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Paul Mamroth

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Paul Mamroth (geb. 21. September 1859 in Breslau; gest. 20. November 1938 in Teltow) war ein deutscher Industrieller und Finanzfachmann.

Leben

Mamroth war Sohn jüdischer Eltern in Breslau. Sein Vater, Paul Hirsch-Mamroth, war Arzt für Magen- und Darmleiden.

Nach einer Banklehre zog er nach Berlin. 1883 lernte er den AEG-Gründer Emil Rathenau kennen. Als Finanzfachmann half er dem Firmengründer, die AEG zu einem Weltkonzern zu machen. Mamroth hatte intensiven Kontakt zu Adolf Slaby und Georg Graf von Arco. Adolf Slaby baute ab 1883 an der TH Berlin-Charlottenburg einen Lehrstuhl für Elektrotechnik auf. Sein Assistent Georg Graf von Arco war Mitbegründer der Telefunken-Gesellschaft. Mamroth unterstützte die Forschungsaktivitäten von Slaby und von Arco durch Zuwendung erheblicher finanzieller Mittel.

Paul Mamroth war mit einer Tochter von Max Sabersky, dem Besitzer von Gut Seehof in Teltow, verheiratet.

Paul Mamroth wurde 1915 Vizevorstandschef der AEG. Diese Funktion übte er lange Zeit zusammen mit Felix Deutsch aus, der 1928 starb. Bis 1928 war er Mitglied im dreiköpfigen Vorstand der AEG. Danach wechselte er insbesondere aus gesundheitlichen Gründen in den Aufsichtsrat der AEG. Unter dem Druck der Nationalsozialisten schied er bis zum Sommer 1933 aus allen wichtigen Ämtern aus: aus den Aufsichtsräten der AEG, der Osram-Gesellschaft, der Deutschen Luft Hansa AG, dem Automobilklub, der Heinrich-Hertz-Gesellschaft.

Paul Mamroth war von der sog. „Helldorf-Spende“ 1938 betroffen. Wolf-Heinrich von Helldorf, Berliner Polizeipräsident seit 1935 und Nachbar der Familie Mamroth, erließ 1938 ohne jede gesetzliche Grundlage eine Zwangsabgabe für vermögende Juden in Berlin.

Paul Mamroth starb im November 1938 auf seinem Sommersitz in Teltow-Seehof an den Folgen eines Hirnschlages. Wenige Tage zuvor war die Reichspogromnacht. Außerdem war ihm kurz davor die Würde des Ehrensenators der TH Berlin-Charlottenburg entzogen worden.

Ehrungen

  • 1922: Ehrensenator der TH Berlin-Charlottenburg
  • 1930: Heinrich-Hertz-Medaille in Bronze

Werke

  • Aus meinen Aufzeichnungen, Berlin 1927.

Literatur

  • Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Mamroth, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 2–4 (Onlinefassung).
  • Günter Duwe: Paul Mamroth (1859–1938), Günter Duwe über einen vergessenen Teltower, Teltow 2010.
  • Carina Baganz: Diskriminierung, Ausgrenzung, Vertreibung: Die Technische Hochschule Berlin während des Nationalsozialismus, Berlin 2013, S. 266 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Mamroth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.