Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Panaritium

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Panaritium
Klassifikation nach ICD-10
L03.0 Phlegmone an Fingern und Zehen
B00.8 Sonstige Infektionsformen durch Herpesviren
- Panaritium durch Herpesviren
ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Ein Panaritium ist eine Infektion des Fingers oder des Zehs mit Einschmelzen von Gewebe.

Ursachen

Ursache ist meist eine kleine Verletzung, in deren Folge Bakterien in die Nagelsäume und Hautzellen eindringen können. Auch nicht-fachgerecht und unhygienisch ausgeführte Nagelpflege an Hand- und Fußnägeln kann Mikroverletzungen und das Eindringen von Keimen ermöglichen.

Symptome

Ein Panaritium kann an Hand- oder Fußnägeln auftreten. Es zeigt sich oftmals ein roter Umlauf am Nagelsaum, sowie starke Schwellung. Es folgen stechende, pulsierende Schmerzen und Hitzegefühl an den betroffenen Stellen sowie Druck- und Klopfempfindlichkeit. Die Entzündung kann mit Eiterbildung einhergehen, es werden Eiterblasen sichtbar. Die Anzeichen bei fortgeschrittener Infektion sind Fieber, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl. Unbehandelt besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.

Formen

Es gibt oberflächliche und tiefe Formen von Panaritien. Beim Fortschreiten eines Panaritiums kann sich zudem eine Sehnenscheidenphlegmone entwickeln. Beim Befall des 1. Fingers (Daumen) oder 5. Fingers (Kleinfinger) kann daraus eine V-Phlegmone resultieren. Die anatomischen Strukturen im Bereich der Hand- und Fußnägel erschweren den Abfluss des Eiters nach außen und begünstigen so die Ausbreitung der Infektion in umgebende Weichteilstrukturen, sowie in Knochen, Gelenke und Sehnenscheiden. Wegen dieser Gefahr einer fortschreitenden Infektion müssen Panaritien immer möglichst rasch behandelt werden.

Nach der Lokalisation bzw. der Ausbreitung kann man folgende Panaritien unterscheiden:

  • Panaritium cutaneum - die Hautoberfläche betreffend.
    • mit der Sonderform des Kragenknopfes (Panaritium cutaneum mit Verbindung zu einem Panaritium tendinosum oder Panaritium articulare)
  • Panaritium subcutaneum- unter der Haut.
  • Panaritium paraunguale (Paronychie oder umgangssprachlich Nagelbettentzündung bzw. „Umlauf“)
  • Panaritium subunguale
  • Panaritium tendinosum
  • Panaritium articulare
  • Panaritium ossale

Therapie

Die Therapie besteht in der chirurgischen Sanierung in Form einer Inzision oder Drainage des Eiters und Entfernung des entzündeten und/oder abgestorbenen Gewebes. Durch Injektion eines Lokalanästhetikums in Höhe des nicht entzündeten handnahen Finger- bzw. Zehengliedes (Fingergrundglied, lat. Phalanx proximalis) wird eine Leitungsanästhesie, die sogenannte Leitungsanästhesie nach Oberst, zur Schmerzausschaltung vor der OP durchgeführt. Am Zeh : Mit dem Skalpell wird der Chirurg den äußeren Nagelrand und die eingewachsenen Teile sowie keilförmig auch das entzündete Gewebe rausschneiden und die Nagelwurzel dort möglichst beseitigen, damit sich nicht erneut der eingewachsene Nagel einstellen kann. Mithilfe eines Kratzlöffels wird das Nagelbett geglättet. Es wird dann zugenäht. An der Hand : Je nach Lokalisation des Entzündungsherdes wird wie beim Zeh vorgegangen, oder der Herd am Finger herausgestanzt. Beim Stanzen wird ein Loch durch den Finger geschossen, das anschließend täglich mit Betaisodona Lösung gespült wird. Bei schon weiter fortgeschrittenen Entzündungen, die sich über den Finger oder Zeh hinaus erstrecken, kann auch eine Plexusanästhesie oder Allgemeinanästhesie (Narkose) für den Eingriff indiziert sein. Die Hand sollte hochgelagert und gekühlt werden. Bei ausgedehnten Entzündungen muss eine Therapie mit einem Antibiotikum erfolgen. Es wird ein weicher nicht abschnürender dicker Wundverband angelegt, da es nachblutet. Nach der Operation muss täglich der Verband gewechselt werden. Schmerzmittel, Ibuprofen oder Novalgin sind wegen des Wundschmerzes angezeigt. Die Fäden werden ca. 7 Tage danach entfernt.

Siehe auch

Abszess, Phlegmone, Paronychie, Fischmaulschnitt, V-Phlegmone

Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Panaritium aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.