet Archive)
  26. Thüga Gremien und Organe (abgerufen am 1. Mai 2014)
  27. Petra Roth rückt in den Axa-Aufsichtsrat auf Handelsblatt vom 4. Juni 2012
  28. Vorstand Stiftung Ettersburg (abgerufen am 1. Mai 2014)
  29. Hertie-Stiftung, Das Kuratorium (abgerufen am 1. Mai 2014)
  30. Kuratorium Commerzbank-Stiftung (abgerufen am 1. Mai 2014)
  31. Gremien Deutsche Nationalstiftung (abgerufen am 1. Mai 2014)
  32. Ehrendoktor für Petra Roth. Website des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main. Abgerufen am 19. Februar 2012.
  33. Journal Frankfurt vom 15. Oktober 2012, abgerufen am 15. Oktober 2012
  34. Presse-Information Nummer 883 der Stadt Köln vom 29. Juni 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Petra Roth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.