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Pawlo Skoropadskyj

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Pawlo Petrowytsch Skoropadskyj (ukrainisch Павло Скоропадський, wiss. Transliteration Pavlo Skoropads'kyj; geb. 15. Mai 1873 in Wiesbaden; gest. 26. April 1945 in Metten) war ein zaristischer General, Großgrundbesitzer und ukrainischer Politiker. Während des Ersten Weltkrieges war er als von den Deutschen gestützter Hetman des Ukrainischen Staates Staatsoberhaupt seines Landes.

Pawlo Skoropadskyj

Leben

Nach dem Frieden von Brest-Litowsk vom 9. Februar 1918 rief die Rada die Mittelmächte um Hilfe gegen die aus Russland und dem Nordosten der Ukraine vorrückenden Roten Truppen. Daraufhin marschierten deutsche Truppen am 18. Februar, österreichisch-ungarische Truppen am 28. Februar in die Ukraine ein. Da die Mittelmächte mit der Politik der Zentralna Rada unzufrieden waren, verhalfen sie Skoropadskyj am 29. April 1918 in einem Umsturz als Hetman zur Macht. Er und seine nationalistischen Anhänger standen im Gegensatz zur Ukrainischen Volksrepublik, dem von der Kiewer Zentralna Rada am 25. Januar 1918 für unabhängig erklärten Staat. Skoropadsky baute ein hartes Regime auf, gestützt von den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen.

Während der Zeit seiner Regierung kam es zu einer starken Förderung des ukrainischen Kultur- und Bildungswesens. So wurden aufgrund von Skoropadskyjs Dekreten mehrere ukrainische Universitäten gegründet, wie beispielsweise die in Kamjanez-Podilskyj im Oktober 1918. Skoropadskyj versuchte auch mit neutralen Staaten und den Nachbarn diplomatische Beziehungen aufzubauen, blieb aber bis zum Schluss vor allem von Deutschland abhängig.

Mit dem Kriegsende marschierten anfänglich die österreichisch-ungarischen Truppen ab, die deutschen Truppen blieben teilweise noch bis März 1919 im Land (sie sollten im Auftrag der Entente die Ausbreitung Sowjetrusslands in Osteuropa stoppen). Skoropadskyj konnte seine Herrschaft nicht mehr aufrechterhalten und wurde vom Direktorium ersetzt. Nachdem Skoropadskyj sich anfangs noch in Kiew vor seinen politischen Gegnern verbarg, floh er 1919 nach Berlin. Von Deutschland aus versuchte er Unterstützung für einen Sturz der kommunistischen Herrschaft in der Ukraine zu gewinnen. Hierzu war er bereit, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten. Doch beklagte das Auswärtige Amt im Jahre 1940, dass sich die Beziehungen zu Skoropadskyj verschlechtert hätten, da dieser seine eigenen Ziele verfolge.[1]

Skoropadskyj wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen alliierten Bombenangriff vom 16. April 1945 schwer verletzt. Er erlag seinen Verletzungen wenig später im Spital des Klosters Metten und wurde in Oberstdorf beigesetzt.

Literatur

  • Günter Rosenfeld (Hrsg.): Pavlo Skoropads'kyj. Erinnerungen 1917 bis 1918. Steiner, Stuttgart 1999 (Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, Band 55), ISBN 3-515-07467-8.
  • Wolfram Dornik, Stefan Karner (Hrsg.): Die Besatzung der Ukraine 1918. Historischer Kontext - Forschungsstand - wirtschaftliche und soziale Folgen. Verein zur Förderung der Forschung von Folgen nach Konflikten und Kriegen. Graz/Wien 2008 (=Veröffentlichungen des Ludwig Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgen-Forschung, Graz - Wien - Klagenfurt, Band 11), ISBN 978-3-901661-25-9.
  • Olena Ott-Skoropadsky: Familiengeschichten und Erinnerungen. Verlag Litopys, Lwiw 2004, 485 S., zahlreiche Abb. (Erinnerungen der jüngsten Tochter von Pawlo Skoropadskyj).

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Pavlo Skoropadsky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pawlo Skoropadskyj aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.