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Pathogenese

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Die Pathogenese (aus griechisch πάθος, páthos „Leiden(schaft), Sucht, Pathos“ und γένεσις, génesis „Entstehung, Schöpfung, Geburt“) beschreibt die Entstehung und Entwicklung einer Krankheit mit allen daran beteiligten Faktoren. Der mit naturwissenschaftlichen Methoden erfassbare Ablauf eines Krankheitsprozesses wird auch als Pathomechanismus bezeichnet. Die Ursachen einer Erkrankung hingegen werden in der Ätiologie abgehandelt.

Unterschieden wird die kausale von der formalen Pathogenese. Die kausale Pathogenese beschreibt den Zusammenhang von Noxe, Krankheitsursache und Disposition und damit - verkürzt dargestellt - die Veranlagung des Individuums zu erkranken. Die formale Pathogenese behandelt die funktionellen und strukturellen Krankheitsprozesse im Individuum wie die Veränderung an den Organen und ihrer Funktion im Ablauf einer Krankheit.

Am Beispiel eines grippalen Infektes dargestellt: Das Virus ist die Ätiologie. Die Gesamtsituation, in der sich das Individuum vor dem Kontakt mit dem Virus befindet, ist die kausale Pathogenese. Die entzündlichen Prozesse gehören zur formalen Pathogenese.

Die kausale Pathogenese fragt auf welche Weise Krankheiten entstehen, also nach dem wie. Die formale Pathogenese hingegen nach dem warum.[1]Die Problematik der formalen Pathogenese liegt für den Pathologen in dem Sachverhalt begründet, dass die Krankheit in der Zeit verläuft. Man aber in der wissenschaftlichen Betrachtung immer nur ein Augenblicksbild erfasst. Gleichsam eines kurzen Momentes oder einiger Bilder eines gesamten Kinofilms und der Pathologe gezwungen ist, den Ablauf des Krankheitsgeschehens aus einer Serie von Momentaufnahmen zu rekonstruieren.[2]

Die psychosomatische oder personalistische Medizin stellt bei der Entstehung von Krankheiten neben biologischen verstärkt psychosoziale Faktoren in den Vordergrund. Sie versteht unter Pathogenese allgemein eine durch Einschränkung der individuellen Handlungsfähigkeit bedingte Leidensentstehung. Ziel dieser Betrachtungsweise ist, Verständnis für die Funktion biopsychischer Regulationsprozesse zu erlangen und patienteneigene Kompensationsfähigkeiten zu fördern.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. W. Sandritter, G. Beneke: Allgemeine Pathologie. Lehrbuch für Studierende und Ärzte. F. K. Schattauer, Stuttgart / New York 1981, ISBN 3-7945-0771-1, S. 10
  2. W. Rotter: Lehrbuch der Pathologie. Bd. 1, F. K. Schattauer, Stuttgart / New York 1985, ISBN 3-7945-1000-3, S. 4 f.
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