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Pauline Phillips

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Pauline Phillips (1961)

Pauline Esther Phillips (1918-2013)

Die Tochter russisch-jüdischer Einwanderer wurde mit ihrer Ratgeber-Kolumne «Dear Abby» eine amerikanische Institution und die meistgelesene Kolumnistin der Welt.

Millionen Amerikaner kannten sie seit 1956 als Abigail Van Buren, die in ihrer in zahllosen Zeitungen publizierten Kolumne «Dear Abby» grosse und kleine Leserfragen beantwortet hat. Doch hinter dem aristokratisch klingenden Namen verbarg sich die am 4. Juli 1918 geborene Pauline Esther Friedman. Sie kam zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Esther Pauline als Tochter russisch-jüdischer Immigranten nicht an der Ostküste zur Welt, sondern im hintersten Winkel des amerikanischen Mittelwestens in Iowa.

Die Schwestern erwiesen sich früh als intelligent und selbstbewusst. Im Anschluss an damals ungewöhnlichen Studienjahren fanden sie erfolgreiche Ehemänner. Doch nach der Geburt eigener Kinder setzte bei Beiden Langeweile ein. Esther Pauline, genannt «Eppie», übernahm deshalb 1955 die erfolgreiche Ratgeber-Kolumne «Ann Landers» bei der auflagestarken «Chicago Sun-Times». Nachdem sie ihre Schwester ständig mit Hilferufen bombardiert hatte, begann Pauline mit einer eigenen Kolumne und erfand dafür das Pseudonym Abigail Van Buren.

Der Vorname stammt aus dem biblischen Buch Samuel («Und David sprach zu Abigail `Gesegnet sei dein Rat und du selbst´»). Den Nachnamen entlehnte die ehrgeizige Hausfrau dem achten US-Präsidenten Martin Van Buren (1782-1862). Doch «Abbys» Ratschläge waren alles andere als altmodisch. Zwar relativ konventionell, was etwa Sex vor der Ehe anging, trat sie konsequent gegen Spiessertum und Vorurteile aller Art ein.

Zudem würzte Phillips ihre Ratschläge gerne mit scharfem Humor. So beschied sie einen frischverheirateten Mann, der über die Abneigung seiner jungen Gattin gegen Kleidung in den eigenen vier Wänden schockiert war, nüchtern: Das sei kein Problem, aber beim Braten des Frühstücks-Specks solle die Nudistin doch lieber eine Schürze umlegen.

Nur mit ihrer Schwester als Konkurrentin, wurde Phillips rasch zu einer amerikanischen Institution. Historisch betrachtet, dürfte sie darin in eine Kategorie mit zahlreichen Pionieren der Unterhaltungsindustrie vom Broadway bis Hollywood gehören, die ebenfalls jüdischer Herkunft waren und die amerikanische Populärkultur geprägt haben.

Pauline Phillips gab ihre Kolumne inoffiziell bereits 1987 an ihre Tochter Jeanne ab, die im Jahr 2000 auch offiziell die Rolle der «lieben Abby» übernahm. Die Kolumne erscheint weiterhin in 1400 Zeitungen und erreicht 110 Millionen Leser weltweit. Und pro Woche treffen 10.000 Anfragen bei «Abby» ein.

Pauline Phillips litt ihre letzten Jahre über an Alzheimer. Ihre Schwester Eppie war bereits im Jahr 2002 verstorben.

Textherkunft

tachles-Newsletter vom 21. Januar 2013

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