Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Peter Pilz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:
Peter Pilz, 2006.

Peter Pilz (* 22. Jänner 1954 in Kapfenberg, Steiermark) ist ein österreichischer Politiker (Die Grünen) und Autor.

Leben und Beruf

Peter Pilz studierte von 1973 bis 1979 Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Wien. 1983 wurde er zum Dr. rer. soc. oec. promoviert.[1] Nach Ableisten des Zivildiensts[2] war er als freier Autor und Sozialwissenschaftler tätig. Nach ersten Tätigkeiten in der akademischen Lehre entschied er sich für die politische Laufbahn.[3]

Peter Pilz ist verheiratet.

Er ist außerdem in der Band Prinz Pezi und die Staatssekretäre aktiv[4] und gründete mit Titus Vadon, derzeit Schlagzeuger von Russkaja, unter den Namen Old Pezihand und Trapper Gert die Band Lasso-Brüder.[5]

Politische Tätigkeit

Peter Pilz war während seiner Studentenzeit Mitglied der trotzkistischen Gruppe Revolutionäre Marxisten und ist Gründungsmitglied der österreichischen Grünen. Nach der Nationalratswahl 1986 zog Pilz für die Grüne Alternative ins österreichische Parlament ein. Von 1986 bis 1991 war er u.a. Mitglied des österreichischen Landesverteidigungsrates.

1988 erlangte Pilz große öffentliche Aufmerksamkeit als Aufdecker im parlamentarischen Untersuchungsausschuss von Lucona und Noricum.

1991 legte er sein Nationalratsmandat zurück und zog als Spitzenkandidat der Grünen in den Wiener Landtag ein, wo er bis 1997 Klubobmann der Grünen Fraktion im Wiener Rathaus war.

Von 1992 bis 1994 war er auch Bundessprecher der Grünen Partei.

1997 kritisierte Pilz Regierung und Justiz, weil diese 1989, nach der Ermordung vierer kurdisch-iranischer Oppositioneller, Tatverdächtige unter Polizeischutz ausreisen habe lassen, um politische Spannungen zu vermeiden.[6] Verwickelt in den Mordanschlag soll auch der ehemalige, bis 2013 amtierende, Präsident des Iran, Mahmud Ahmadinedschad, gewesen sein.[7]

Im Wahlkampf 1999 startete Pilz eine Vorzugsstimmen-Initiative, die ihm rund zehntausend Stimmen einbrachte. Aufgrund des guten Ergebnisses der Grünen bei der Nationalratswahl 1999 - 7,1 % - zog Pilz wieder ins Parlament ein.

Seit April 1998 war er an der Aufdeckung und Aufarbeitung des österreichischen „Baukartells“ beteiligt. Im Zusammenhang mit dieser Affäre wurde Peter Pilz von der Baufirma Teerag Asdag auf hundert Millionen Schilling verklagt. Pilz hat das Verfahren gewonnen. Die Manager der Firmen sind rechtskräftig verurteilt.

November 2006 bis Juli 2007 war Pilz Vorsitzender des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Beschaffung von Kampfflugzeugen, umgangssprachlich auch Eurofighter-Untersuchungsausschuss genannt.[8]

Im Dezember 2010 kündigte Pilz an einen Verein Freiheit" sowie eine Freiheit GmbH gründen zu wollen, um damit Initiativen wie WikiLeaks zu unterstützen.[9]

Kontroversen

2011 erhob der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber den Vorwurf, die Dissertation von Peter Pilz sei ein Selbstplagiat und beruhe womöglich auf unethischer Autorschaft. Pilz soll eine gemeinsam mit einem Kollegen verfasste Studie als Dissertation eingereicht haben, ohne das korrekt ausgewiesen zu haben. Der Vorwurf wird von Peter Pilz zurückgewiesen.[10]

Im Kontext der Proteste in der Türkei 2013 sagte Pilz im Hinblick auf demonstrierende türkische Erdoğan-Anhänger in Wien, dass bei der Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an türkische Immigranten deren politische Einstellung zu prüfen sei. Darüber empörten sich Vertreter von SPÖ und ÖVP, während Politiker von BZÖ und FPÖ dies als Bestätigung eigener Positionen deuteten. Kritik kam auch von SOS Mitmensch.[11]

Schriften

  • Die Panzermacher. Die österreichische Rüstungsindustrie und ihre Exporte. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1982, ISBN 3-900351-10-4
  • Ökonomische Bedeutung der Einführung neuer Medien in Österreich. Dissertation. Wien 1983
  • Land über Bord. Kein Roman. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1989, ISBN 3-85115-114-3
  • Eskorte nach Teheran. Der österreichische Rechtsstaat und die Kurdenmorde. Ibera-und-Molden, Wien 1997, ISBN 3-900436-57-6
  • Das Kartell. Czernin, Wien 1999, ISBN 3-7076-0004-1
  • Die Vierte Republik. Der Weg zur Reformmehrheit. Czernin, Wien 2000, ISBN 3-7076-0021-1
  • Mit Gott gegen alle. Amerikas Kampf um die Weltherrschaft. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05758-3
  • Die Republik der Kavaliere. Czernin, Wien 2006, ISBN 978-3-7076-0220-3

Weblinks

 Commons: Peter Pilz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

Vorlage:Navigationsleiste Bundessprecher der Grünen (Österreich)

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peter Pilz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.