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Patriarchat (jüdisch)

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Das jüdische Patriarchat bestand von 30 v. Chr. bis 415 n. Chr. in Palästina.

Geschichte

Grab des Hillel um 1900

Nachdem im Jahr 70 der Jerusalemer Tempel und Jerusalem von den Römern nach dem jüdischen Krieg zerstört worden waren, erhielt Rabbi Jochanan ben Sakkai von den römischen Herren die Erlaubnis, den Sitz des Sanhedrins nach Jawne zu verlegen; gleichzeitig wurde dort eine jüdische Schule errichtet. Da der Tempel zerstört war, wurde der Hohe Rat nicht mehr vom Hohenpriester, sondern von einem Patriarchen geleitet; gleichzeitig übernahm die frühere Opposition, die Gruppe der Pharisäer, die Führung der Versammlung.

In Jawne blieb der Rat bis zur Revolte des Bar Kochba im Jahr 135; anschließend wurde die Schule zerstört, der Sanhedrin trat einige Jahre später für einige Zeit in Uscha in Galiläa zusammen. Aus dieser Zeit blieb eine große jüdische Gräberstadt in Bet Sche'arim erhalten, in welcher der Patriarch Jehuda ha-Nasi (der „Fürst“) beigesetzt war. Um 166 nahm der Sanhedrin schließlich seinen Sitz in Tiberias. Der Vorsitzende blieb für die folgenden Jahrhunderte die wichtigste geistliche Autorität der Juden im Land und in der Diaspora, ehe das Amt des Patriarchen 429 durch den römischen Kaiser aufgehoben wurde.

Die Patriarchen

  1. Hillel (30 v. Chr. - 9 n. Chr.)
  2. Simeon I. (?-9)
  3. Gamaliel I. (~20-~50)
  4. Simeon II. (~10-70)
  5. Gamaliel II. (80-110)
  6. Simeon III. (~135-165)
  7. Jehuda ha-Nasi (Juda I.) (165-217)
  8. Gamaliel III. (217-~235)
  9. Juda II. (~235-250)
  10. Gamaliel IV. (~250-265)
  11. Juda III. (265-330)
  12. Hillel II. (330-365)
  13. Gamaliel V. (365-380)
  14. Juda IV. (380-400)
  15. Gamaliel VI. (400-415)

Theodosius II. beendete das Palästinische Patriarchat 415.

Literatur

  • Martin Jacobs: Die Institution des jüdischen Patriarchen. Eine quellen- und traditionskritische Studie zur Geschichte der Juden in der Spätantike. Mohr, Tübingen 1995, ISBN 3-16-146503-2 (Texte und Studien zum antiken Judentum 52), (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Diss., 1994).

Weblinks

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