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Pascal Couchepin

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Bundesrat Pascal Couchepin (2009)

Pascal Roger Couchepin[1] (* 5. April 1942 in Martigny; heimatberechtigt ebenda) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Als Bundesrat (1998–2009) war er Wirtschafts- (1998–2002) und Innenminister (2003–2009) und bekleidete 2003 und 2008 das Amt des Bundespräsidenten.

Berufliche und politische Karriere

Pascal Couchepin studierte wie bereits sein Vater Rechtswissenschaften an der Universität Lausanne, wo er 1966 das Lizentiat und 1968 das Anwaltsexamen ablegte. Im gleichen Jahr begann er als Rechtsanwalt zu praktizieren und wurde in den Gemeinderat, die Exekutive, von Martigny gewählt; 1984–1998 war er dort Stadtpräsident. 1979 wurde er in den Nationalrat gewählt und war 1989–1996 Präsident der Freisinnig-Demokratischen Fraktion in der Bundesversammlung.

Am 11. März 1998 wurde er von der Bundesversammlung in den Bundesrat gewählt. Während seiner Amtszeit stand er folgenden Departementen vor:

Pascal Couchepin war Bundespräsident der Schweiz in den Jahren 2003 und 2008 und Vizepräsident in den Jahren 2002 und 2007.

Als Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements vertrat er die Schweiz in der Welthandelsorganisation (WTO) und amtierte als Gouverneur der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).

Vor seiner Wahl in den Bundesrat war Couchepin Mitglied mehrerer Verwaltungsräte (TSA Telecom SA, Elektrowatt Holding). Zudem war er Präsident der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft und in verschiedenen Behinderten-Organisationen aktiv.

Am 12. Juni 2009 reichte Couchepin seinen Rücktritt aus dem Bundesrat per Ende Oktober ein.[2] Als Nachfolger wurde am 16. September im 4. Wahlgang der Neuenburger Ständerat Didier Burkhalter gewählt.

Im November 2011 wurde Pascal Couchepin mit der Auszeichnung «Officier de la Légion d’Honneur (O. LH)» (Offizier der französischen Ehrenlegion) geehrt.[3]

Kritik

Pascal Couchepin gilt als scharfer Kritiker des umstrittenen Alt-Bundesrates Christoph Blocher und geriet infolgedessen mehrmals ins Kreuzfeuer dessen Partei, der SVP, und teilweise auch der Schweizer Medien. So etwa am 7. September 2007, als er im Tessiner Radio RSI während eines Interviews die SVP scharf kritisierte. Dabei hat Couchepin seinen Amtskollegen Blocher indirekt mit dem ehemaligen italienischen Diktator Benito Mussolini verglichen, indem er meinte: «Niemand, auch nicht der ‹Duce›, ist unverzichtbar für das Wohlergehen unseres Landes. Das ist ungesund».[4] Anlass zur Kritik gab auch ein Vorfall am 7. Februar 2008, als Couchepin während einer Kommissionssitzung den SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli mit dem NS-Arzt und Massenmörder Joseph Mengele in Verbindung brachte. Während er von Mengele sprach, verwendete Couchepin die Wortwahl «Dr. Mörgele» statt «Dr. Mengele». Obwohl Couchepin seine Aussage sofort korrigierte, bestätigte er später nochmals in einer Medienmitteilung des EDI, dass ihm lediglich ein Versprecher unterlaufen sei, während seine Kritiker ihm vorwarfen, absichtlich diesen Vergleich gezogen zu haben.[5]

Privates

Couchepin ist verheiratet mit Brigitte Rendu, der Tochter eines Pariser Arztes. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Seine Tochter Anne-Laure Couchepin Vouilloz wurde im November 2016 zur Stadtpräsidentin von Martigny gewählt.

Sein Vater Henri war Grossrat, sein Grossvater Jules Couchepin[6] Stadtpräsident von Martigny und Nationalrat, sein Urgrossvater Gemeindepräsident und Kantonsrichter.[7] Sein Cousin François Couchepin war von 1991 bis 1999 Bundeskanzler.

Werke

  • Ich glaube an die Politik – Gespräche mit Jean Romain. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-989-5.

Literatur

Weblinks

 Commons: Pascal Couchepin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eidgenössische Bundeskanzlei: Der Bund kurz erklärt, Seite 55. Erschienen 2008
  2. Bundesrat Pascal Couchepin tritt zurück In: Aargauer Zeitung vom 12. Juni 2009.
  3. Alt Bundesrat Couchepin wird Offizier der Ehrenlegion. In: Aargauer Zeitung vom 21. November 2011.
  4. Couchepin kritisiert die SVP hart. In: NZZ Online. 7. September 2007, abgerufen am 15. August 2018.
  5. «Mörgele» statt «Mengele». In: Neue Zürcher Zeitung. 6. Februar 2008, abgerufen am 15. August 2018.
  6. Frédéric Giroud: Couchepin, Jules im Historischen Lexikon der Schweiz
  7. Interview in: Beobachter, Ausgabe 21/2009 (abgerufen 25. Oktober 2009)


Vorgänger Amt Nachfolger
Jean-Pascal Delamuraz Mitglied im Schweizer Bundesrat
19982009
Didier Burkhalter
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pascal Couchepin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.