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Peretz Bernstein

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Peretz Bernstein (1951)

Peretz Bernstein (hebräisch: פרץ ברנשטיין‎, geb. 12. Juni 1890 in Meiningen als Shlomo Fritz Bernstein; gest. 21. März 1971 in Jerusalem) war ein zionistischer Aktivist und israelischer Politiker sowie einer der Unterzeichner der Israelischen Unabhängigkeitserklärung.

Leben

Geboren wurde er in Meiningen, als Sohn des jüdischen Kaufmanns Samuel Berstein, auch verbrachte er dort seine Kindheit und Grundschulausbildung. 1906 übersiedelte die Familie nach Eisenach, Peretz besuchte in der Wartburgstadt das Gymnasium und absolvierte eine kaufmännische Berufsschule, da er später als Getreidehändler beruflich tätig sein wollte. Schon 1910 übersiedelte er nach Rotterdam, blieb aber mit der in Eisenach verbliebenen Familie in Verbindung, auch absolvierte er 1911 bis 1912 die militärische Grundausbildung in Thüringen. Zurück in Rotterdam arbeitete er mit anderen jüdischen Kaufleuten in einem Getreidehandelskontor und begann sich für neuhebräische Sprache zu interessieren. Seine Handelskontakte nach Kleinasien verschafften ihm Hintergrundwissen, die er als Mitarbeiter, dann Redakteur der holländisch-zionistischen Wochenzeitung Jodse Wachter verwerten konnte. Im Jahr 1917 trat er der zionistischen Organisation in den Niederlanden bei, wo er als Sekretär und Vorstandsmitglied fungierte; von 1930 bis 1934 war er deren Präsident. In Berlin erschien 1926 sein erstes Buch zum Thema Antisemitismus, später auch Denkschriften über "Das Jüdische und die soziale Frage". Aus Sorge um die Sicherheit seiner jungen Familie emigrierte er bereits 1936 in das Britische Mandat Palästina und wurde dort Redakteur der hebräischsprachigen Zeitung HaBoker (Der Morgen). Er trat der Jewish Agency bei und wurde auch dort Vorstandsmitglied, fungierte des Weiteren zwischen 1946 und 1948 als Direktor für deren Wirtschaftsbereich. Bernstein gehörte am 14. Mai 1948 zu den Unterzeichnern der israelischen Unabhängigkeitserklärung und wurde in der Regierung Ben Gurion zum Minister für Handel und Industrie in der Übergangsregierung ernannt.

Mit Deutschland stand er nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Verbindung; er unterstützte nach Kräften eine ihm persönlich bekannte Eisenacher Pflegefamilie, die sich während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland um seinen dahinsiechenden Vater gekümmert hatte. Peretz wurde 1949 in die erste Knesset als Mitglied der Allgemeinen Zionisten (Tzionim Klaliym) gewählt, verlor aber seinen Platz im Kabinett. Nachdem er 1951 wiedergewählt wurde, kehrte er in der vierten und fünften Regierung in das Amt des Handels- und Industrieministers zurück. Bernstein war ebenso Kandidat für die Präsidentenwahl der Knesset im Jahr 1952, zog aber seine Kandidatur nach der zweiten Wahlrunde zurück, nachdem er abgeschlagener Zweiter hinter dem letztendlichen Gewinner Jizchak Ben Zwi wurde.

Bernstein kehrte 1955 und 1959 in die Knesset zurück, erlangte aber seine Kabinettsposition nicht wieder. Im Jahr 1961 fusionierten die Allgemeinen Zionisten mit der Progressiven Partei (Miflaga Progresivit) um die Liberale Partei zu bilden; Bernstein wurde dabei zu einem ihrer zwei Präsidenten gewählt. Im selben Jahr wurde er in die Knesset wiedergewählt und überwachte die Allianz mit Menachem Begins Cherut-Partei, woraus sich schließlich die Gahal-Fraktion bildete. 1963 kandidierte er erneut für das Präsidentenamt, verlor aber mit 67 zu 33 Stimmen gegen Salman Schasar. Bernstein verlor seinen Sitz in den Wahlen von 1965 und starb im Jahr 1971.

Werke

  • (als F(ritz) B.): Der Antisemitismus als Gruppenerscheinung. Versuch einer Soziologie des Judenhasses. Jüdischer Verlag, Berlin 1926 & Königstein im Taunus 1980 [1]

Literatur

  • Friedrich Henning: In: Bundeslandsmannschaft Thüringen e.V. (Hrsg.): Wartburgland. Mitteilungen des Heimatkreises Eisenach der Bundeslandsmannschaft Thüringen e.V. Heft XXI, Selbstverlag, Bonn 1990, S. 31–32.

Weblinks

Notizen

  1. Die Deutsche Nationalbibliothek kann Bernstein als Autor nicht unterscheiden. Unter Verwechslung mit anderen Personen wird dieses Buch unter [1] dort gelistet
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peretz Bernstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.