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Paul Fiebig

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Paul Wilhelm Julius Fiebig (geb. 3. Februar 1876 in Halle; gest. 11. November 1949 in Kalbe (Milde)) war ein evangelischer Theologe.

Leben

Geboren als Sohn des Prokuristen Paul Fiebig und seiner Frau Else (geb. Hoene), studierte er an der Universität Berlin und an der Universität Halle-Wittenberg evangelische Theologie, wo er sich Martin Kähler und Emil Kautzsch anschloss. Er kam 1902 als stellvertretender Direktor an das »Institutum Judaicum Delitzschianum« in Leipzig. Im Jahre 1903 wurde er Studieninspektor am Predigerseminar in Wittenberg, 1904 Oberlehrer am Gymnasium Ernestinum in Gotha und 1918 Pfarrer an der Petrikirche in Leipzig. 1924 habilitierte er sich für Neues Testament und wurde 1930 ao. Professor.

Fiebig war ein Befürworter der nationalsozialistischen antisemitischen Rassenlehre und publizierte 1935 das Buch Neues Testament und Nationalsozialismus. 1939 wurde er apl. Professor in Leipzig und arbeitete seitdem im antisemitischen Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben mit.

Forschungsschwerpunkt

Sein besonderes Interesse galt dem Bemühen, »die historischen Überlieferungen von Jesus wirklich zu verstehen und alle nur immer erreichbaren Mittel bequem bereitzustellen, um dieses Verständnis zu fördern«. Darum übertrug er die von der Literaturwissenschaft entwickelte vergleichende Arbeitsweise auf die Texte des Neuen Testaments, des Talmud und Midrasch und untersuchte so die Formen und Gattungen der neutestamentlichen und rabbinischen Literatur.

Werke

  • Der Menschensohn. Jesu Selbstbezeichnung mit besonderer Berücksichtigung des aramäischen Sprachgebrauches für »Mensch« untersucht, 1901
  • Altjüdische Gleichnisse und die Gleichnisse Jesu, 1904
  • Friede sei mit Euch! 10 Predigten, 1905
  • (Hg.:) Ausgew. Mischnatraktate in deutscher Übersetzung, seit 1905
  • Die 0ffenbarung des Johannes und die jüdische Apokalyptik der römischen Kaiserzeit, 1907
  • Jüdische Wundergeschichten des neutestamentlichen Zeitalters unter besonderer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zum NT, 1911
  • Weltanschauungsfragen. Das geschichtliche Material zum Verständnis Jesu. Konfessionskunde, 1911
  • Die Gleichnisreden Jesu im Lichte der rabbinischen Gleichnisse des neutestamentlichen Zeitalters, 1912
  • Bilder aus der Geschichte des Christentums, Tübingen 1915
  • Das Judentum, Tübingen 1916
  • Religionsgeschichte u. Gottfried Wilhelm Betes, 1927
  • Der Talmud, seine Entstehung, sein Wesen, sein Inhalt unter besonderer Berücksichtigung seiner Bedeutung für die neutestamentliche Wissenschaft dargestellt, 1929
  • Rabbinische Formgeschichte und Geschichtlichkeit Jesu, 1931
  • Neues Testament und Nationalsozialismus. Drei Universitätsvorlesungen, Dresden : Deutsch-christlicher Verlag, [1935] (Schriften der Deutschen Christen ; 11; 70 Seiten).
  • Wir schau'n zu deinem Kreuz hinan! Passions-Predigten, 1936

Literatur

  • Hans Peter Rüger: Fiebig, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 139.
  • Theodor Fritsch: "Der Streit um Gott und Talmud." (S. 64f. treffende Polemik gegen die Urteile des Leipziger Pfarrers, Privatdozenten usw. D. Paul Fiebig über den Schulchan aruch), Leipzig 1922
  • Rabbi und Diakonus. (Wider Landesrabbiner Dr. Wiesen und Pfarrer D. Fiebig. Gerichtsgutachten.), Leipzig 1922.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 149.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Fiebig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.