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Parkhaus

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Parkhaus (Begriffsklärung) aufgeführt.
Beschilderung eines Parkhauses in Deutschland
Parkhaus in feuerverzinkter Stahlbauweise
Parkhaus mit Rampen
Automatisiertes Parkhaus in Thessaloniki

Ein Parkhaus (auch Hochgarage) ist ein meist mehrstöckiges Gebäude, in dem sich Stellplätze für Pkw oder Motorräder und seltener für Lkw oder Fahrräder befinden. Parkhäuser werden meistens in größeren Städten gebaut, um den knappen innerstädtischen Raum besser auszunutzen und den Straßenraum von geparkten Autos (so genanntem ruhendem Verkehr) zu entlasten.

Funktionsweise

Selbstbedienbarer Lastenaufzug am Münchner Parkhaus Hauptbahnhof Bayerstraße

Zu unterscheiden ist prinzipiell nach der Art der Erschließung:

  • über Rampen und Halbrampen (wobei fast immer die Fahrer ihr Fahrzeug selbst zum Stellplatz fahren und dort wieder abholen)
    • Eine raumsparende Variante ist das D’Humy-System.
    • Parkhäuser, die Abstellplätze auf Parkrampen angeordnet haben, sind sehr ökonomisch.
  • durch Aufzüge (z. B. automatisches Parkhaus) oder Bewegung der Fahrzeuge durch Garagen-Personal – die Fahrer geben ihr Fahrzeug samt Schlüssel ab

Für das Abstellen eines Fahrzeuges muss normalerweise eine Parkgebühr entrichtet werden. Aus Sicherheitsgründen werden viele Parkhäuser per Videokamera überwacht. In modernen Anlagen ist zudem meist eine Belegungserkennung installiert, die den Benutzern anzeigt, wie viele Parkplätze noch frei sind. Diese ist oft auch mit einem Parkleitsystem verbunden. In manchen Parkhäusern gibt es speziell für Frauen reservierte Parkplätze; diese befinden sich häufig an gut einsehbaren Stellen, in der Nähe des Wachpersonals oder sie sind besonders mit Videokameras überwacht.

Verwandte Begriffe

Schneckenförmige Auffahrt zu einem Parkhaus in Braunschweig

Mit dem oft parallel verwendeten Begriff Großgarage werden auch Garagenanlagen bezeichnet, die nur eingeschossige Fahrzeughallen oder eine Anzahl von Einzelgaragen in Kombination mit einer Werkstatt und einer Tankstelle umfassten – also mit einem Parkhaus im heutigen Sinne wenig gemeinsam haben.

Oft bezeichnet man mit dem Begriff Parkhaus auch Tiefgaragen, die sich im Gegensatz zu Hochgaragen/Parkhäusern unter der Erde befinden. Auch Kombinationen aus Beidem kommen vor.

Geschichte/Entwicklung

Die Notwendigkeit, in größerem Umfang Abstellmöglichkeiten für Automobile zu schaffen, ergab sich wohl zuerst in den USA, wo die Massenmotorisierung erheblich früher einsetzte, als in anderen Teilen der Welt. In den Metropolen begann der Bau von Hochgaragen schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg.

Nahe dem Piccadilly Circus entstand am 5. Mai 1901 Londons erstes Parkhaus, das sich über sieben Etagen erstreckte.

Situation in Deutschland

Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Entwicklung

Erste Parkhäuser entstanden in Deutschland in den 1920er Jahren. Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Ehemaliges Opelhaus in Aachen (Zustand 2002)

Wirklich populär wurden Parkhäuser in Deutschland aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als auch hier die Massenmotorisierung einsetzte.

Haniel-Garage in Düsseldorf
Preisliste eines Parkhauses am Flughafen Zürich
Automatisches Parkhaus Dresden
Marina City; Chicago, Illinois
Ausgewiesener Smart-Parkplatz...
  • So eröffnete 1953 in Düsseldorf die Haniel-Garage, die von Architekt Paul Schneider-Esleben auch als Motel, Tankstelle und Autowerkstatt konzipiert war. (1950–1953 Gesamtplanungs- und Bauzeit; 1985 unter Denkmalschutz gestellt; 1994 Renovierung / Restaurierung) Die beiden außenliegenden Rampen wurden vom auskragenden Stahlbetontragwerk abgehängt und waren beheizt. Heute befinden sich dort der Gebrauchtwagenhandel der BMW-Niederlassung und eine McDonald’s-Filiale.
  • Das fünfgeschossige und erste öffentliche Parkhaus Hauptwache in Frankfurt am Main entstand 1956 als Konsequenz aus der zunehmenden Verkehrsdichte in der Frankfurter Innenstadt.

Neuere Entwicklungen gehen in Richtung der technisch aufwendigen, dafür platzsparenden vollautomatischen Parkhäuser, wo der Nutzer nur noch sein Auto in eine Parkbox stellen muss, von wo es vom System dann in seine Parkposition bewegt wird.

Betreiber

Viele Parkhäuser in Deutschland werden von darauf spezialisierten Unternehmen betrieben, die größten Anbieter in Deutschland sind APCOA mit 200.000, Contipark (Tochterunternehmen der belgischen Interparking-Group) und Q-Park mit je 86.000, B+B Parksysteme mit 21.000 und Vinci Park mit 13.000 Parkplätzen (Stand 2011).[2][3][4]

APCOA betreibt unter anderem die Parkhäuser an den Flughäfen Düsseldorf (17.000 Stellplätze) und Stuttgart (10.000 Stellplätze) und Berlin-Schönefeld (5.900 Stellplätze) sowie die Allianz Arena (11.350 Stellplätze). Q-Park ist unter anderem Betreiber der Parkhäuser des Flughafens Berlin-Tegel.[5] Contipark ist mit 49 % an DB BahnPark beteiligt, das Parkhäuser an Bahnhöfen betreibt.

Große Parkhäuser

Aufgeführt werden hier nur große, einzelne Parkhäuser. Große Komplexe aus mehreren Parkhäusern, wie z. B. bei vielen Flughäfen, haben allerdings teilweise deutlich mehr Kapazität.

Rang Parkhaus Gemeinde Ebenen Stellplätze
1. Flughafen Frankfurt am Main – Parkhaus T1 Frankfurt 12.400
2. Allianz Arena – Parkhaus München 4 9.800
3. Flughafen München Franz Josef Strauß – Parkhaus P 20 Erding 11 6.400
4. Hamburg Airport – Parkhaus P2–4 Hamburg 3–9 5.900
5. Messe Frankfurt – Parkhaus Rebstock Frankfurt 5.400
6. Neue Messe München – Parkhaus West München 7 4.600
7. AUDI AG – Mitarbeiterparkplatz Tor 6 Neckarsulm 7 4.500
8. Messe Stuttgart – Parkhaus über der Autobahn Stuttgart 5 4.200
9. Flughafen Köln/Bonn – Parkhaus 3 Köln/Bonn ca. 4.000
10. BMW – Parkhaus FIZ München 11 ca. 3.500

Kritik

Der Auto Club Europa kritisiert, dass nur wenige Parkhäuser bislang ihre Parkbuchten verbreitert und damit der gewachsenen Breite vieler PKW angepasst haben. Der ACE fordert eine Parkbucht-Breite von 2,50 Metern anstelle der vielerorts anzutreffenden 2,30 oder 2,20 Meter. Für Behinderte und Familien mit Kindern an Bord seien Plätze mit 3,50 m Breite wünschenswert.[6]

Der ADAC macht und veröffentlicht jährlich Parkhaustests. 2011 prüfte er 50 Parkhäuser; drei stufte er als „sehr mangelhaft“ ein.[7]

Literatur

  • Beatrice Haerig: Im Auge der Doppelhelix. In: Monumente Dezember 2013. 23 Jg. Nr. 6, S. 66–73.
  • Jürgen Hasse: Übersehene Räume: Zur Kulturgeschichte und Heterotopologie des Parkhauses. transcript Verlag, 2007, ISBN 978-3-89942-775-2 (Vorschau bei Google Books)
  • Joachim Kleinmanns: Parkhäuser. Architekturgeschichte einer ungeliebten Notwendigkeit. Jonas Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-89445-447-0.
  • Madelaine Rose Mayer: Parking Lots: An Investigation of Public Space in the Contemporary American City (Dissertation, Georgia Institute of Technology), Atlanta 2005
  • Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Deutsches Architekturmuseum, Quantum AG, Unternehmensgruppe NH (Hrsg.): Mehr als nur parken. Parkhäuser weiterdenken, JOVIS Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86859-282-5

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Parkhäuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Parkhaus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Parkhaus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.