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Penelope (Mythologie)
Penelope (griechisch Πηνελόπη, bei Homer immer Πηνελόπεια) ist in der griechischen Mythologie die Frau des Odysseus und die Mutter des Telemachos. Ihre Eltern sind Ikarios und Periboia (abweichend davon werden auch Polykaste[1], Astrodeia [2] und Dorodoche[3] als Mutter genannt). Homer erwähnt ihre Schwester Iphthime.[4] Der Name Penelope setzt sich möglicherweise zusammen aus den griechischen Wörtern πήνη (pēnē = Gewebe) und λέπειν (lépein = abreißen, abschälen) oder beruht auf Penelops (πηνέλοψ), einer bunten Entengattung.
Lebensgeschichte
Penelope, eine spartanische Prinzessin, war das Muster einer treuen Ehefrau. Sie wusste ihre zahlreichen Freier, zu denen vor allem Antinoos und Eurymachos gehörten, während der Irrfahrt ihres Gatten zu vertrösten, indem sie vorgab, sie müsse erst ein Totentuch für ihren Schwiegervater Laertes weben. Doch in der Nacht trennte sie immer wieder auf, was sie am Tag gewebt hatte. Das ging über drei Jahre gut, bis die treulose Dienerin Melantho sie verriet und die Freier sie bei ihrem nächtlichen Treiben überraschten.[5] So entschied sie sich, den Freiern eine unmögliche Aufgabe zu stellen: Sie sollten mit Odysseus’ Bogen zwölf Axtringe durchschießen. Keiner der Freier konnte den Bogen spannen. Nur dem inzwischen zurückgekehrten und von Athene als Bettler verkleideten Odysseus gelang dies, woraufhin er alle Freier tötete.
Mit der Heimkehr des Odysseus - im zwanzigsten Jahr[6] seiner Abfahrt nach Troja - sowie der Bestrafung der Freier und der treulosen Dienerinnen endet die Odyssee.
Gemäß der Telegonie heiratete Penelope nach dem Tod des Odysseus Telegonos, den Odysseus mit der Zauberin Kirke während seiner Irrfahrt gezeugt hatte. Penelope erhielt von Kirke die Unsterblichkeit. Nach einer späteren Überlieferung wurde Penelope durch Telegonos die Mutter des Italos.[7]
Rezeption
Alessandro Scarlattis Oper Penelope la Casta wurde Ende des 17. Jahrhunderts in Italien uraufgeführt. Gabriel Fauré schrieb eine Oper mit dem Titel Pénélope, die 1913 in Monte Carlo uraufgeführt wurde. Rolf Liebermanns Penelope (Opera semiseria, Libretto von Heinrich Strobel, UA bei den Salzburger Festspielen 1954) stellt die Frau in den Mittelpunkt der Handlung. Eine Erzählung, die aus moderner Sicht und im Gegensatz zur Odyssee das Schicksal der Penelope erzählt, ist The Penelopiade von Margaret Atwood. Inge Merkel verarbeitete den Stoff in ihrem Roman von 1987 mit dem Titel Eine ganz gewöhnliche Ehe. Odysseus und Penelope.
Literatur
- Johannes Schmidt: Penelope. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 1901–1920 (Digitalisat).
- Gerlinde Ulm Sanford: Zur Kontinuität des kulturellen Erbes. Inge Merkels Penelope. Ein antikes Frauenschicksal gesehen aus moderner Sicht. New York 2004. Online
Weblinks
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Penelope (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |