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Päpstliche Schweizergarde

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Schweizergarde ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Für die ehemalige französische Schweizergarde siehe Gardes suisses (Frankreich). Für die weiteren Schweizergarden im Dienste europäischer Herrscher siehe Reisläufer.
Päpstliche Schweizergarde
Fahne der Schweizer Garde unter Papst Franziskus und Oberst Daniel Anrig
Fahne der Päpstlichen Schweizergarde unter Papst Franziskus
Aufstellung 22. Januar 1506
Land VatikanstadtVatikanstadt Vatikanstadt
Truppengattung militärisch geführtes Corps
Grobgliederung 3 Geschwader
Stärke 110
Quartier Vatikanstadt, neben dem Ehrenhof
Herkunft der Soldaten SchweizSchweiz Schweiz
Inhaber Papst Franziskus
Schutzpatron Niklaus von Flüe
Martin von Tours
Hl. Sebastian
Motto „Acriter et Fideliter“
Tapfer und Treu
Farben Rot, Gelb und Blau
Jahrestage 6. Mai
Schlachten Sacco di Roma
Führung
Kommandant Oberst Christoph Graf
Vizekommandant vakant
Kaplan Pascal Burri
Schweizergardisten in ihren traditionellen Uniformen

Die Päpstliche Schweizergarde (italienisch Guardia Svizzera Pontificia (GSP), lateinisch Pontificia Cohors Helvetica, auch Cohors Pedestris Helvetiorum a Sacra Custodia Pontificis) ist das einzige verbliebene päpstliche Armeekorps in Waffen. Sie sichert den apostolischen Palast, die Zugänge zur Vatikanstadt sowie den Eingang des Castel Gandolfo, der Sommerresidenz des Papstes, und ist für die persönliche Sicherheit des Papstes verantwortlich. Die offiziellen Sprachen (Kommandosprachen) der Garde sind Deutsch und Italienisch. Das Korps wurde im Jahre 1506 durch Papst Julius II. begründet.

Geschichte

Das Schweizertor in der Hofburg in Wien

1505 fragte Papst Julius II. bei der Tagsatzung, der Versammlung von Abgesandten der Schweizerischen Eidgenossenschaft, an, ob diese ihm ein Kontingent von Schweizer Söldnern zum Schutze des Vatikans zur Verfügung stellten. Ermöglicht wurde dies mit der finanziellen Hilfe der Augsburger Jakob und Ulrich Fugger, diplomatisch in die Wege geleitet wurde es vom Buonaser Peter von Hertenstein, einem Schweizer Kleriker. Schweizer Söldner genossen seinerzeit einen exzellenten Ruf. Im September desselben Jahres machten sich die ersten 150 Schweizergardisten auf den Weg nach Rom.

Am 22. Januar 1506 trafen die Söldner unter der Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen und Peter von Hertenstein ein. Aufgabe der Schweizer Söldner war, als Leib- und Palastwache dem Papst zu dienen. Dieser Tag gilt als Gründungstag der vatikanischen Schweizergarde. Damit gehört die Schweizergarde zu den ältesten noch existierenden militärischen Verbänden. Während der Plünderung Roms (Sacco di Roma) am 6. Mai 1527 starben mehr als drei Viertel der Truppe (147 der insgesamt 189 Mann) gemeinsam mit ihrem Kommandanten Kaspar Röist bei der Deckung des Rückzugs von Papst Clemens VII. in die Engelsburg. Dieser Tag, der 6. Mai, gilt noch heute als der Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Rekruten vereidigt werden.

Einen Monat nach dem Sacco di Roma musste sich der Papst ergeben. Die Schweizergardisten bekamen zwar freies Geleit, aber Papst Clemens VII. musste die Schweizer durch eine Garde von 200 deutschen Söldnern (Custodia Peditum Germanorum) ersetzen. Den Schweizergardisten wurde erlaubt, in diese Garde einzutreten, was aber nur zwölf von ihnen in Anspruch nahmen.

Erst zehn Jahre später erlaubte es die politische Lage unter Papst Paul III., die Deutschen zu entlassen und wieder eine Garde aus Schweizern aufzustellen. 1548 kamen die ersten Gardisten unter Jost von Meggen nach Rom. Die volle Stärke von 200 Mann wurde jedoch erst 1552 erreicht.

Erst die Folgen der Französischen Revolution unterbrachen nochmals die Geschichte der Garde. Am 16. Februar 1798 wurde der Vatikan durch französische Truppen besetzt. Papst Pius VI. musste Rom verlassen, die Schweizergarde wurde entwaffnet und entlassen. Im Jahr 1800 unter Pius VII. stellte Karl Leodegar Pfyffer von Altishofen wieder eine Schweizergarde für den Papst auf. Seitdem besteht sie ohne Unterbrechung bis heute weiter.

Schweizergardist mit Hellebarde auf der Schildwache

Im Lateranvertrag vom 11. Februar 1929 mit dem Königreich Italien wurde dem Heiligen Stuhl das Recht zugestanden, sich politisch und juristisch selbst zu verwalten. Die Schaffung des neuen Staates, der Vatikanstadt, erforderte die Einrichtung regulärer Kontrollposten an seinen Grenzen, welche die Schweizer Garde bemannen sollte. Da Schweizer Bürgern Militärdienste für einen fremden Staat seit 1848 verboten sind, bestätigte der schweizerische Gesamtbundesrat am 15. Februar 1929 die Stellungnahme des Parlaments: »Die päpstliche Garde kann nicht als ausländische, bewaffnete Einheit gemäss Artikel 94 des militärischen Strafrechts betrachtet werden; da diese Truppe eine einfache Wachpolizei ist, kann jeder, wie bisher, in ihren Dienst treten, ohne die Zustimmung des Gesamtbundesrates einzuholen.«[1]

Gardeeinheiten aus Söldnern sind nicht ungewöhnlich. In der Gründungszeit der Schweizer Garde kamen besonders viele der Berufssöldner aus der bis ins 19. Jahrhundert armen Schweiz. Schweizer oder Schweitzer war eine allgemeine Bezeichnung für einen fremden Soldaten. Der König von Frankreich unterhielt z. B. die Einheit der Cent-suisses. Während der Regentschaft Maria Theresias diente von 1748 bis 1767 ein Kontingent von bis zu 450 Schweizergardisten in der Hofburg in Wien. Bis heute erinnern der Schweizerhof und das Schweizertor an diese Zeit. Aber auch schon viel früher ließ sich der byzantinische Kaiser von der aus fremden Söldnern bestehenden Warägergarde bewachen.

Seit 1970, als Papst Paul VI. die Nobelgarde und die Palatingarde auflöste sowie der Gendarmerie klassische Polizeiaufgaben zuwies, ist die Schweizergarde die letzte der vormals vier päpstlichen Garden und einzige militärische Formation des Heiligen Stuhls.[2]

Schweizergarde heute

Soldaten der Schweizergarde am Bronzenen Tor im Vatikan

Reglement

Organisation und Aufgaben der Schweizergarde bestimmen sich nach einem Reglement, welches vom päpstlichen Staatssekretariat im Auftrag des Papstes erlassen wird. Das aktuelle Personal-, Disziplinar- und Administrativreglement der Päpstlichen Schweizergarde wurde am 22. Januar 2006 – zum 500. Gründungstag der Garde – erlassen. Es ersetzt das Reglement von 1976.

Aufgaben

Die Aufgabe der Schweizergarde ist nicht militärischer Natur. Sie wird aus rechtlicher Sicht als „Hauspolizei“ betrachtet. Die oftmals als kleinste Armee der Welt bezeichnete Truppe versieht Ehrendienste (Audienzen, Besuche, Messen, Schildwache) und Sicherheitsdienste (Kontrolle, Ordnungsdienst, Wachdienst und Personenschutz). Gemäß dem Reglement (Artikel 1) ist die Hauptaufgabe der Garde, „ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz zu wachen“. Weitere Pflichten sind aufgrund dieser Bestimmung,

  1. den Heiligen Vater auf seinen Reisen zu begleiten,
  2. die Eingänge zur Vatikanstadt zu bewachen,
  3. das Kardinalskollegium während der Sedisvakanz zu beschützen, und
  4. andere Ordnungs- und Ehrendienste auszuführen, wie sie im Reglement angeführt sind.

Gardisten im Vatikan können seit 2001 ein eidgenössisch anerkanntes Diplom als Sicherheitsfachmann erwerben, wofür sie zwei Jahre Dienst leisten müssen.[3]

Bestand

Gemäß dem Reglement (Artikel 7) hat die Schweizergarde einen Bestand von 110 Mann, der sich folgendermaßen zusammensetzt:

Offiziere

Unteroffiziere

Hellebardiere

  • 78 Gardisten

Aufgeteilt werden die Gardisten in drei Geschwader, wobei im ersten Geschwader mehrheitlich deutschsprachige, im zweiten Geschwader mehrheitlich französisch- und italienischsprachige und im dritten Geschwader die Mitglieder des Gardespiels eingeteilt sind.

Gardisten

Die Rekruten der Schweizergarde haben eine Reihe von Aufnahmebedingungen zu erfüllen: Sie müssen katholische männliche Schweizer, zwischen 19 und 30 Jahren alt, mindestens 1,74 m groß und sportlich sein. Zusätzlich müssen sie einen einwandfreien Leumund besitzen, eine Mittel- oder Berufsschule sowie die Rekrutenschule der Schweizer Armee absolviert haben. Als Hellebardiere und Vizekorporäle dürfen sie nicht verheiratet sein; wenn sie heiraten, wird ihnen eine Wohnung angeboten, deren Anzahl jedoch begrenzt ist. Nachdem sie mindestens 25 Monate gedient haben, können sie ihren Dienst beenden, wobei ihnen die vatikanische Staatsangehörigkeit wieder aberkannt wird. Seit 1825 hat der Schweizer Kanton Wallis mit 693 die meisten Gardisten gestellt, aus dem Oberwalliser Ort Naters kamen allein 80 Gardisten.

Wintermantel mit Quasten

Uniform

Grundsätzlich wird zwischen der Galauniform einerseits und der Exerzieruniform anderseits unterschieden.

Exerzieruniform

Galauniformen

  • für die Offiziere aus rotem Samt, mit grünen Seidenpuffen versehen
  • für den Feldweibel und die Wachtmeister: schwarzer Wams, rote Puffärmel mit schwarzen Streifen, rotes Beinkleid mit weinroten Streifen
  • für die übrigen Gardisten: Wams in den Farben blau, rot und gelb (Farben des Wappens der Familie Medici) mit roten Puffärmeln mit blauen und gelben Streifen, rote Puffhosen mit blauen und gelben Streifen. Um niedrige Unteroffiziere wie Vizekorporale und Korporale zu erkennen, sind an den Beinen der Puffhose zusätzlich jeweils zwei kurze, rote Stoffbänder angebracht
  • für die Tambouren (nur anlässlich der Vereidigung): Uniform in den Farben blau, schwarz und gelb (Farben des Wappens der Familie Pfyffer von Altishofen).

Anlässlich der Vereidigung am 6. Mai werden zusätzlich der Brustpanzer (Harnisch) sowie der blanke Helm (Morion) getragen (Grangala-Uniform).

Exerzieruniform Die blaue Exerzieruniform besteht in unterschiedlichen Ausführungen für Offiziere und die übrigen Grade. Sie wird beim Exerzieren, im Nachtdienst sowie am Vatikan-Seiteneingang Sant’Anna getragen, außer am Ostersonntag und am 25. Dezember.

Schweizergardist mit Morion

Die Kopfbedeckung ist das dunkelblaue Barett mit Gradabzeichen. Bei repräsentativen Anlässen wird anstelle des Baretts ein metallener, blanker Helm (Morion) und an Sonn- und Feiertagen ein schwarzer Helm getragen, welcher mit einer Feder versehen ist, weiß für Oberst und Feldweibel, violett für Offiziere, rot für Unteroffiziere und Hellebardiere.

Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die Uniform nicht von Michelangelo entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten Jules Repond aus der bis dahin üblichen Uniform entwickelt wurde, angelehnt an den Stil von Uniformen des 16. Jahrhunderts.

Kommandant Jules Repond führte ebenfalls einen Umhang nach altem Vorbild ein, damit die Gardisten es in der Nacht und bei schlechtem Wetter warm haben und geschützt sind. Der Umhang ist von der gleichen blauen Farbe wie das Barett und hat an den beiden Seiten jeweils drei blaue Quasten.

Außerdem gibt es auch Gardisten mit Spezialausbildung bzw. besonderem Auftrag sowie die gesamten höheren Kader, die ihren Dienst in Zivil versehen.

Waffensammlung der Schweizergarde in der Armeria (heute nicht mehr in Gebrauch)

Bewaffnung

Neben der sichtbaren traditionellen Bewaffnung (Hellebarde und Schwert) steht der Schweizergarde aber auch modernes Gerät zur Verfügung, um die Wachaufgaben im Vatikan wahrzunehmen, unter anderem die Pistole 75, das Sturmgewehr 90 des Schweizer Herstellers SIG und die H&K Maschinenpistolen MP5 und MP7.[4] Da die Gardisten vor ihrem Eintritt in die Garde die Rekrutenschule in der Schweiz absolviert haben müssen, sind sie mit diesen Waffen, die auch in der Schweizer Armee zum Einsatz kommen, bereits vertraut. Zudem kann gegebenenfalls Pfefferspray eingesetzt werden.

Seit dem Papstattentat im Jahr 1981 wurde der Personenschutz für den Papst erheblich verschärft. Genaueres zum aktuellen Waffenbestand wird nicht bekannt gegeben.

Historisch verwendete die Schweizergarde einige besondere Munitionstypen, wie die 12,7 mm Remington Papal.[5][6] Es wurden folgende Patronenbezeichnungen mit besonderem Bezug zur Schweizergarde bekannt:[7]

Rüstungen in der Armeria
  • 12,6 × 45 R Papal Remington
  • .50-70 Papal Remington
  • 12,7 mm Remington Papal [8]
  • 12,7 mm Remington Pontificio
  • 12,7 × 45 R Papal Remington
  • 12,7 × 45 R Remington Pontificio
  • 12,8 mm Pontifico
  • 12,8 × 45 R Papal Remington
  • 12,8 × 45 R Papal Remington Vatican Guards
  • 12,8 × 45 R Vatican
  • 12,8 × 45 Remington Vatican
Uniformen in der Armeria

Armeria

Die Armeria ist die Ausrüstungsstelle der Schweizergarde. Sie befindet sich im Quartier der Schweizergarde neben dem Ehrenhof. In der Armeria befindet sich die Ausrüstung der Schweizergarde wie Hellebarden und Uniformen für den täglichen Gebrauch sowie auch die Rüstungen für die Vereidigung.

Neben den sich heute noch in Gebrauch befindenden Waffen, Uniformen, Rüstungen und Helmen befindet sich in der Armeria auch eine Waffensammlung der Schweizergarde. Die Waffen sind größtenteils nicht mehr in Gebrauch. Sie enthält auch Schenkungen von anderen Ehrengarden. Die Flammenschwerter, die von der Fahneneskorte während der Vereidigung getragen werden, befinden sich in der Waffensammlung.

Gardefahne

Das Reglement (Artikel 3) beschreibt die Gardefahne wie folgt: „Die Fahne der Schweizergarde ist durch ein weißes Kreuz in vier Felder geteilt, von welchen das erste das Wappen des amtierenden Papstes und das vierte dasjenige von Papst Julius II. dem Gründerpapst zeigt, beide auf rotem Grund; das zweite und das dritte Feld zeigen die Farben des Korps, nämlich blau, rot und gelb. Auf dem Schnittpunkt der Arme des Kreuzes befindet sich das Wappen des Kommandanten.“


Schutzpatrone und Kirche

Das Reglement (Artikel 2) nennt als Schutzpatron der Schweizergarde die Heiligen Martin von Tours (11. November), Sebastian (20. Januar) und Niklaus von Flüe (25. September). Die Kirche der Garde, Santi Martino e Sebastiano degli Svizzeri, ist Martin und Sebastian geweiht, da Niklaus von Flüe erst 1947 heiliggesprochen wurde.

Vereidigung

Vereidigung eines Schweizergardisten
Musikanten werden ohne Harnisch vereidigt

Die Vereidigung der neuen Rekruten findet jährlich am 6. Mai (dem Jahrestag der Plünderung Roms) im Damasushof (italienisch: Cortile di San Damaso) statt; am 6. Mai 2006, dem 500-jährigen Jubiläum der Schweizergarde, erstmals auf dem Petersplatz, beobachtet von vielen Zuschauern in aller Welt. Der Kaplan der Garde liest in den jeweiligen Muttersprachen der zu vereidigenden Rekruten folgenden Eid vor (Eidformel gemäß dem neuen Reglement vom 22. Januar 2006):

„Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst [Name des Papstes] und seinen rechtmäßigen Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben. Ich übernehme dieselbe Verpflichtung gegenüber dem Kollegium der Kardinäle während der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhls. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre, alles das zu beobachten, was die Ehre meines Standes von mir verlangt.“

«Giuro di servire fedelmente, lealmente e onorevolmente il Sommo Pontefice […] e i suoi legittimi successori, come pure di dedicarmi a loro con tutte le forze, sacrificando, ove occorra, anche la vita per la loro difesa. Assumo del pari questi impegni riguardo al Sacro Collegio dei Cardinali per la durata della Sede vacante. Prometto inoltre al Capitano Comandante e agli altri miei Superiori rispetto, fedeltà e ubbidienza. Lo giuro. Che Iddio e i nostri Santi Patroni mi assistano.»

« Je jure de servir avec fidélité, loyauté et honneur le Souverain Pontife […] et ses légitimes successeurs, ainsi que de me consacrer à eux de toutes mes forces, offrant, si cela est nécessaire, ma vie pour leur défense. J’assume également ces engagements à l’égard du Sacré Collège des cardinaux pendant la vacance du Siège apostolique. Je promets en outre au commandant et aux autres supérieurs respect, fidélité et obéissance. Je jure d’observer tout ce que l’honneur exige de mon état. »

Danach gehen die Rekruten einzeln zur Fahne der Garde vor, umfassen mit der linken Hand die waagerecht gehaltene Fahnenstange der Gardefahne und schwören mit erhobener rechter Hand, bei denen drei Finger gespreizt sind (was unter anderem Trinität symbolisiert):

„Ich, [Dienstgrad und Name des Gardisten], schwöre, alles das, was mir soeben vorgelesen wurde, gewissenhaft und treu zu halten, so wahr mir Gott und seine Heiligen helfen.“

«Io, […], giuro di osservare fedelmente, lealmente e onorevolmente tutto ciò che in questo momento mi è stato letto. Che Dio e i suoi santi patroni mi assistano.»

« Moi, […], je jure d’observer loyalement et de bonne foi tout ce qui vient de m’être lu. Aussi vrai que Dieu et nos Saints Patrons m’assistent. »

Museum

Im Jahre 2006 wurde zum 500. Jubiläum in der nicht mehr benötigten Festung von Naters im Kanton Wallis ein Museum über die Schweizergarde eingerichtet.

Attentate auf die Kommandanten

Am 8. April 1959 wurde ein Anschlag auf den damaligen Kommandanten Robert Nünlist von einem Gardisten (andere Quellen sprechen von einem vorher durch den Kommandanten entlassenen Gardisten) verübt. Nünlist wurde durch zwei Schüsse schwer verletzt; kehrte jedoch am 9. Juni 1959 zu seinem Dienst zurück.

Am 4. Mai 1998 wurden Oberst Alois Estermann, der Kommandant der Schweizergarde, und seine Frau Gladys Meza Romero in der Kommandantenwohnung im Vatikan ermordet. Täter soll der Schweizergardist (Vizekorporal) Cédric Tornay gewesen sein, der sich daraufhin in der selbigen Wohnung das Leben genommen haben soll.

siehe hierzu auch: Mord an Alois Estermann

Liste der Kommandanten

Siehe: Liste der Kommandanten

Literatur und Fernseh-Dokumentationen

  • Gaston Castella: So ist die Treue dieses Volkes. Die Schweizer im Dienste des Vatikans. Fraumünster, Zürich 1942.
  • Remo Ankli: Die Schweizergarde in den Jahren vor dem Sacco di Roma (1518–1527). Eine Analyse der Briefe von Gardehauptmann Kaspar Röist an den Rat in Zürich. In: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte. 99, 2005, S. 251–266.
  • Ulrich Nersinger: Soldaten des Papstes. Eine kleine Geschichte der päpstlichen Garden. Nobelgarde, Schweizergarde, Palatingarde und Gendarmerie. Kirchliche Umschau, Ruppichteroth 1999.
  • Die päpstliche Schweizer Garde. Zeitgenössische Stiche und Aquarelle vom 16. bis zum 20. Jahrhundert aus der Privatsammlung des Roman Fringeli. Regensburg 2006.
  • Paul M. Krieg, Reto Stampfli: Die Schweizergarde in Rom. Originalausgabe 1960. Neuausgabe 2006. orell füssli Verlag.
  • Robert Walpen: Die Päpstliche Schweizergarde Acriter et Fideliter – Tapfer und Treu. Schöningh, 2005.
  • Ulrich Nersinger, Gero P. Weishaupt: Pontificia Cohors Helvetica (1506–2005). Geschichte der Schweizergarde. Lateinisch. nova & vetera, 2005.
  • Vincenz Oertle: Vom „Remington“ zum Sturmgewehr 90. Die Schußwaffen der Päpstlichen Schweizergarde. Geschichte und Bestandesaufnahme. Thesis, Zürich, 2001.
  • Antonio Serrano: Die Schweizergarde der Päpste. 3. Auflage. Bayerland, 2005.
  • Robert Durrer: Die Schweizergarde in Rom und Die Schweizer in Päpstlichen Diensten. 1. Teil. Räber & Cie., Luzern 1927.
  • Glauco Benigni: Die Schutzengel des Papstes. St. Benno-Verlag, Leipzig 2005.
  • Walter Schaufelberger: Begegnung mit der Päpstlichen Schweizergarde. 2. Auflage. Tipografia Vatikana, 2000.
  • Felice Zenoni: Die Soldaten des Papstes – 500 Jahre Schweizergarde. 85 min. Dokumentation (DVD). Mesch & Ugge Filmproduktion, ISBN 3-8312-9410-0.
  • Centro d’informazione e reclutamento Ingeborg und Toni Wyss-Hurni: Guardia Svizzera Pontificia. 35 min. Dokumentation (DVD).
  • Michael Haubel: Die päpstliche Schweizergarde. In: Österreichische Militärische Zeitschrift 3/2007, S. 311–316.

Weblinks

Wikinews Wikinews: 500 Jahre Schweizergarde – in den Nachrichten
 Commons: Päpstliche Schweizergarde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schweizergarde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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